Natur von der schönsten Seite: Waldfotografie.
Unsere Experten verraten dir alles, was du wissen musst, um Waldfotos aufzunehmen, die Betrachter in ihren Bann ziehen.
Foto von Patricia Davidson
Werde Experte für Waldfotografie.
Waldfotografie ist eine Unterkategorie der Landschafts- und Naturfotografie. Sie bildet, wie der Name schon sagt, waldige Gebiete ab. Diese Art der Fotografie mag auf den ersten Blick simpel erscheinen, doch sie zu meistern, birgt ganz eigene Herausforderungen.
Wälder sind von Natur aus chaotische Motive. Sie umfassen verschiedene Elemente, die sich oft nur schwer erfassen lassen: von Ästen und Baumstümpfen über Steine und Blätter bis hin zu Flüssen oder Moos. Wenn du überwältigende Waldfotos aufnehmen und die Ruhe dieser chaotischen Szenerie einfangen möchtest, dann nutze unsere Tipps als Inspiration für dein nächstes Projekt.
Standort, Standort, Standort.
Bevor du losziehst, um deine Bilder aufzunehmen, solltest du die gewünschte Location recherchieren und, wenn möglich, besuchen. Mache dir Notizen zu Wetterbedingungen, Lichtverhältnissen (zu unterschiedlichen Tageszeiten), Tierwelt und allen anderen Faktoren, die für deine Waldfotos relevant sind. Markiere Bereiche mit interessanten Kompositionen als Referenz. Speichere, wenn möglich, Standorte in einer GPS‑App, damit du die exakten Positionen später wiederfinden kannst.
„Beim Scouting geht es häufig einfach darum, loszuwandern und dabei Orte zu entdecken, die Potenzial für gute Bilder bieten“, beschreibt Fotografin Patricia Davidson. „Ich merke mir die Orte und gehe dann oft später noch einmal vorbei, um andere Lichtverhältnisse zu sehen.“
Traue dich, bekannte Pfade zu verlassen – buchstäblich und im übertragenen Sinn. Erkunde neue Gebiete im Wald, um deinen Fotos eine frische Perspektive zu verleihen. Wenn du ein Foto im Sommer aufnimmst, kehre später zu der Position zurück, um Bilder mit Herbstlaub aufzunehmen. Besuche nicht nur lokale Wälder, sondern auch Nationalparks – für frischen Wind und neue Motive.
Wenn eine längere Scouting-Wanderung nicht möglich ist, kannst du dich von Landschaftsfotos auf Social Media oder über den Feed „Entdecken“ von Adobe Photoshop Lightroom inspirieren lassen.
Foto von Patricia Davidson
Es werde Licht.
Der Unterschied zwischen Wald- und anderer Landschaftsfotografie liegt darin, dass Wälder bei der Beleuchtung deutlich weniger anspruchsvoll sind. Es gibt zwar einige Szenen, die im Licht eines sonnigen Morgens am besten wirken, doch Waldfotos sehen auch bei grauem Wetter, bei Wolken oder sogar bei Regen gut aus. Diese Verhältnisse können die Szene sogar verbessern und vermitteln oftmals ein intimeres, persönlicheres Gefühl.
Außerdem kann sonniges Wetter dafür sorgen, dass die Szene in den Bäumen chaotischer wirkt, wenn helle Lichtstrahlen und dunkle Schatten einen hohen Kontrast erzeugen. Kehre für optimale Ergebnisse zu unterschiedlichen Tageszeiten zurück, z. B. am frühen Morgen oder um den Sonnenuntergang herum (zur goldenen Stunde), wenn die Sonne niedrig am Himmel steht. In diesem warmen und diffusen Licht lassen sich besonders schöne Waldbilder aufnehmen.
Die richtige Position für deine Komposition.
Zwar können Landschaften allein schon wunderschön aussehen. Du solltest aber versuchen, ein Motiv im Wald zu finden, das deine Szene einzigartig macht. Der Wald ist ein visuell chaotisches Ökosystem – suche nach interessanten Stellen innerhalb dieses Systems. Suche nach einem schimmernden Fluss oder einem seltsam geformten Baumstumpf, den du als Schwerpunkt deines Fotos verwenden kannst. Nimm Zweige in den Baumkronen von unten auf, um ein Gefühl von Erhabenheit zu erzeugen.
Nutze Leitlinien, die durch natürliche Pfade oder umgestürzte Bäume entstehen, um deine Szene zu gestalten und die Aufmerksamkeit des Betrachters perfekt auf das Hauptmotiv zu lenken. Du kannst auch die dunklen Schatten, die durch Sonnenstrahlen entstehen, als Leitlinien verwenden. Licht kann ein Gefühl von Tiefe vermitteln, es kann Bilder jedoch auch überladen. Ohne das richtige Licht kannst du mit Nebel arbeiten, um deinen Bildern ein authentisches Gefühl zu verleihen.
Nötige Ausrüstung für Waldfotografie.
Um Wald perfekt aufzunehmen, brauchst du eine bestimmte Ausstattung.
1. Kamera
Mache dich mit allen Aspekten deiner Kamera und den Kameraeinstellungen vertraut, bevor du Fotos aufnimmst. Übe im manuellen Modus und teste verschiedene ISO‑ und andere Einstellungen, um herauszufinden, was dir gefällt. Nimm RAW‑Bilder auf, damit du deine Fotos leichter nachbearbeiten kannst. „Als Erstes musst du dich mit der Kamera vertraut machen, für die du dich entschieden hast. Denn wenn das Licht gerade perfekt ist, bleibt keine Zeit, erst nach den richtigen Kameraeinstellungen zu suchen“, erklärt Davidson.
