Bei der Auswahl von Farben spielt nicht nur die Ästhetik eine Rolle. Sie können ein wirkungsvolles Mittel der Kommunikation sein, auch wenn die Wirkung subtil oder unbewusst ist. In diesem Kurs zeigt uns Markenstrategin, Designerin und Trainerin Nicte Cuevas, wie Farben eingesetzt werden können, um Emotionen zu wecken, Entscheidungen zu beeinflussen und unsere Gesellschaft mitzugestalten.

Beginnen wir mit der Frage, welche Rolle Emotionen im Design spielen:

Hast du schon mal ein Produkt gekauft, weil die Marke bei dir ein Gefühl ausgelöst hat? Könnten die Farben dabei eine Rolle gespielt haben?

Populäre Marken haben Farben erfolgreich zur Steigerung ihres Bekanntheitsgrads und Wiedererkennungswerts eingesetzt.

Egal, welchen Content du erstellst: Nutze Farben, um daraus eine Experience zu gestalten. Design ist ein mächtiges Instrument, um Inhalte zu transportieren, um Menschen zu informieren oder anzuleiten und um Impact zu generieren.

Durch die Einbindung von Gefühlen entstehen Designs, die einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und sich in der Regel von anderen abheben. Mit deinem Design kannst du die Werte und Mission deiner Marke kommunizieren und gleichzeitig gezielt ein Gefühl bei deiner Zielgruppe erzeugen.

Mit Farben kann man nicht nur Aufmerksamkeit wecken. Sie wirken sich auch auf die psychologische, physiologische und kulturelle Wahrnehmung aus. Bestimmte Farben können physische Reaktionen auslösen und Stimmungen verändern.

Äußerst wichtig sind dabei der Kontext und die Message, die mit Farben assoziiert werden. Kulturell bedingte Assoziationen haben eine große Bedeutung, werden jedoch häufig übersehen. Denke bei der Wahl der Farbe(n) für deine Designs oder deine Marke daran, welche Gefühle diese Farben bei den Menschen wecken. Mit welchen Emotionen, Stimmungen, Wörtern und Kulturen werden bestimmte Farben assoziiert und warum?

Wenn du diese Überlegungen in die Farbwahl einbeziehst, gelingen Designs, die bei der Zielgruppe ankommen und ein inklusiveres und wirkungsvolleres Erlebnis ermöglichen.

Nictes Tipps für die Arbeit mit Farben: Suche überall nach Inspiration. Gehe nach draußen, halte die Augen offen beim Einkauf im Lebensmittelladen, und finde Schönheit im Kleinen.

Sie empfiehlt, Fundstücke und Ideen aufzuzeichnen und zu kategorisieren, um später darauf zurückgreifen zu können. Ihr Profi-Tipp: Notiere dir deine Emotionen und den Kontext beim Blick auf die Fundstücke. Der Augenblick ist entscheidend. Schreibe auf, was du fühlst, riechst, hörst oder spürst, und alles, was in dem Moment wichtig war.

Unser Gehirn ist immer auf der Suche nach Informationen. Um herauszufinden, wie wir mit Farben eine Message kommunizieren können, ohne sie in Worte zu fassen, machen wir eine Übung, in der wir uns den Zusammenhang zwischen einer Farbe und bestimmten Emotionen, Assoziationen und Zielgruppen ansehen. Du kannst diese Übung auch mit einer Marke machen, die du magst, und dir überlegen, wie sie Farben einsetzt.

Jetzt kannst du das, was du über dich und deine Marke gelernt hast, anwenden und in Adobe Express ein Farb-Storyboard erstellen. Überlege dir beim Hinzufügen der Farben, welche Emotionen sie jeweils wecken.

Achte auch darauf, dass die Farben, die du aufgrund ihrer Funktion wählst, nicht im Widerspruch zu den Markenfarben und der allgemeinen Marken-Experience stehen.

Nicte empfiehlt zudem Tools, die als Add-ons für Adobe Express bei der Farbwahl helfen, darunter „Color Designer“ und den Color Blindness Simulator, der Farbenblindheit für die Erstellung barrierefreier Inhalte simulieren kann.

Eine strategische Farbwahl kann die Wirkung einer Marke signifikant beeinflussen. Mit einer sorgfältig durchdachten Farbgebung steuerst du, wie die Zielgruppe deine Marke wahrnimmt.

Zur Erinnerung: