Unvergessliche Tattoo-Designs gestalten.
Lerne den Prozess zur Entwicklung eines individuellen Tattoo-Designs kennen. Erfahre, wie digitale Tools neue Ausdrucksmöglichkeiten für eine uralte Kunstform eröffnen.
Einführung in die Tattoo-Kunst.
Tätowieren ist eine viele Tausend Jahre alte Kunstform, bei der Pigmente zu dekorativen Zwecken dauerhaft in die Haut gestochen werden. Manche Tattoos haben eine kulturelle Bedeutung. Häufig werden sie aus sentimentalen oder ästhetischen Gründen angebracht und sind ein kreativer Ausdruck der Persönlichkeit. „Ich rate meinen Kunden zu Motiven, die zum einen eine persönliche Bedeutung haben, zum anderen künstlerisch ansprechend sind. Schließlich trägt man sie ja ewig auf dem Körper“, so Tattoo-Artist Lorraine Salazar.
Tattoo-Design stellt eine besondere Herausforderung dar. Aufgrund der gekrümmten Fläche und komplexen Werkzeuge müssen diese Designs spezifischen Regeln folgen, um langfristig gut auszusehen. Besprich mit deinen Kunden im Vorfeld, inwieweit du ihre Erwartungen erfüllen kannst, und erläutere deine Techniken und Spezialitäten. An einem individuellen Design, bei dem du dich bei der Ausführung sicher fühlst, wird dein Kunde auf Jahre hinaus Freude haben.
Inspirationsquellen.
Um deinen persönlichen Tattoo-Stil zu finden, führe Recherchen durch. „Ich finde meine Inspiration in Kunstbüchern und Social Media“, erläutert Lorraine Salazar. Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich an anderen Künstlern und Designern zu orientieren und zu sehen, wie ihre Designs auf der Haut wirken. Hier sind weitere Beispiele für inspirierende Ressourcen:
- Die Natur ist eine wundervolle Inspirationsquelle. Manche Tattoo-Artists sind auf filigrane Designs spezialisiert, andere auf Grafiken mit kräftigeren, dunkleren Linien.
- Ein Beispiel für ein traditionelleres Motiv wie einen Totenkopf ist dieses detaillierte Rücken-Tattoo.
- Flashsheets, die man typischerweise an den Wänden von Tattoo-Studios sieht, zeigen tätowierbare Designs oder dienen Kunden als Inspiration für eigene Tattoo-Ideen. Diese Tattoos können schnell gestochen werden und sind praktisch für „Walk-ins“ (Laufkundschaft). Auch Tattoo-Artists können sich von Flashtattoos inspirieren lassen.
- Bei eingefügten Schriftzügen solltest du Typografie und Schriftart mit Bedacht wählen. Sieh dir an, wie Dan Rhatigan Buchstabenformen zum Kernstück seiner Tattoo-Designs macht. Buchstaben dürfen nicht zu nahe zusammen tätowiert werden, da die Tinte mit der Zeit unter der Haut verläuft und verwischt.
- Tribal-Tattoos beruhen auf alter Stammeskunst. In Kulturen wie den Maori gelten Tattoos als Symbole für den Eintritt in eine bestimmte Lebensphase oder geben einen bestimmten gesellschaftlichen Rang oder familiäre Bindungen an. Die traditionellen Ta Moko-Tattoos sind den Stammesangehörigen der Maori vorbehalten. Du kannst dich aber von diesem Stil inspirieren lassen. Kirituhi bezeichnet ein Tattoo im Stil der Maori für Nicht-Maoris.
Grundlagen des Tattoo-Design.
Bleibe im Rahmen der finanziellen Mittel.
Inspiration ist wichtig. Sprenge aber nicht das Budget. Deine Zeit als Künstler ist wertvoll. Arbeite also nicht ein zeitaufwendiges, detailliertes Design für einen Kunden mit begrenzten finanziellen Mitteln aus. Wenn du aufgrund des Zeitdrucks nicht sorgfältig genug arbeiten kannst, leidet letztendlich die Qualität.
Passe das Design an den Körper an.
„Ein Design für einen Unterarm muss anders vorbereitet werden als ein Design für den unteren Rücken. Denke beim Zeichnen an die Konturen der jeweiligen Körperstelle“, erklärt Tattoo-Künstlerin Carrie Smith. Der Körper hat keine einheitlichen Konturen. An manchen Körperstellen ist das Stechen mit mehr Schmerzen und Unbehagen verbunden. Schmerzempfindlichen Kunden solltest du von bestimmten Körperstellen wie Rippen oder Füßen abraten.
Wähle die passende Größe.
Sobald feststeht, an welcher Stelle das Tattoo angebracht werden soll, musst du die richtige Größe bestimmen. Die Größe ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch der Ästhetik. Größe und Design des Tattoos bestimmen, welche Nadeln verwendet werden und mit welcher Geschwindigkeit die Tätowiermaschine arbeitet. „Kleine Tattoos sind tatsächlich oft schwieriger, weil die Maschine langsamer laufen muss, wodurch sich die eigene Arbeitsgeschwindigkeit verlangsamt“, erklärt Lorraine Salazar. Mache deinem Kunden bei der Auswahl der Größe klar, dass das Stechen kleinerer Tattoos länger dauern und daher unangenehmer sein kann.
Wähle die geeignete Farbpalette.
Richte dein Tattoo-Design an den Farben bestehender Tattoos aus. Wenn ein Kunde sich zum ersten Mal tätowieren lässt, frage nach, ob weitere Tattoos geplant sind – und wie sie aussehen sollen. Passe bei einem geplanten Fullsleeve-Tattoo auf, dass dein Design für das Handgelenk damit harmoniert. Hautton und Unterton spielen bei der Farbgestaltung auch eine Rolle, da bestimmte Farben abhängig von der Hautfarbe besser zur Geltung kommen. Bedenke außerdem, dass farbige Tattoos häufiger nachgestochen werden müssen. Kleinere Designs sind in diesem Fall vorzuziehen.
Digitales Tattoo-Design.
Ein Tattoo-Design kannst du entweder mit Stift und Papier oder in einem digitalen Zeichenprogramm entwerfen und ausarbeiten. „Es gibt so viele digitale Tools, die das Zeichnen und Ausgestalten von Tattoo-Designs einfacher und effizienter machen“, so Carrie Smith. Du kannst auch mit einer Skizze auf Papier beginnen und sie dann abfotografieren, in Adobe Illustrator laden und bearbeiten. Bei der digitalen Version deines Entwurfs lassen sich leicht Größe und Farben anpassen und Linien bereinigen, bevor du das Tattoo stichst. Tattoos verändern den Körper dauerhaft. Fehler kannst du dir nicht erlauben.
„Es gibt so viele digitale Tools, die das Zeichnen und Ausgestalten von Tattoo-Designs einfacher und effizienter machen.“
Beachte Größe, Farben und Platzierung des Tattoos und die finanziellen Gegebenheiten, bevor du loslegst. Als Tattoo-Artist kannst du anspruchsvolle Motive auf einem ganz besonderen Medium gestalten – dem menschlichen Körper.
Mitwirkende.
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