Zeichne Lippen wie ein Profi.

1. Die Umrisse zeichnen.

Beachte, dass die Mittellinie zwischen Ober- und Unterlippe über die Mundwinkel hinausgeht. „Diese Kurve trägt zu einem großen Teil zur Mimik bei. Zeichne sie niemals als gerade Linie“, rät Laura Bevis.

„Köpfe sind zylindrisch geformt“, so Dockery. „Beginne mit zwei Punkten, die die Mundwinkel kennzeichnen. Ziehe anschließend eine Linie zwischen diesen beiden Punkten. Meist liegt ein Punkt höher oder niedriger als der andere.“ Forme deine Linie entsprechend der Wölbung des Gesichts. Jetzt hast du einen anatomisch korrekten Ausgangspunkt für deine Zeichnung.

Zeichne schwache Linien. Die finalen Linien kannst du dann später stärker nachziehen. Überflüssige Striche lassen sich einfach wegradieren. Wenn du mit einem digitalen Zeichenprogramm arbeitest, kannst du später eine neue Ebene erstellen, auf der du die gewünschten Linien aus deinem Entwurf nachzeichnest.

2. Charakteristische Züge definieren.

Schattiere die dunkelsten Bereiche der Lippen: Mundwinkel, Mitte und obere Mitte der Unterlippe. Zeichne eine kleinere Form innerhalb der Unterlippe. „Damit markiere ich den Bereich, in dem ich später Glanzlichter setze”, erklärt Bevis.

3. Lippen ausfüllen.

Gestalte die Schattierungen um die dunklen und hellen Bereiche der Lippen weiter aus. Am realistischsten wirkt es, wenn du die dunkelsten Tiefen und die hellsten Lichter nebeneinander platzierst. Schattiere auch die Oberlippenrinne, d. h. die Einbuchtung zwischen Nase und Oberlippe. „Meisten sind Lippen nicht das Hauptmotiv, sondern werden als Teil eines menschlichen Gesichts gezeichnet“, so Bevis. „Es ist wichtig, die Interaktion zwischen Lippen und der Haut um die Lippen herum zu erfassen.“

4. Schattierungen und Details hinzufügen.

„Kontrast gehört zu den wichtigsten Aspekten, auf die du dich konzentrieren musst“, so Bevis. „Ohne Kontrast wirkt deine Zeichnung flach und zweidimensional.“ Stelle dir beim Schattieren eine Lichtquelle vor, die die Lippen beleuchtet. Das hilft bei der Platzierung von Glanzlichtern und Schatten. Die Mundwinkel sind immer die dunkelsten Stellen. Form, Ausdruck und Lichtposition bestimmen, wo und wie du schattieren musst. Der oberste Bereich der Unterlippe ist in der Regel die hellste Stelle.

Füge beim Schattieren vertikale Linien zur Haut der Lippen hinzu. Achte darauf, dass auch diese Linien kurvenförmig von der Mitte aus verlaufen. Gerade Linien ergeben kein natürliches Bild.

5. Übergänge schaffen.

Den letzten Schliff erhält deine Zeichnung, indem du die vertikalen Linien verblendest und die Übergänge zwischen hellen und dunklen Bereichen verfeinerst. Das geht mit einem Papierwischer oder auch mit deinem Finger. In einer Mobile App für digitales Malen und Zeichnen wie Adobe Fresco kannst du für diese Aufgabe verschiedene Mischpinsel verwenden.

Übung macht den Meister.

Kein Lippenpaar ist wie das andere. Übe das Zeichnen von Mündern und Lippen von vorne, von der Seite und als Bestandteil eines Gesichts. Experimentiere mit unterschiedlichen Lippenformen und Mimiken. Orientiere dich an der beschriebenen Technik, und ergänze oder verfeinere sie nach Bedarf. Auf Behance findest du Inspirationen für deine Lippenbilder von anderen Künstlern. Du wirst sehen: Je mehr du übst, desto schneller wird das Zeichnen von Lippen zur Routine.

In Adobe Fresco kannst du mit digitalen Graphit- und Kalligraphiestiften oder Markern arbeiten. Egal ob du Lippen täuschend echt oder eher im Anime-Stil darstellen möchtest – hier findest du für jeden Zweck das richtige Tool.