So kannst du Feuer und Flammen zeichnen.
Lerne von Profis, wie du flackernde Flammen darstellst, die Betrachter in den Bann ziehen. Arbeite anschließend unser Tutorial zum Zeichnen von Feuer Schritt für Schritt durch.
Entfache das Feuer zuerst in dir.
Die Darstellung von Feuer kann eine echte Herausforderung sein. Ganz gleich, ob du flackerndes Kerzenlicht oder ein knisterndes Lagerfeuer zeichnen willst: Das Erfolgsrezept für eine realistische Flamme ist Bewegung. Theoretisch kannst du eine Kerzenflamme mit einer einfachen Tränenform darstellen. „Aber um sie lebendig aussehen zu lassen, musst du die Flamme zum Tanzen bringen“, erklärt Illustrator Lucas Elliott. Die nachfolgenden Tipps helfen dir beim Zeichnen von Feuer jeder Art – ob lodernde Flammen oder glühende Asche.
Allgemeine Tipps zum Zeichnen von Feuer.
Das Zeichnen realistisch wirkender Flammen ist einfacher, als man zunächst glaubt. Feuer ist ein bizarres Phänomen. Es wäre daher kontraproduktiv, einer gezeichneten Flamme zu viel Struktur oder Detail zu geben. „Man darf es nicht übertreiben“, erklärt Comic-Zeichner Jonathan Case. „Stattdessen sollte man versuchen, das Feuer fast flach aussehen zu lassen. Das signalisiert dem menschlichen Gehirn, dass es sich um eine helle Lichtquelle handelt. Von dieser Lichtquelle geht diese magische Anziehungskraft aus, die uns stundenlang in die Flammen starren lässt.“
Verstehe Feuer aus wissenschaftlicher Sicht.
„Lerne zunächst, was Feuer aus physikalischer Sicht ist“, so Case. „Durch Verbrennung entstehen Gase, die in Bahnen schlängelnd nach oben schweben. Dazu kommt dann der Sauerstoff, der sich mit den Gasen vermischt und ihre Form verändert.“ Der hellste Bereich ist die Stelle, wo das Feuer am heißesten ist. Beachte auch, dass sich Flammen immer in Windrichtung bewegen.
Vermeide Perfektion.
Feuer ist organisch und ungleichmäßig. Gerade Linien und perfekt symmetrische Kurven sind fehl am Platz. „Feuer ist etwas, das wir unter keinen Umständen kontrollieren können“, sagt Elliot. „Warum sollte das in einer Zeichnung anders sein? Feuer macht sein eigenes Ding. Wenn du glimmende Asche darstellen willst, musst du sie chaotisch durch die Luft fliegen lassen.“
Experimentiere mit Struktur.
Wenn du digital zeichnest, setze Pinsel mit verschiedenen Größen und Strukturen ein, um dem Feuer Tiefe zu verleihen. Probiere eine Mischung aus dünneren Linien mit hoher Deckkraft und breiteren Linien mit sandiger Struktur aus. „Ich verwende oft körnige Tusche statt fester Farbe“, so Elliot. „Die Linien, die ich damit male, haben etwas Flüchtiges, was mir gut gefällt.“
Hebe einen Bereich hervor.
Konzentriere dich auf einen bestimmten Bereich des Feuers, um ein faszinierendes Bild zu erhalten. „Wenn alle Bereiche des Feuers gleich groß und gleich hell sind, wirkt es unnatürlich“, erklärt Case. „Man kann zum Beispiel eine Flamme größer als die anderen zeichnen und durch einen besonders hellen Bereich hervorstechen lassen.“
Erzeuge Kontrast durch Schatten.
„Verwende lieber kein Schwarz für Schatten“, empfiehlt Elliot. Füge stattdessen Schattierungen und Schatten in verschiedenen Farben hinzu, die die Farben deiner Flammen ergänzen. „Schwarz lässt andere Farben trüb und matt wirken. Die Komplementärfarbe von Gelb ist Lila“, erklärt Elliot. „Mit etwas lila Farbe entlang der Kontur wird das Gelb mehr betont.“
So zeichnest du Feuer in sechs Schritten.
Folge dieser Anleitung, um ein knisterndes Lagerfeuer zu zeichnen.
