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Social-Media-Strategie für kleine Unternehmen: Content und Timing.
Auf den folgenden Seiten finden kleine Unternehmen unverzichtbare Tipps sowie 15 Content-Ideen für den Aufbau ihrer Social-Media-Präsenz.
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Für kleine Unternehmen sind Social Media eine Möglichkeit, sich in der Branche bekannter zu machen und ihre Wettbewerbsposition zu stärken. Größere, bereits etablierte Unternehmen mögen zwar automatisch einen größeren Follower-Kreis haben – die Chancen, die Social Media bieten, sind aber für alle gleich. Mit überzeugendem Content und der richtigen Strategie können Unternehmen jeder Größe mit ihrer Social-Media-Präsenz den Bekanntheitsgrad ihrer Marke steigern, mehr Umsätze generieren und ihr Business online voranbringen.
Was sind die besten Social-Media-Kanäle für kleine Unternehmen?
Die besten Social-Media-Kanäle sind zweifellos die, auf denen sich deine Zielgruppe aufhält. Die folgende Übersicht führt die wichtigste demografischen Daten zu den einzelnen Kanälen auf:
Facebook – größte Altersgruppe: 25–30 Jahre (29,9 %), 44 % weiblich, 56 % männlich
X (vorher Twitter) – größte Altersgruppe: 18–29 Jahre (42 %), 34,1 % weiblich, 61,29 % männlich
Instagram – größte Altersgruppe: 18–24 Jahre (30,8 %), 48,2 % weiblich, 51,8 % männlich
TikTok – größte Altersgruppe: 18–24 Jahre (21 %), 54 % weiblich, 46 % männlich
LinkedIn – größte Altersgruppe: 30–39 Jahre (31 %), 43 % weiblich, 57 % männlich
Pinterest – größte Altersgruppe: 25–34 Jahre (28,5 %), 76,2 % weiblich, 17 % männlich, 6,6 % keine Angabe
YouTube – größte Altersgruppe: 15–35 Jahre, 51,4 % weiblich, 48,6 % männlich
Es sei jedoch erwähnt, dass sich einige Social-Media-Kanäle für Verkaufszwecke eher anbieten als andere. TikTok verfügt z. B. über einen Shop, und Pinterest bietet die Möglichkeit, Produkt-Pins zu erstellen.
Wenn du im Kreativbereich tätig bist oder Handgemachtes online verkaufst, ist Pinterest in guter Marktplatz, auf dem du auf deine Produkte aufmerksam machen kannst. Viele kleine Unternehmen zeigen auf TikTok, was ihre Produkte auszeichnet, wie sie hergestellt oder wie sie für den Versand verpackt werden.
Video-Content ist sehr beliebt und hilft kleinen Unternehmen beim Vermarkten ihrer Produkte. Bei einer Multi-Channel-Strategie ist es daher sinnvoll, mindestens einen videofokussierten Kanal wie TikTok oder Instagram zu nutzen.
Wie können kleine Unternehmen Social Media nutzen?
Eine wichtige Voraussetzung für Erfolg und Glaubwürdigkeit auf Social Media ist ein vollständiges Profil. Außerdem sollten alle wichtigen Informationen in deinem Profil leicht zugänglich und übersichtlich sein – z. B. in Form von gepinnten FAQs oder einer Story-Serie, die als Story-Highlight auf Instagram gespeichert wird.
Dein Social-Media-Content sollte nicht zu 100 % aus Werbeinhalten bestehen, auch wenn dein primäres Ziel der Verkauf von Produkten oder Services ist. Sinn und Zweck deiner Social-Media-Kanäle ist, Interesse und Aufmerksamkeit für dein Business zu wecken. Dieses Ziel erreichst du nicht, wenn du nur versuchst, etwas zu verkaufen. Entwickle eine Content-Strategie mit maximal 20 % Werbung. Die übrigen 80 % sollten unterhalten, Mehrwert bieten oder informieren.
Bei einer Social-Media-Präsenz geht es nicht nur darum, Content zu posten. Neben einer durchdachten Content-Strategie ist auch ein aktives Social-Media-Management von großer Bedeutung. Kleine Unternehmen sind auf Social Media am erfolgreichsten, wenn sich eine Person darum kümmert, Erwähnungen der Marke zu tracken, Chancen für Konversationen zu nutzen, auf Kommentare und DMs zu antworten und Verbindungen zu Unternehmen der gleichen Branche aufzubauen. Nimm dir eventuell auch Zeit zur Ausarbeitung einer Strategie für Support-Services über deine Social-Media-Kanäle. Das kann sich lohnen, denn durch die Beantwortung von Support-Anfragen auf Social Media kannst du eine Umsatzsteigerung von 20–40 % pro Kundin bzw. Kunde erzielen.
Wann ist für kleine Unternehmen die beste Zeit, um auf Social Media zu posten?
