Hilfreiche Podcast-Tipps und Tricks.

Gerade am Anfang stehen Podcast-Anfänger*innen häufig vor einer Menge von Fragen: Vom richtigen Mikrofon über den Veröffentlichungsrhythmus bis hin zur nachträglichen Bearbeitung der Audio-Dateien. Wer sich noch nie mit diesen Themen beschäftigt hat, kann mitunter schnell überfordert sein. In diesem Artikel geben wir dir deshalb nützliche Podcast-Tipps, die dir den Einstieg in die Welt des Podcastings erleichtern.

llustrierte Schallwellen kommen aus einem Mund und gelangen in das Ohr einer anderen Person.

Einen Podcast erstellen: Tipps für Planung und Konzept.

Es kann verlockend sein, sich direkt in ein Thema zu stürzen und einfach loszulegen. Doch wenn du guten Content produzieren willst, braucht es ein gewisses Maß an Planung und Vorbereitung. Folgende Aspekte solltest du als angehende*r Podcaster*in beachten:

 

Thema, Format und Struktur klären.

Am Anfang solltest du dir überlegen, worüber du in deinem Podcast sprechen willst. Hilfreiche Anregungen dazu, wie du dein Thema eingrenzt und eine Nische findest, mit der du ein bestimmtes Publikum ansprichst, bietet unser Artikel „Ideen für Podcast-Themen“.

 

Wenn dein Thema feststeht, kannst du dir Gedanken zum Format und zur Folgenstruktur machen: Willst du alleine durch die Sendung führen oder fühlst du dich mit einem Co-Host sicherer? Wirst du Gäste einladen? Hast du Passagen für Musik eingeplant? Am besten ist es dabei, wenn alle Folgen eine einheitliche Struktur haben. Das schaffst du zum Beispiel durch wiederkehrende Rubriken. Unter deinen Hörer*innen kannst du so die Vertrautheit mit deinem Podcast fördern. Außerdem verleihst du deinem Podcast durch ein einheitliches Konzept einen hohen Wiedererkennungswert.

 

Um deine Folgen einheitlich zu gestalten, kannst du zum Beispiel das Podcast-Template von Adobe Audition nutzen. Hier findest du viele nützlichen Voreinstellungen, die dir dabei helfen, eine einheitliche Struktur einzuhalten – etwa, wenn es darum geht, dass dein Podcast immer mit einer bestimmten Erkennungsmelodie oder demselben Intro beginnt. Die Voreinstellungen machen es auch leichter, in jeder Folge eine gleichbleibende Soundqualität zu gewährleisten.

Illustrierte Schallwellen kommen aus einem Mund und gelangen in das Ohr einer anderen Person.

Optimale Länge und Veröffentlichungsrhythmus.

Zur Planung gehört auch, dass du dir überlegst, wie lange einzelne Folgen dauern sollen und in welchem Rhythmus du deinen Podcast veröffentlichen willst. Grundsätzlich solltest du versuchen, keine zu langen Folgen zu produzieren, da die Aufmerksamkeitsspanne von Menschen begrenzt ist. Ein guter Richtwert liegt bei rund 20 bis 45 Minuten pro Episode. Zudem ist es sinnvoll, dass du dir überlegst, wie häufig du regelmäßig neue Folgen veröffentlichen kannst. Die meisten erfolgreichen Podcasts erscheinen in einem wöchentlichen Rhythmus. Du musst dich jedoch nicht strikt an diese Vorgaben halten, denn sowohl die optimale Folgenlänge als auch der Veröffentlichungsrhythmus können je nach Podcast-Format und abhängig von deinen zeitlichen Kapazitäten variieren.

 

Equipment-Tipps.

Wenn du willst, dass dein Podcast professionell klingt, solltest du nicht am falschen Ende sparen. Ausschlaggebend für einen guten Sound ist vor allem das Mikrofon. Für den Anfang reicht ein einfaches USB-Mikro dabei meist vollkommen aus. Diese sind bereits für relativ wenig Geld zu haben, bieten gleichzeitig aber einen tollen Klang und sind zudem noch sehr einfach zu bedienen: Durch die Plug-and-play-Funktion kannst du USB-Mikros einfach an den Laptop oder PC anschließen und direkt mit dem Aufnehmen beginnen: perfekt für Podcast-Anfänger*innen.

 

Außerdem brauchst du Kopfhörer beim Aufnehmen, um den Klang deiner Stimme zu kontrollieren, eventuelle Soundprobleme frühzeitig zu erkennen und Feedback zu vermeiden, falls du mit anderen zusammen aufnimmst. Ebenfalls unverzichtbar ist eine Digital Audio Workstation (DAW), also ein Aufnahme- und Bearbeitungsprogramm. Einen ausführlichen Überblick über Mikros, Kopfhörer, Zubehör und Software bietet unser Artikel „Podcast aufnehmen leicht gemacht“.