Bild von Jonathan Case
Schritt 1: Brennmaterial zeichnen.
Beginne mit dem Brennmaterial. Für ein Lagerfeuer zeichnest du einige Holzscheite.
Bild von Jonathan Case
Schritt 2: Flammen hinzufügen.
Zeichne die Flammen, die sich um die Holzscheite kräuseln. Füge Linien hinzu, die ihre Bewegung im Wind darstellen. Lege die Stellen fest, wo die Flammen am höchsten sind. Denke daran, dass echte Flammen ihre Richtung spontan ändern. Sie folgen keiner festen Bahn.
Bild von Jonathan Case
Schritt 3: Weitere Flammen hinzufügen.
Füge weitere Flammen hinzu. Lösche Überlappungen mit den Holzscheiten. Arbeite beim digitalen Zeichnen mit nur einer Ebene – so als würdest du auf Papier zeichnen. Der Vorteil eines Programms wie Adobe Fresco gegenüber Papier ist jedoch, dass du deine Flammen viel einfacher anpassen und bearbeiten kannst. Denn ein digitaler Radiergummi ist wesentlich effizienter als ein echter.
Bild von Jonathan Case
Schritt 4: Rauch und Funken hinzufügen.
Zeichne Rauchwolken, die um das Feuer herum nach oben steigen. Rauch ist leichter und bewegt sich anders als Feuer. Überlege, wie der Wind den Rauch nach oben blasen würde. Füge dann Funken und glimmende Aschepartikel hinzu, die um das Feuer herum fliegen.
Bild von Jonathan Case
Schritt 5: Feuer einfärben.
Verwende eine dunkle Farbe für den Hintergrund und die Holzscheite, um einen Kontrast zu den Flammen zu erzeugen. Wähle für den Rauch und die Flammen warme Farben wie Rot, Orange und Gelb. Der untere Bereich des Feuers und die Mitte der Flammen sollten am hellsten und nahezu weiß sein. Ein gelbes oder oranges Leuchten auf Oberflächen in der Nähe des Feuers gibt deiner Zeichnung einen besonderen Touch und lässt die Szene noch realistischer wirken.
Bild von Jonathan Case
Schritt 6: Mit einer neuen Ebene die Farbe anpassen.
Für deine finalen Farbkorrekturen verwendest du am besten neue Ebenen. Mit einer Einstellungsebene kannst du zum Beispiel mehr von einem bestimmten Orangeton hinzufügen oder den Kontrast zwischen Feuer und Hintergrund intensivieren. „Ich passe oft erst die Deckkraft einer Ebene an und überarbeite dann die Farben. So erzeuge ich ein harmonisches Gesamtbild“, erläutert Case.
Werde Feuer und Flamme für neue Zeichenideen.
„Um Routine im Zeichnen von Feuer zu gewinnen, muss man sich eingehend damit befassen“, erklärt Elliot. Sieh dir Fotos an. Setze dich vor ein Feuer, und beobachte einfach nur, was es macht.“ Mit einfachen Werkzeugen in Adobe Fresco kannst du beliebig viele digitale Bleistiftzeichnungen und Gemälde von Feuer erstellen. Probiere digitale Pinsel und Stifte in verschiedenen Stilen aus, um herauszufinden, was dir am besten gefällt.
Färbe Feuer mit digitalen Aquarellpinseln ein.
Es mag paradox klingen, aber Feuer und Wasser(farben) passen gut zusammen. Mit den Aquarellpinseln in Fresco verleihst du deiner Feuerzeichnung lebendige Farbtöne. „Sei mutig, und male ein wenig über die Konturen hinaus“, rät Elliott. „So bringst du Bewegung ins Spiel“.
Das Wichtigste beim Zeichnen von Feuer ist, dass du deinem Instinkt folgst. „Finde heraus, mit welchen Techniken du deiner Zeichnung interessante Ecken und Kanten verleihst. Eine Flamme in Form eines gleichmäßigen Tropfens sieht unecht aus. Das entspricht nicht der Natur des Feuers“, fügt Case hinzu. „Beim Zeichnen ist es unumgänglich, das Wesen bzw. die Seele eines Motivs zu verstehen und zum Ausdruck zu bringen.“
Mitwirkende.
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