Bokeh Effekt mit der Kamera erzeugen
Entdecke, was der Bokeh-Effekt und die Schärfentiefe bei deinen Fotos bewirken können, und nutze diesen faszinierenden Unschärfeeffekt bei deinen nächsten Aufnahmen.
Stilvollere Aufnahmen dank Bokeh
Dem Hintergrund deiner Fotos mit dem Bokeh-Effekt ein wenig Unschärfe zu verleihen, ist eine stilistische Technik für attraktive, professionelle Fotos. Bokeh hebt das Motiv im Bild hervor und betont genau das, was du mit deinem Foto zeigen möchtest.
„Als Fotografin, und als Künstlerin allgemein, geht es mir um die Botschaft“, sagt die Fotografin Grace Rivera. „Sobald du die technischen Aspekte der Fotografie erlernt hast, kannst du dich auf das konzentrieren, was du der Welt mit deinen Bildern sagen willst, und beginnst, stilistisch alles auf diese Botschaft abzustimmen.“
Gute Bokeh-Effekte zu erzeugen erfordert Wiederholung und Übung. Mit ein wenig Übung kannst du mit Bokeh-Effekten besser steuern, wie deine Fotos aussehen – ob beim Aufnehmen oder später bei der Softwarebearbeitung.
Was ist Bokeh?
Bokeh ist ein japanisches Wort und bedeutet „die Darstellung der nicht im Fokus stehenden Lichtpunkte“.Das Wort stammt aus dem Japanischen, wo boke (暈け oder ボケ) soviel wie „Nebel“ oder „Schleier“ bedeutet. (Das „h“ wurde hinzugefügt, um die richtige Aussprache im Englischen zu erleichtern [BO - KEH]). Es ist ein äußerst subjektiver Begriff – beispielsweise hört man „das Bild hat ein gutes Bokeh“ – der sich im Allgemeinen auf die ästhetische Qualität der Hintergrundunschärfe eines Bildes bezieht.
Fotos mit angemessenem Bokeh zu erzeugen, welche die künstlerische Botschaft wie beabsichtigt vermitteln, erfordert viel Übung. Mit der Zeit wird es dir gelingen, mit Bokeh den Bildern echte Schönheit und Wirkung zu erzielen (ganz gleich ob durch die Aufnahme oder mittels Software).
Wähle das richtige Objektiv für Bokeh
Bevor du dir Objektive anschaffst, solltest du dir einen Überblick darüber verschaffen, welche Objektive sich für die gewünschten Aufnahmen empfehlen.
Eine geringe Schärfentiefe ermöglicht es dir, ein einziges Motiv in den Fokus zu stellen, während alle Bereiche außerhalb des Fokuspunkts verschwimmen. Die meisten dafür geeigneten Objektive lassen sich mit sehr niedrigen Blendenwerten, dem Maß für die Blendenöffnung, einsetzen. Die Blende lässt sich mit der Pupille des Auges vergleichen: Je weiter sie geöffnet ist, desto mehr Licht fällt ein – auf Kosten der Schärfentiefe. Je enger die Blendenöffnung, desto mehr Schärfentiefe erhält man und desto geringer der Bokeh-Effekt.
Ansprechende Bilder mit hochwertigem Bokeh erfordern Objektive mit niedrigen Blendenwerten. Für maximales Bokeh brauchst du Objektive mit Blendenwerten von 1.2 oder 1.4. Mit längeren Brennweiten – egal ob bei Objektiven mit Zoom oder ohne – lässt sich das Bokeh maximieren. Wenn du also mehr Bokeh möchtest, solltest du ein 70-mm-Objektiv oder höher kaufen.
Auswirkung von Verschlusszeit, Blendenöffnung und Positionierung auf Bokeh
Experimentiere: Beginne mit einem gut beleuchteten statischen Motiv wie etwa einer Obstschale und mache Probeaufnahmen. Finde heraus, welchen Grad an Bokeh du erreichen möchtest:
Verschlusszeit: Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange der Verschluss der Kamera offen bleibt und Licht auf den Film oder den Digitalsensor trifft. Sie wird in Sekundenbruchteilen angegeben. Eine kurze Verschlusszeit liegt beispielsweise bei 1/1000 Sekunde, eine lange bei einer Sekunde. Mit größerer Blendenöffnung kann man eine kürzere Verschlusszeit wählen, um schärfere Fotos zu erzielen. Experimentiere mit den Blendenwerten im Verhältnis zur Verschlusszeit, um einen Eindruck zu bekommen, wie sich das Bokeh verändert und verschiebt.
Blendenöffnung: Den größten Einfluss auf das Bokeh hat die Schärfentiefe, die du über die Blendenöffnung erzeugst. Experimentiere mit den Blendenwerten und prüfe einfach die Ergebnisse.
Positionierung: Die Nähe deiner Kamera zum Motiv und die Entfernung des Motivs zum Hintergrund beeinflussen das Bokeh. Nimm dein Motiv aus verschiedenen Abständen und mit verschiedenen Abständen zum Hintergrund auf. Verfolge, wie sich das Bokeh des Objektivs verändert.
Fokus: Die Fokusebene wird durch die Auswahl deines Fokusobjekts bestimmt. Fokussiere verschiedene Elemente deines Motivs und prüfe die Ergebnisse. Schalte dafür auch den Autofokus aus. „Du willst bestimmen, was im Fokus stehen sollte, und nicht die Kamera“, sagt die Fotografin Khara Plicanic. „Der Unterschied kann sehr groß sein.“
Bokeh-Effekte nachträglich erzeugen
Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Photoshop und Adobe Lightroom machen es mit Werkzeugen wie Feldweichzeichnung ganz einfach, Bokeh-Effekte bei der Nachbearbeitung zu erzielen.
Der Feldweichzeichner-Filter ermöglicht das nachträgliche Festlegen eines Fokuspunkts im Foto und die Erzeugung mehrerer Weichzeichnungs- und Fokusstufen in anderen Bildbereichen. Spiele damit! Finde heraus, welche Hintergründe du mit Bokeh erzeugen kannst.
Mit dem Werkzeug kannst du das Bokeh auch direkt steuern. Der Weichzeichner-Filter verfügt über einen Bokeh-Farbschieberegler, mit dem du die Farbe und Intensität des Bokeh deiner Aufnahme anpassen kannst.
Einmal mehr ist auch hier das Experimentieren ein wichtiger Schritt zum Erfolg. Sei bei den ersten Bildern nicht zu enttäuscht, wenn diese nicht ganz deinen Wünschen entsprechen. Selbst erfahrene Fotografen müssen für das Bokeh-Fotografieren lange üben. „Ich musste diese Schritte immer wieder wiederholen, bis es in Fleisch und Blut überging“, so die Bestsellerautorin und Fotografin Carli Davidson. „Wenn man lange daran arbeitet, wird das Auge irgendwann zum Lichtmessgerät. Man begreift immer mehr, welcher Einstellungen es bedarf, um einen bestimmten Effekt zu erzielen.“
Beim Experimentieren mit Bokeh wirst du mit Optionen und Arrangements zum Ausprobieren und Spielen geradezu überwältigt. Fang einfach an und entwickle deinen ganz eigenen fotografischen Stil.
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