Ein Mikrofon für die Podcast-Aufnahme steht auf einem Schreibtisch neben einer Kaffeetasse.

Mikrofon, Kopfhörer und ein Programm zum Aufnehmen und Bearbeiten der Audiodateien sind beim Podcasten unverzichtbar.

Podcast aufnehmen: hilfreiche Tipps und Tricks.

Leider sorgt gutes Equipment nicht automatisch für hervorragenden Klang. Ebenfalls wichtig: Die richtige Technik beim Einsprechen sowie optimale Aufnahmebedingungen. Diese Schritte kannst du dabei berücksichtigen:

 

Podcast einsprechen Tipps: eine Schritt-für-Schritt Anleitung.

  1. Sorge zuerst für eine gute Raumakustik: Wähle für die Aufnahme einen kleinen und ruhigen Ort. Das Schlafzimmer ist für Anfänger*innen meist eine gute Wahl. Unbedingt vermeiden solltest du große Räume mit viel Hall und Hintergrundgeräuschen.

  2. Halte das Mikrofon beim Aufnehmen nicht in der Hand, sondere platziere es auf einem festen Stativ. Sensible Mikrofone nehmen jede Erschütterung und jedes Rascheln auf.

  3. Achte auf deine Ernährung: Klingt merkwürdig, aber verzichte auf süße und stärkehaltige Lebensmittel wie Brot, Nudeln oder Kartoffeln vor der Aufnahme. Diese können die Speichelflüssigkeit verdicken und so eine klare Aussprache erschweren. Auch kohlensäurehaltige Getränke vor und während der Aufnahme sind aus naheliegenden Gründen tabu.

  4. Vorbereitung: Nimm dir vor der Aufnahme ein paar Minuten Zeit, um deine Stimmbänder aufzuwärmen. Zungenbrecher sind hierfür bestens geeignet.

  5. Finde die richtige Mikrofon-Position: Setze oder stelle dich etwa 15 Zentimeter vor das Mikrofon. Dein Mund sollte sich dabei leicht oberhalb des Mikros befinden. Überprüfe bereits vor der Aufnahme wie gut deine Stimme zu hören ist: Bist du zu leise, gehe etwas näher heran. Bist du zu laut, entferne dich etwas vom Mikrofon. Sprich außerdem direkt in das Mikro und nicht daran vorbei.

  6. Bewege dich während der Aufnahme möglichst wenig und behalte deine Position vor dem Mikro bei, damit es nachher keine großen Lautstärkeunterschiede gibt.

  7. Vermeide Störgeräusche wie Papierrascheln, Mausklicken oder das Klimpern von Ringen. Achte auch darauf, dass du das Mikro und den Tisch, auf dem es steht, am besten nicht berührst. Jede Erschütterung kann unerwünschte Geräusche erzeugen, die du später herausschneiden musst.

  8. Achte auf deine Atmung: Heftige Atemgeräusche können die Soundqualität massiv beeinträchtigen. Versuche deshalb, ruhig zu atmen. Am besten sitzt oder stehst du aufrecht, das erleichtert leises ein- und ausatmen.

  9. Sei still, wenn dein Gegenüber spricht: Natürlich kannst du in einem Gespräch ab und zu ein bestätigendes „ja“ oder „verstehe“ einwerfen, um die Unterhaltung natürlich wirken zu lassen. Doch vermeide es, deinem Co-Host oder Interviewgast allzu häufig ins Wort zu fallen, denn das kann Hörer*innen vom Inhalt ablenken.

  10. Habe Spaß: Bei all den Regeln – einen Podcast aufzunehmen sollte vor allem Freude bereiten. Versuche nicht zu verbissen, alles richtig machen zu wollen.
Eine Frau hält eine Hand an den Mund und ruft etwas.

Es kann etwas dauern, bis man sich daran gewöhnt, wie die eigene Stimme auf einer Aufnahme klingt.

An die eigene Stimme gewöhnen.

Wer zum ersten Mal die eigene Stimme auf einer Aufnahme hört, kennt das Gefühl: „Klinge ich etwa wirklich so merkwürdig?“. Dadurch, dass wir Laute, die wir über den Mund ausstoßen, nicht nur über den äußeren Gehörgang wahrnehmen, sondern auch über die Schädelknochen und das Innenohr, klingt die eigene Stimme für uns immer etwas tiefer, als sie in Wahrheit ist. Den meisten Menschen kommt der Klang der eigenen Stimme auf einer Aufnahme daher oft ungewohnt und seltsam vor. Podcaster-Einsteiger*innen kann das am Anfang abschrecken.

