TUTORIAL-ARTIKEL

Anfänger

5 Min.

Guide für Influencing auf Social Media.

Lerne die verschiedenen Arten von Social-Media-Influencerinnen und -Influencern kennen. Erfahre, wie du selbst ins Influencer-Business einsteigen kannst.

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Überblick.

Das Influencer-Phänomen dürfte allen bekannt sein, die sich in den letzten 10 Jahren den sozialen Netzwerken nicht komplett verweigert haben. Je stärker Social Media in unseren Alltag eindringen, desto größer wird die Präsenz von Influencerinnen und Influencern sowie ihr Einfluss auf unsere Wünsche und Kaufentscheidungen. Aber was genau ist eine Influencerin bzw. ein Influencer? Wie effektiv sind sie, und wie kannst du selbst Teil dieser Welt werden?

Laut Umfragen lassen sich 82 % der Verbraucherinnen und Verbraucher bei ihren Kaufentscheidungen von Social Media leiten. 60 % geben an, dass sie schon mal zu einem Kauf verleitet wurden, weil sie davor etwas in sozialen Netzwerken oder Blogs gesehen haben. Diese Werte zeigen, dass Influencerinnen und Influencer enormen Einfluss ausüben können. Unternehmen können mit ihrer Hilfe ihre Markenbekanntheit über Social Media verbessern und den eigenen Kundenkreis erweitern.

Was ist Social-Media-Influencing?

Was also ist eine Influencerin bzw. ein Influencer? Wie der Name schon andeutet, sind das Personen mit großem Einfluss auf einen großen, loyalen Follower-Kreis. Ihre Community sieht sich in der Regel alle ihre Posts an und ist ehrlich an ihrer Meinung interessiert.

Social-Media-Influencerinnen und -Influencer, die das Vertrauen ihrer Community gewonnen haben, dürften langfristig am erfolgreichsten sein und am ehesten als Marketing-Partner für Marken infrage kommen.

Eine Influencerin bzw. ein Influencer mit einer authentischen Social-Media-Präsenz kann Produkte empfehlen, ohne den Verdacht zu erwecken, dies nur aus finanziellem Interesse zu tun.

Welche Arten von Influencerinnen und Influencern gibt es?

Nach Follower-Zahl.

  • Mega-Influencer/-innen – mehr als 1 Million Follower. Die Superstars in Influencer-Kreisen sind oft Prominente und bieten bei Kooperationen die größte Reichweite.

  • Makro-Influencer/-innen – zwischen 100.000 und 1 Million Follower. Aufgrund der Größe ihrer Community ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie einer Marke Aufmerksamkeit verschaffen.

  • Mikro-Influencer/-innen – zwischen 1.000 und 100.000 Follower. Die (relativ) kleine Follower-Zahl wird durch große Authentizität aufgewogen. Sie haben auch eher eine Beziehung zu ihrer Community.

  • Nano-Influencer/-innen – weniger als 1.000 Follower, aber mit immensem Einfluss in einer speziellen Nische. Auch durch die Zusammenarbeit mit mehreren Nano-Influencerinnen und -Influencern lassen sich gute Ergebnisse erzielen, da sie bei ihren Followern großes Vertrauen genießen.

Nach Content.

  • Blogger/-innen – Autorinnen und Autoren von Blogs und Mikro-Blogs haben oft die authentischste Beziehung zu ihren Followerinnen und Followern. Im Web gibt es viele einflussreiche Blogs für Nischen wie Finanzen, Gesundheit oder Musik. Marken, die an einer Kooperation interessiert sind, könnten anbieten, einen Gastbeitrag zu verfassen. Oder sie vereinbaren mit Autorinnen und Autoren, dass diese in einem eigenen Beitrag auf die Produkte oder Services der Marke eingehen.

  • YouTuber/-innen – Unzählige Marken lassen sich in Videos von beliebten YouTube-Creators bewerben. Videos sind ein extrem beliebtes Format. Die Kooperation mit YouTuberinnen und YouTubern kann für den Kundenstamm und die Markenbekanntheit eines Unternehmens viel bewirken.