Dieses Objektiv ist aus der Landschaftsfotografie nicht wegzudenken. Es bietet eine deutlich geringere Brennweite als ein Standardobjektiv. Mit Weitwinkel kann ein größerer Teil der Szene eingefangen werden, ohne sich weiter vom Motiv wegzubewegen. „Ich packe immer ein Weitwinkelobjektiv ein. 16 bis 50 mm eignen sich meist ziemlich gut für solche Situationen“, so Davidson.
Die physische Länge dieses Objektivs ist kürzer als die Brennweite. So entsteht ein vergrößernder, Zoom-ähnlicher Effekt. Nutze ein Teleobjektiv mit mehr als 50 mm Länge, um optimale Waldfotos mit weniger Hintergrundunschärfe aufzunehmen.
Im Allgemeinen eignen sich Objektive mit 70 bis 200 mm f/2.8 perfekt für Waldfotografie, da diese Kombination die Art und Weise, wie unser Gehirn das Verhältnis von Objekt zu Hintergrund verarbeitet, optimal nachahmt.
Dieses Objektiv wird für kleine Motive verwendet, die dank Makrofotografie viel größer scheinen, als sie eigentlich sind. Makroobjektive bieten einen Fokus von unendlich bis zu 1:1-Vergrößerung. So wird das Motiv, das über die Kamerasensoren aufgenommen wird, in derselben Größe oder größer als das echte Objekt abgebildet. Diese Methode eignet sich perfekt, wenn du den Waldboden und seine Elemente ganz genau einfangen möchtest.
Denke daran, dass du bei solchen Nahaufnahmen eine geringe Tiefenschärfe hast und ein Stativ brauchst, um scharfe Bilder kleiner Motive aufzunehmen.
Stative werden für die meisten Umgebungen empfohlen. Doch gerade in Wäldern, wo ein starker Wind jedes Blatt in Bewegung versetzen kann, sind sie entscheidend, um gute Bilder aufzunehmen. Stative verhindern nicht nur Kamerawackeln, sondern sorgen auch für schärfere Bilder – selbst bei geringem Licht, wenn das Blätterdach dunkle Schatten auf den Boden wirft.
„Im Wald empfiehlt sich ein Stativ, da es hier in der Regel nicht besonders viel Licht gibt. Ohne ein Stativ hast du am Ende lauter unscharfe Bilder“, erklärt Fotograf Joseph Filer.
Du kannst auch Bilder mit einer längeren Belichtung aufnehmen, indem du eine niedrigere Verschlussgeschwindigkeit festlegst. Ohne Stativ wäre das gar nicht möglich.
Da es in der Regel am besten ist, Bilder an bewölkten Tagen aufzunehmen (weil die Helligkeit sonst Farben weniger lebendig scheinen lassen kann), reduziert dieser Filter das Blendlicht von Kondensation und Feuchtigkeit durch Regen oder Morgentau und verbessert so ganz natürlich die Sättigung. So bleiben dynamische Farben intakt, doch übermäßiger Glanz in deinen Waldfotos, z. B. bei Wasser, wird abgedunkelt.
Erst recherchieren, dann aufnehmen.
Im Folgenden findest du einige hilfreiche Tipps, mit denen deine Waldfotos genauso überwältigend aussehen wie der echte Wald.
- Verwende kürzere Verschlussgeschwindigkeiten.
Das ist nützlich, egal ob du die Kamera selbst hältst oder ein Stativ verwendest. Verwende eine Verschlussgeschwindigkeit von mindestens 1/100s. Damit ist nicht nur die Kamerabewegung abgedeckt, sondern auch Bewegungen in der Szene, wie z. B. bei Blättern und Zweigen.
- Arbeite mit kleiner Blende.
Mit einer Blende von f/11 bis f/14 erreichst du einen relativ großen Fokusbereich, mit leicht unscharfem Hintergrund, aber scharfem Fokus im Vordergrund. Das eignet sich hervorragend für Gruppen mehrerer Objekte wie bei Baumkronen.
- Nimm im RAW‑Format auf.
Wenn du Bilder im RAW‑Format aufnimmst, kannst du nicht nur den Weißabgleich, sondern auch die Belichtung deiner Waldfotos im Nachhinein anpassen. Da RAW‑Fotos alle Daten beibehalten, die das Bild ausmachen, hast du mehr Flexibilität, die Farben deines Bildes anzupassen.
Foto von Joseph Filer
Sieh den Wald trotz lauter Bäumen.
Wenn du bereit zur Nachbearbeitung bist, bietet dir Adobe Photoshop Lightroom die Tools, die du brauchst, um deine Waldfotos zu optimieren und zu organisieren. Begradige deine Bilder, schneide sie zu, füge Effekte und Filter hinzu, passe Farben an und vieles mehr – alles innerhalb eines Arbeitsablaufs. Nachdem du deine Bilder optimiert hast, kannst du mit Lightroom-Vorgaben schnell deine Lieblingsanpassungen anwenden. Mit der Adobe Photoshop-Integration kannst du Fotos einfach hin und her senden, damit keine Ideen verloren gehen.
Mitwirkende.
Mit Adobe Photoshop Lightroom erfolgreicher sein
Bearbeite deine Fotos schnell und einfach mit den Lightroom-Vorgaben. Mit der Cloud-basierten Foto-Speicherverwaltung kannst du von überall aus auf deine Projekte zugreifen.
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