 

Doch keine Sorge: Mit der Zeit gewöhnen sich Menschen immer mehr daran, wie ihre Stimme für andere klingt. Mache dir also bewusst, dass du dich in den ersten Folgen eventuell ein wenig überwinden musst, dir selbst zuzuhören. Danach setzt jedoch immer mehr die Gewöhnung ein und du lernst deine eigene Stimme zu lieben.

 

Nervosität und Ängste überwinden.

Vielleicht bist du am Anfang auch noch etwas nervös bei den ersten Folgen, weil du es nicht gewohnt bist, vor Publikum zu sprechen. Wenn du alleine aufnimmst, kannst du dir deshalb eine konkrete Person – zum Beispiel eine gute Freundin – vorstellen, mit der du dich unterhältst. So hast du auch weniger das Gefühl, ins „Nichts“ hineinzureden. Was ebenfalls eine Hilfe sein kann: Erstelle ein Skript mit den wichtigsten Punkten, über die du sprechen willst. Das gibt dir etwas, an dem du dich entlanghangeln kannst, wenn du aufgeregt bist und den Faden verlieren solltest. Außerdem verleihst du deiner Folge durch ein gut ausgearbeitetes Skript Struktur.

 

Grundsätzlich solltest du dir klar machen, dass es mehrere Versuche dauern kann, bis du eine Routine findest und mit deinem Podcast zufrieden bist. Versuche nicht mit zu viel Perfektionismus an das Aufnehmen heranzugehen und scheue dich nicht davor, Fehler zu machen. Nur so kannst du lernen und besser werden.

 

Podcast-Tipps für Produktion und Bearbeitung.

Wenn deine Aufnahmen im Kasten sind, musst du die Audiodateien wahrscheinlich noch ein wenig bearbeiten, damit alles rund klingt. Ein wichtiger Aspekt dabei ist das Schneiden: Ob Gesprächspausen, Versprecher oder zu lange Passagen – entferne, was das Zuhören erschwert. Mit einem Bearbeitungsprogramm wie Audition kannst du die betreffenden Bereiche mit den entsprechenden Werkzeugen ganz einfach markieren und an der gewünschten Stelle herausschneiden.

Längere Gesprächspausen erkennst du sehr gut daran, dass der entsprechende Bereich der Tonspur keine Ausschläge enthält, sondern einfach einer flachen Linie entspricht. Wenn dir beim Sprechen Fehler unterlaufen, kannst du noch während der Aufnahme folgenden Trick anwenden, damit du die Stelle später schneller findest: Schweige einfach ein paar Sekunden, klatsche anschließend dreimal laut und schweige dann erneut, bevor du die Stelle mit dem Fehler neu einsprichst. Auf der Tonspur wirst du beim Bearbeiten dann sofort die Stelle an den drei markanten Ausschlägen erkennen und kannst sie entfernen.

 

Mehr dazu, wie du deinen Podcast nachträglich bearbeitest, erfährst du in unserem Artikel „Podcast aufnehmen leicht gemacht.“

 

Musik hinzufügen.

Wenn du in deinem Podcast Musik verwenden möchtest, solltest du beachten, dass du bei urheberrechtlich geschützten Songs eine Lizenz an die GEMA bezahlen musst, sofern du den Podcast veröffentlichst. Inzwischen gibt es bei der GEMA eigene Tarife für Podcasts, deren Höhe abhängig davon ist, wie viele Menschen der Podcast erreicht.

 

Wenn es dir nicht wichtig ist, Songs bestimmter Interpret*innen zu verwenden, kannst du auch lizenzfreie Musik in deinen Episoden einbauen. Bei Adobe Stock findest du eine große Auswahl an Stücken unterschiedlichster Genres, die du kostenlos verwenden kannst – von Hip-Hop über Blues bis hin zu Elektro. Die kuratierten Sammlungen von Partnern wie Epidemic Sounds oder Jamendo bieten dir dabei eine Vielzahl hochwertig produzierter und lizenzfreier Musik, die sich als Podcast-Intros, Jingles oder Audio-Signature eignen.

 

Tipps für die Veröffentlichung deines Podcasts.

Wenn du mit dem Endergebnis deiner Arbeit zufrieden bist, ist es Zeit, die fertige Folge zu veröffentlichen. Auch hier kannst du ein paar Dinge berücksichtigen.

 

Ein Podcast-Cover erstellen.