  • Podcaster/-innen – Das Format hat in den letzten Jahren deutlich an Beliebtheit gewonnen. Einige Podcasterinnen bzw. Podcaster sind dadurch sogar selbst berühmt geworden. Auch dieser Kanal eignet sich also für Influencer-Marketing.

  • Social Media – Alle oben genannten Influencer-Arten nutzen oft Social Media, um Werbung für neue Inhalte zu machen und mit ihren Zielgruppen zu interagieren. Viele, die Blogs schreiben oder Podcasts machen, sind gleichzeitig Social-Media-Influencerinnen bzw. -Influencer. Ihre Beliebtheit in den sozialen Netzwerken bietet eine weitere Chance für eine lohnende Kooperation.

Nach Einfluss.

  • Prominente – Prominente waren die ersten, die sich am Influencer-Marketing versuchten. Ob sie heute wirklich noch viel Einfluss auf die Kaufmuster ihrer Social-Media-Follower haben, ist eher fraglich. Damit ihre Empfehlung authentisch und glaubwürdig wirkt, sollte das beworbene Produkt zu ihrer Rolle in der Öffentlichkeit passen. Models können z. B. Make-up-Artikel bewerben oder Musikschaffende Instrumente eines bestimmten Herstellers empfehlen. Unabhängig davon müssen Marken, die an einer Promi-Empfehlung interessiert sind, wohl einen beträchtlichen Teil ihres Budgets dafür veranschlagen. Andere Influencerinnen und Influencer verlangen oft weniger Geld und sind mindestens genauso effektiv.

  • Thought Leaders – Auch Personen mit besonderen Spezialkenntnissen oder Branchenprofis kommen für Influencer-Marketing infrage. Koryphäen aus Presse und Wissenschaft haben sich durch ihre Expertise Respekt und Glaubwürdigkeit aufgebaut. Wenn sie sich positiv über eine Marke äußern, prägt dies das Bild der Marke in den Köpfen ihrer Follower. Dabei ist aber zu bedenken, dass der Einflusskreis dieser Personen eher offline liegt und sie nicht unbedingt besonders viele Online-Follower haben.

Pleiten, Pech und Pannen.

Influencer-Marketing kann schnell auch mal schiefgehen. Ein fremdverfasster Beitrag, in dem noch der Vermerk „bitte um 16 Uhr posten“ steht, oder eine lieblose Produktempfehlung von jemandem, der das Produkt garantiert noch nie gesehen hat – ein solches Marketing-Desaster kann dem Image einer Marke erheblichen Schaden zufügen.

Zu den größten Fehlern beim Influencer-Marketing gehört, Influencerinnen und Influencer wie lebende Reklametafeln zu behandeln. Menschen kaufen von Menschen. Aber wenn die Empfehlung nicht authentisch wirkt, ist das Vertrauen schnell verspielt.

Würde eine Schwangere wirklich Abführtee trinken? Würde ein Milliardär sein Haus wirklich selbst putzen und dafür diese Produkte verwenden? Wohl kaum.

Ist das Vertrauensverhältnis einmal gestört, scrollen Nutzerinnen und Nutzer ohne langes Überlegen weiter. Es spielt dann auch keine Rolle mehr, ob die restlichen Inhalte authentisch sind.

Wie es auch gehen kann, zeigt Dave Gerhardt. Der B2B-Marketer postet täglich über Marketing-Themen und schafft es, gesponserte Beiträge so harmonisch einzubinden, dass sie absolut natürlich wirken und praktisch nicht von seinen eigenen Inhalten zu unterscheiden sind. Influencerinnen und Influencer, für die Geld nicht an erster Stelle steht, genießen größeres Vertrauen.

Tipps für authentisches Influencer-Marketing.

  • Wähle Influencerinnen oder Influencer danach aus, ob sie zu deiner Marke passen – nicht allein wegen ihrer Beliebtheit.

  • 10 Mikro-Influencerinnen und -Influencer können dir mehr Erfolg bringen als 1 Mega-Influencer. Die Produktempfehlung einer „echten“ Person wirkt ehrlicher, da solche Influencerinnen und Influencer meist eine enge Beziehung zu ihren Followern haben.