Die beste Zeit für einen Post auf Social Media ist dann, wenn ein Großteil deiner Zielgruppe online ist. Studien zu den besten Posting-Zeiten können hier hilfreich sein. Vergiss jedoch nicht, dass deine Zielgruppe einzigartig ist. Finde durch eigene Tests heraus, wann für dich die ideale Zeit zum Posten ist.
Zu Beginn empfehlen wir folgende Zeiten für Social-Media-Posts (nämlich dann, wenn Userinnen und User auf den jeweiligen Kanälen am aktivsten sind):
Facebook: unter der Woche zwischen 9 und 11 Uhr, donnerstags um 11 Uhr
Twitter: mittwochs zwischen 9 und 15 Uhr, dienstags und donnerstags zwischen 9 und 11 Uhr
Instagram: montags, dienstags und freitags um 11 Uhr, dienstags um 14 Uhr
TikTok: montags bis freitags zwischen 6 und 10 Uhr sowie zwischen 19 und 23 Uhr
LinkedIn: dienstags zwischen 9 und 12 Uhr, mittwochs zwischen 9 und 14 Uhr, donnerstags zwischen 9 und 12 Uhr, freitags zwischen 10 und 11 Uhr
Pinterest: freitags zwischen 20 und 23 Uhr, samstags zwischen 20 und 23 Uhr
YouTube: täglich zwischen 19 und 22 Uhr
Wie oft sollten kleine Unternehmen auf Social Media posten?
Wie oft du Content posten solltest, hängt vom Kanal ab. Wichtig ist jedoch auch Kontinuität. Um stetig zu wachsen und treue Followerinnen und Follower zu gewinnen (die du nicht schon nach einiger Zeit wieder verlierst), solltest du fortlaufend Content posten, anstatt nur sporadisch.
Empfohlene Posting-Häufigkeit nach Kanal:
Facebook: 1 bis 2 Mal pro Tag
Twitter: 1 bis 3 Mal pro Tag
Instagram: 1 bis 2 Reels pro Tag, 1 Bild oder Karussell pro Tag
TikTok: 3 Mal pro Tag
LinkedIn: 1 Mal pro Werktag
Pinterest: 4 bis 10 Posts oder Pins pro Tag
YouTube: 1 Mal pro Woche
Was für Content können kleine Unternehmen posten? Hier sind 15 Ideen für den Einstieg:
1. Produktvideos.
Kleine Unternehmen erzielen auf TikTok sowie in Instagram Reels erfahrungsgemäß eine hohe Engagement-Rate mit Videos, die zeigen, wie ein Produkt hergestellt, genutzt oder für den Versand verpackt wird. Wenn man es richtig macht, lassen sich mit einem ästhetischen Video (potenziell im ASMR-Stil) ein Produkt und die Arbeit dahinter in positivem, überzeugendem Licht präsentieren.
2. Porträts.
Menschen mögen es, Produkte von echten Personen zu kaufen. Daher sollte dein Unternehmen nicht als gesichtslose Marke auftreten. Eine persönliche und menschliche Geschichte, die hinter die Kulissen eines kleinen Unternehmens blicken lässt, stellt eine emotionale Verbindung her und ist einer der Hauptgründe, warum sich Menschen für eine Person und ihre Marke interessieren. Egal ob du als Einzelunternehmen oder in einem Team arbeitest, stelle dich und ggf. deine Kolleginnen und Kollegen auf Social Media vor. Zeige auch gerne etwas von euren individuellen Persönlichkeiten. Wenn dir Videos liegen (was aktuell von Vorteil ist), führe Interviews mit Team-Mitgliedern. Oder nimm dich selbst auf, und erzähle, wer du bist und was du tust.
3. Virtueller Rundgang.
Ein Blick hinter die Kulissen kommt immer gut an. Nimm dein Publikum in einem kurzen Video oder in einer Story mit auf einen Rundgang durch eure Büroräume. Zeige, wo du arbeitest, mit wem du arbeitest und welche Bereiche besonders wichtig oder schön sind. Gestalte das Video so, dass deine Marke mit einer positiven Arbeitsatmosphäre assoziiert wird. So machst du gleichzeitig Werbung für potenzielle neue Mitarbeitende (falls du gerade auf der Suche bist).
4. Mission und Hintergrund.
Eine persönliche Story über die Anfänge deines Unternehmens kann deine Zielgruppe dazu motivieren, dein Business zu unterstützen und etwas zu kaufen. Aber du musst authentisch sein. Du kannst auch von deiner Mission erzählen – was du mit deinem Unternehmen erreichen oder welches Problem du lösen möchtest. So kannst du die Vorteile deiner Produkte/Services hervorheben und andere dazu bewegen, dein Anliegen zu unterstützen.
5. Kundenreferenzen.
Deine Produkte oder Services anzupreisen, ist eine Sache. Wenn du aber positives Feedback von Bestandskundschaft erhältst, ist das für deine Marketing-Strategie sehr viel mehr wert. Ob du auf Social Media ein kurzes Video zu einem oder mehreren Kundinnen und Kunden oder Zitate von ihnen in Grafik-Posts verwandelst: Wenn sich deine Zielgruppe lobend über dich äußert, kann das äußerst effektiv sein, um das Geschäft anzukurbeln und aus passiven Besuchenden zufriedene Kundschaft zu machen.