Zu jedem guten Podcast gehört auch ein ansprechendes Cover. Der erste Eindruck ist dabei entscheidend: Damit sich dein Podcast von all den anderen abhebt und in den langen Podcast-Listen von potenziellen Hörer*innen überhaupt wahrgenommen wird, sollte dein Cover neugierig machen und Menschen dazu verleiten, mehr erfahren zu wollen. Andernfalls werden die meisten wahrscheinlich weiterscrollen, ohne auch nur eine einzige Minute deines Podcasts gehört zu haben.

 

Das Cover solltest du daher keinesfalls vernachlässigen. Zum Glück kannst du ein Cover auch ganz einfach selbst erstellen. Mit den Vorlagen von Adobe Express kannst du in wenigen Schritten dein eigenes Podcast-Cover entwerfen. Wähle aus einer Reihe von Farben, Schriften, Symbolen und Motiven aus und füge diese zu deinem individuellen Design zusammen. In diesem Artikel geben wir dir ein paar konkrete Anregungen, die dir bei der Erstellung deines Podcast-Covers helfen.

Ein Computerbildschirm auf dem gerade ein Podcast-Cover gestaltet wird.

Ein ansprechend gestaltetes Podcast-Cover hilft dir dabei, dich von der Masse anderer Podcasts abzuheben.

Hosting Plattform finden.

Es gibt inzwischen viele Plattformen, auf denen Podcasts gehört werden können. Doch keine Sorge: Du musst deinen Podcast nicht bei jeder einzelnen davon einreichen oder hochladen. Sogenannte Podcast-Hoster nehmen dir diese Arbeit ab. Sie funktionieren wie eine Art Cloud, auf der die einzelnen Episoden inklusive Cover, Show Notes und Beschreibung zwischengelagert werden. Von hier aus gelangt dein Podcast dann an einzelne Streamingplattformen.

 

Podcast-Hoster übernehmen also die Distribution für dich, weshalb sie vor allem für Anfänger*innen eine gute Option sind. Du kannst dabei auf kostenlose Anbieter zurückgreifen oder auch auf Hoster, bei denen ein monatlicher Betrag fällig wird. Diese bieten dir dafür meist jedoch auch eine Reihe nützlicher Features, wie zum Beispiel den Einblick in monatliche Downloadzahlen. Nachdem dein Podcast schließlich veröffentlicht ist, solltest du nicht vergessen, neue Folgen auf Social Media zu bewerben.

 

Weitere hilfreiche Informationen dazu, wie du deinen Podcast veröffentlichst, welche Podcast-Hoster für den Anfang am besten sind und wie du auf Facebook, Instagram und Twitter auf neue Folgen aufmerksam machst, bekommst du in unserem Artikel „Podcast veröffentlichen“.

 

Häufig gestellte Fragen.

Was ist ein passender Name für meinen Podcast?

Um dich von anderen Podcasts abzuheben, kann es sinnvoll sein, einen cleveren, kreativen Namen zu wählen. Damit potenzielle Hörer*innen aber auch wissen, was sie genau erwartet, solltest du bei dieser Option einen Untertitel verwenden, der Aufschluss darüber gibt, um was es in deinem Podcast geht. Es kann auch sinnvoll sein, einen eher beschreibenden Namen zu wählen, wie zum Beispiel „Der Wasserball-Podcast“ oder „Der Heavy Metal-Podcast“. So ein Titel hat den Vorteil, dass er in der Google-Suche von Menschen, die sich für dieses Thema interessieren, schneller gefunden wird. Allerdings ist so ein Name meist auch weniger einprägsam.

Was muss ich beim Bearbeiten von Audiomaterial beachten?

Wichtig ist vor allem, größere Versprecher und lange Gesprächspausen herauszuschneiden. Dies kann die Qualität deines Podcasts erheblich verbessern. Außerdem solltest du darauf achten, dass die Lautstärke in der gesamten Folge gleich ist und Hintergrundgeräusche möglichst reduziert werden. Wie du dabei genau vorgehst, erfährst du in unserem Artikel „Podcast aufnehmen leicht gemacht“.

 

Wie veröffentliche ich meinen Podcast?

Als Anfänger*in kannst du sogenannte Podcast-Hoster verwenden. Das sind Plattformen, auf denen du die einzelnen Folgen hochlädst. Die Hoster kümmern sich dann darum, dass dein Podcast bei den gängigen Streamingdiensten verfügbar und abspielbar ist. Unser Artikel „Podcast veröffentlichen“ bietet dir einen guten Überblick, was bei diesem Thema zu beachten ist.

Erstelle Podcasts mit den Apps deiner Wahl.

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