  • Berücksichtige deine eigene Zielgruppe, aber auch die der Influencerin bzw. des Influencers. Ihre bzw. seine Persona stimmt nicht zwangsläufig mit den demografischen Merkmalen der Follower überein.

Einstieg ins Influencing-Business.

Wenn du Influencer-Marketing nicht für deine Marke nutzen willst, sondern gerne selbst Influencerin bzw. Influencer werden möchtest, haben wir einige gute Tipps.

Social-Media-Influencerinnen und -Influencer erwecken oft den Eindruck, sie würden ihre Community einfach dadurch erweitern, dass sie Strandbilder posten und Q&A-Sessions in ihren Instagram Stories abhalten. Tatsächlich steckt aber viel Arbeit dahinter, eine eigene Follower-Schaft aufzubauen und zu pflegen.

8 erste Schritte.

1

Die eigene Nische finden.

Persönlichkeit und Ausstrahlung allein reichen nicht aus, um das Social-Media-Publikum zu überzeugen. Du brauchst auch mindestens ein Spezialgebiet, auf dem du dir online einen Namen machst.

Die beliebtesten Influencer-Kategorien sind:

  • Fashion

  • Essen

  • Gaming und Technologie

  • Gesundheit und Fitness

  • Heimwerken

  • Reisen

Die Spezialisierung auf ein gefragtes Thema ist aber nicht immer die optimale Entscheidung. Wenn du eine begehrte Nische wählst, musst du dich dort gegen viele andere Influencerinnen und Influencer behaupten. Das macht es dir schwer, dein eigenes Profil zu schärfen. Sei am besten einfach du selbst, und konzentriere dich auf Themen, die dich begeistern.

Wenn du dir über deinen Fokus Klarheit verschafft hast, kannst du mit der Definition deiner Markenpersona beginnen. Ernst und seriös wie Malala? Oder eher schick-nahbar wie Beauty-Influencerin Michelle Phan? Du hast die Wahl.

2

Deine Zielgruppe festlegen.

Der nächste Schritt ist die Bestimmung der Zielgruppe. Als Influencerin bzw. Influencer bist du eine Marke. Du musst also wie jedes Unternehmen erst die Zielgruppe definieren und deinen Content dann für dieses Publikum erstellen und vermarkten.

3

Die richtigen Social-Media-Kanäle wählen.

Natürlich möchtest du dein Publikum dort ansprechen, wo du es am besten erreichst. Stelle dazu einige Recherchen an. Finde heraus, auf welchen Social-Media-Plattformen sich deine Community aufhält, und richte dann dort einen eigenen Kanal ein. Der Guide zum Social-Media-Marketing für Kleinunternehmen liefert dir nützliche Tipps auf dem Weg zum nächsten wichtigen Schritt.

4

Interessanten, vermarktbaren Content erstellen.

Jetzt beginnt der schwierige Teil. Damit du für deine Zielgruppe relevant bleibst, musst du ständig präsent sein. Dazu gehören häufige und hochwertige Beiträge. Das ist leichter gesagt als getan.

Einen Großteil dieser Aufgabe kann dir niemand abnehmen. Es gibt keine Shortcuts oder Apps, die Ideen für den richtigen Influencer-Content für dich liefern. Du musst eigene Konzepte entwickeln, mit denen du die Nutzerinnen und Nutzer von YouTube, TikTok und/oder Facebook oder Instagram überzeugst.

Für Instagram ist besonders wichtig, den Content überwiegend visuell zu gestalten. Du brauchst eine Strategie für deine Raster- oder Feedposts und musst außerdem bereit sein, viele Instagram Stories zu diversen Themen zu posten. Auch Livestreams und längere Reels können dazu beitragen, das Instagram-Publikum bei der Stange zu halten.

Für den Einstieg empfiehlt sich Adobe Express zum Gestalten und Planen von Social-Media-Content.

5

Algorithmusfreundliche Titel und Tags verwenden.

Deine Follower bekommen dein Video zur Zubereitung veganer Steaks natürlich zu sehen. Ohne Stichwörter im Titel und relevante Tags lässt du dir aber eine große Chance und viele potenzielle neue Fans entgehen. Optimiere deine Beiträge für die Google-Suche. Informiere dich über Best Practices für Keywords, Tags und andere Marketing-Techniken zur Suchmaschinenoptimierung (SEO).

