Schritt für Schritt deine Stop-Motion-Aufnahmen erstellen
In der Theorie ist der Prozess der Stop-Motion-Animation relativ einfach. Die Umsetzung kann jedoch sehr aufwendig sein. Mit einigen grundlegenden Schritten, die du beachten solltest, kommst du trotzdem zu einem guten Ergebnis.
Schritt 1: Storyboard
Auch bei der Stop-Motion-Animation ist es wie bei jedem Videodreh sinnvoll, zunächst ein Storyboard zu erstellen. So weißt du später genau, wie du deine gewählten Objekte, Figuren oder Modelle für jedes Bild verändern musst. Selbst für kurze Stop-Motion-Animationen benötigst du eine Vielzahl an Bildern, um eine flüssige Wiedergabe zu gewährleisten. Mit deinem eigenen Storyboard verlierst du nicht den Überblick.
Schritt 2: Motive finden und ausrichten
Suche oder erstelle alle benötigten Objekte und Figuren, die du mithilfe der Stop-Motion-Animation zum Leben erwecken möchtest. Dein Storyboard dient dir dabei als wertvoller Leitfaden. Denke auch an die passenden Unter- und Hintergründe für deine Szenen.
Schritt 3: Beleuchtung und Ausrichtung
Du weißt, wie deine Stop-Motion-Animation aussehen soll, und hast alle Objekte, Figuren und deine Ausrüstung bereit? Dann geht es jetzt mit der Ausrichtung deiner Motive und der passenden Beleuchtung weiter.
Um dein Motiv perfekt zur Geltung zu bringen, achte darauf, den richtigen Fotowinkel zu wählen. Platziere deine Motive nicht zu nah am Bildrand, um die Qualität deines Endprodukts nicht zu beeinträchtigen.
Besonders wichtig ist ein Ort mit viel Licht. Bei schönem Wetter, idealerweise mit leichter Bewölkung ohne direkte Sonneneinstrahlung, hast du die besten Voraussetzungen für Außenaufnahmen. Im Idealfall suchst du dir jedoch einen Ort, an dem du die Lichtintensität und Art des Lichts weitgehend selbst steuern kannst.
Ein Raum mit Fenstern und passenden Lampen reicht aus. Für einfache Projekte und zweidimensionale Objekte genügt oft schon eine Schreibtischlampe. Auch sogenannte Lightboxen sind mittlerweile erschwinglich und hilfreich.
Schritt 4: Wackelfreie Aufnahmen
Bei Stop-Motion-Animationen sind wackelfreie Aufnahmen besonders wichtig. Deine Kamera oder dein Smartphone solltest du daher so ruhig wie möglich halten. Am besten verwendest du ein Stativ oder ähnliche Hilfsmittel, um die Kamera an einem festen Ort zu fixieren.
Um die Kamera nicht zu bewegen, nutzt du idealerweise den Selbstauslöser. So vermeidest du, dass die Kamera beim Auslösen wackelt. Lass die Kamera am besten unberührt, bis du für deine Aufnahme einen anderen Winkel benötigst. Zu Beginn testest du dein Set-up am besten mit ein paar Probeaufnahmen.
Schritt 5: Frame-Rate bestimmen
Wie lange soll ein Einzelbild in einer Aufnahme zu sehen sein? Für 24 Frames pro Sekunde brauchst du 24 Bilder. Bei langsamen Bewegungen werden weniger unterschiedliche Bilder benötigt, während bei schnelleren Bewegungen jedes der 24 Einzelbilder leicht verändert wird. Grundsätzlich gilt: Je mehr Bilder, desto flüssiger wirkt die Bewegung am Ende.
Aufgrund des großen Aufwands bei Stop-Motion-Aufnahmen sind jedoch deutlich weniger Frames pro Sekunde als bei anderen Filmen empfehlenswert. Unter Stop-Motion-Profis haben sich etwa 10 bis 15 Frames pro Sekunde durchgesetzt.
Schritt 6: Aufnehmen, ändern, aufnehmen
Wenn alles bereit ist und du genau weißt, wie viele Bilder du benötigst, kannst du mit dem Fotografieren beginnen. Mache dein Startbild und passe dein Motiv für Bild zwei entsprechend an. Wiederhole diesen Vorgang, bis die ganze Szene im Kasten ist. Das kann zeitaufwendig sein, aber hab keine Angst vor kleineren Fehlern. Mithilfe deines Video- oder Fotoprogramms kannst du auffälligere Fehler notfalls nachbearbeiten.
Tipp: Achte darauf, nur minimale, schrittweise Änderungen für jedes neue Bild vorzunehmen. Sind die Anpassungen oder Bewegungen zu groß, könnte deine spätere Stop-Motion-Aufnahme abgehackt wirken.
Schritt 7: Stapeln und Bearbeiten
Alle Bilder im Kasten? Dann geht es an die finalen Schritte: Fotos stapeln, bearbeiten und mit gewünschten Effekten versehen.
Möchtest du an einem oder mehreren Bildern noch etwas ändern, ist jetzt der Zeitpunkt für die Nachbearbeitung. Anschließend kannst du deine Fotos stapeln. In Photoshop findest du dazu beispielsweise unter „Datei“ die Option „Dateien in Stapel laden“.
Danach geht es mit der Bearbeitung über die Zeitleiste weiter, um deine Frame-Animationen zu erstellen. Prüfe, ob die Frames, also die einzelnen Bilder, in der gewünschten Reihenfolge auf der Zeitleiste liegen und korrigiere sie bei Bedarf. Mithilfe von Zeitraffer- und Zeitlupeneffekten kannst du die Geschwindigkeit deiner Animation festlegen. Du kannst die Zeiteinstellung auch für jedes Bild individuell anpassen. Teste verschiedene Einstellungen, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist.
Zum Schluss kannst du nach Belieben Ton oder Musik hinzufügen, um deine Stop-Motion-Animation zu finalisieren. Weitere detaillierte Schritte, wie du mit Photoshop deine eigene Animation erstellst, findest du hier: „So erstellst du eine Stop-Motion-Animation“.