6. Neuigkeiten aus der Branche.
Das Veröffentlichen von relevanten und informativen Neuigkeiten aus deiner Branche ist eine sehr einfache Möglichkeit, das Interesse deiner Zielgruppe aufrechtzuerhalten. Noch besser sind Kommentare zu aktuellen Themen. Sie erhöhen den Wert deines Contents und animieren deine Zielgruppe dazu, sich mit dir auszutauschen.
7. Austausch, Diskussionen und Abstimmungen zu branchenrelevanten Themen.
Wenn die Anzahl Interaktionen gering ist, kann es daran liegen, dass du keine Erwartungen an deine Zielgruppe kommunizierst. Inhalte, bei denen die Zielgruppe explizit aufgefordert wird, Input zu geben und ihre Meinung zu äußern, sind ideal, um Konversationen anzuregen.
8. Interviews mit Personen aus deiner Branche.
Wenn du bekannte Persönlichkeiten aus deiner Branche interviewst, kannst du damit eine lebhafte (und äußerst relevante) Diskussion anregen, die für deine Zielgruppe in jedem Fall von Interesse ist. Zudem kannst du mit solchen Interviews neue Follower gewinnen, wenn die befragte Person bzw. das Unternehmen den Content auf eigenen Social-Media-Kanälen promotet.
9. Social Sharing.
Das Teilen von Blogs und anderen Inhalten sollte zentraler Bestandteil jeder Strategie für Social-Media-Content sein. Durch das Teilen eigener Blogposts oder von Artikeln aus anderen Veröffentlichungen kannst du deiner Zielgruppe ausführlicheren Content zu den Themen zur Verfügung stellen, die sie besonders interessieren.
10. Meinungsumfragen.
Ein großer Vorteil einer Social-Media-Präsenz besteht darin, dass du einfache Kundenrecherchen durchführen und Input zur Performance deines Unternehmens einholen kannst. Du möchtest ein neues Produkt auf den Markt bringen? Frage deine Zielgruppe nach ihrer Meinung. Du bist dir nicht sicher, welchen Content sich deine Zielgruppe von dir wünscht? Frage sie einfach. Nutze z. B. Fragen- und Umfrage-Sticker in Instagram Stories, um Feedback zu erhalten.
11. Gewinnspiele und Giveaways.
Mit Gewinnspielen und Giveaways kannst du Userinnen und User ansprechen, die nicht zu deinem regulären Publikum gehören. Außerdem bieten sie eine Möglichkeit, deiner Zielgruppe etwas zurückzugeben und dich für ihre Unterstützung zu bedanken.
12. Humor.
Mit humorvollem Content kannst du deine Engagement-Rate und deine Follower-Zahl erhöhen. Außerdem wird dieser Content mit hoher Wahrscheinlichkeit geteilt. Bringe dein Publikum mit GIF-Animationen und Memes zum Lachen, und greife (passende) Social-Media-Trends auf.
13. Challenges.
Mache es wie der britische Bonbonhersteller Rowntree: Bei der „Chew Challenge“ werden Teilnehmende aufgefordert, ein Fruchtpastille zu essen, ohne zu kauen. Eine Challenge, die im Zusammenhang mit deinem Produkt steht, kann auf originelle Weise Interesse wecken und deinen Umsatz steigern. Alle mögen Herausforderungen und teilen gerne ihren Sieg – oder den Weg dahin – mit ihrem Familien- und Freundeskreis.
14. Tipps und Tricks.
Wer mag keine praktischen Tipps oder Lifehacks? Wenn dein Produkt ein Problem löst oder auf mehrere Arten genutzt werden kann, teile diese Informationen auf deinem Social-Media-Kanälen. Zeige, wie dein Produkt das Leben deiner Kundinnen und Kunden leichter machen kann.
15. Q&A-Sessions.
Q&A-Sessions sind ideal geeignet, um vor der Zielgruppe in Erscheinung zu treten und ihr Informationen zum Unternehmen und zu Produkten sowie Tipps und Ratschläge oder Brancheneinblicke zu geben. Ob mit Kommentaren oder in einer Q&A-Session per Livestream: Der direkte Austausch mit Userinnen und Usern ist eine effektive Möglichkeit, deine Expertise anzubieten und Aufmerksamkeit zu sichern.
Social Media werden zunehmend genutzt, um Produkte und Services zu finden bzw. neu zu entdecken. Daher ist der Aufbau einer Social-Media-Präsenz für jedes kleine Unternehmen essenziell, das wachsen und neue Kundinnen und Kunden gewinnen möchte. Auf Plattformen wie TikTok und Pinterest sind bereits In-App-Verkäufe von Produkten möglich. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch andere Social-Media-Kanäle ähnliche Shopping-Features einführen werden und die Social-Media-Landschaft sich auch auf Unternehmenswachstum und Interaktionen mit Verbraucherinnen und Verbrauchern ausrichtet.