6

Mit der Zielgruppe und anderen Creators in Kontakt bleiben.

Soziale Netzwerke heißen nicht umsonst so. Der zwischenmenschliche Austausch spielt beim Aufbau einer treuen Community eine wichtige Rolle. Dazu gehört, Kommentare zu liken und zu beantworten, andere Creators namentlich zu erwähnen, mit anderen Blogger/-innen, Vlogger/-innen oder Influencer-/innen zu kooperieren oder TikTok-Duette zu organisieren. Jeder persönliche Kontakt bindet deine Follower stärker an dich.

7

Deine Zielgruppe aktiv erweitern.

Sobald du die ersten 1.000 Follower gewonnen hast, bist du im Prinzip am Ziel. Erfolgreiche Influencerinnen und Influencer wissen aber, dass eine Community nie groß genug sein kann. Deshalb solltest du immer bemüht sein, dein Publikum weiter zu vergrößern.

Präsentiere dich z. B. auf anderen Social-Media-Kanälen. Das gilt auch dann, wenn deine Hauptplattform YouTube oder Instagram ist. Angenommen, du hast ein geniales Video erstellt, in dem du deinem früheren Selbst die COVID19-Pandemie erklärst. In dem Fall könntest du Teaser auf anderen Plattformen posten und so mehr Userinnen und User zu deinem Video leiten. Mehr Aufrufe bedeuten (ebenso wie mehr Follower) mehr Geld. Lerne mehr über das Thema Social-Media-Marketing.

Sehen wir uns zum Schluss noch an, wie du dich für deine harte Arbeit finanziell belohnen kannst.

8

Potenzielle Einnahmequellen erkunden.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, als Social-Media-Influencerin bzw. -Influencer Geld zu verdienen. Du brauchst dafür Follower, Traffic oder beides. Am einfachsten geht es über den Traffic.

Wenn du auf YouTube aktiv bist und den Anzeigen-Server AdSense aktivierst, werden automatisch Anzeigen in deinen Videos geschaltet. Je mehr Aufrufe du erhältst, desto höher sind deine Einnahmen.

Einnahmen über Follower generieren:

  • Verkauf von gesponserten Posts: Du kannst Unternehmen eine bestimmte Gebühr pro Post berechnen oder dich als Markenbotschafterin bzw. Markenbotschafter bezahlen lassen. Als Mindestgegenleistung dafür bekommst du kostenlose Produkte. Mit einer anständigen Zahl an Followern (grob gesagt, mindestens 5.000) solltest du aber in einer guten Position sein, auch ein attraktives Honorar auszuhandeln. Für den Einstieg empfiehlt sich die Teilnahme an einem Influencer-Netzwerk. So musst du dich nicht selbst mit dem Verkauf befassen und wirst an den Umsätzen aus Influencer-Marketing-Kampagnen beteiligt.

  • Verkauf von eigenen Produkten: Mit Artikeln, die perfekt zu dir und deinem Spezialgebiet passen, untermauerst du deine Marke und erzielst zusätzliche Einnahmen. Kunst- oder Musikschaffende können Kunst oder Musik verkaufen, „Persönlichkeiten“ oder Halterinnen und Halter berühmter Instagram-Hunde individuelle T-Shirts. Eine gute Idee für Gartenprofis ist ein Onlinestore mit deinen Lieblingswerkzeugen.

  • Auftritte: Mit einer ausreichend großen Zahl an Followern kannst du dich dafür bezahlen lassen, auf dem roten Teppich oder bei Launch-Partys zu erscheinen.

Jetzt kannst du loslegen.

Man sollte den Einfluss von Social-Media-Influencerinnen und -Influencer nicht unterschätzen. Unternehmen, die ihren Kundenstamm erweitern und die Markenbekanntheit verbessern möchten, können mit den richtigen Social-Media-Partnern viel erreichen. Wenn du dich bisher noch nicht am Influencer-Marketing versucht hast, ist jetzt der richtige Moment gekommen.


Tutorial:

Adobe Express

9. Februar 2024

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