Erfahre, wie der TikTok-Algorithmus funktioniert und wie du ihn zu deinem Vorteil nutzen kannst.
Social-Media-Algorithmen haben nur einen Zweck – nämlich jeder Userin und jedem User fortlaufend Content bereitzustellen, der perfekt auf die persönlichen Interessen zugeschnitten ist. Algorithmen sind darauf programmiert, Aufmerksamkeit zu sichern. Sie sind der Grund dafür, dass du das Smartphone einfach nicht aus der Hand legen kannst.
Wie funktionieren sie? Viele Social-Media-Plattformen halten die Details ihrer Algorithmen geheim. Das ist durchaus sinnvoll, um zu verhindern, dass Userinnen und User das System „austricksen“. Es wurden jedoch einige grundlegende Informationen offengelegt, die zeigen, wie Algorithmen Content in Feeds priorisieren.
In diesem Artikel befassen wir uns mit dem Algorithmus von TikTok. Welche Faktoren beeinflussen die Auswahl des bereitgestellten Contents, und wie kannst du dieses Wissen nutzen?
Social-Media-Algorithmen bestimmen, welcher Content in welcher Reihenfolge in deinem persönlichen Feed angezeigt wird. Der TikTok-Algorithmus wählt Inhalte für deine personalisierte „Für dich“-Seite beispielsweise auf Basis von Interaktionen, Thema, Hashtags oder deinem aktuellen Standort aus.
Der Algorithmus ist unglaublich clever und effektiv bei der Kategorisierung der für die jeweiligen Userinnen und User relevanten Inhalte. Es lohnt sich also durchaus, sich mit dem Algorithmus näher zu befassen, um deine Reichweite zu erhöhen und ein höheres Ranking in den Feeds zu erreichen.
TikTok hat in der Vergangenheit die grundlegende Funktionsweise des Algorithmus offengelegt. Sehen wir uns das einmal näher an.
TikTok orientiert sich an den Aktivitäten und früheren Interaktionen einer Person, um herauszufinden, woran sie interessiert ist und welchen Content sie nicht sehen möchte. Entsprechend diesen Hinweisen auf die Art von Content, den man mag oder nicht mag, wird dann neuer Content im Feed vorgeschlagen.
Im Einzelnen betrachtet der Algorithmus folgende Aktivitäten:
welchen Accounts man folgt
Kommentare, die man gepostet hat
Creators oder Sounds, die man ausgeblendet hat
Videos, die man in der App geliket oder geteilt hat
Videos, die man zu den Favoriten hinzugefügt hat
Videos, die man mit „Interessiert mich nicht“ markiert hat
Videos, die man übersprungen hat
Videos, die man als unangemessen gemeldet hat
längere Videos, die man sich bis zum Ende angesehen hat (Video Completion)
Content, den man in seinem Account erstellt
Interessen, die man durch Interaktionen mit organischem Content und Anzeigen zum Ausdruck gebracht hat
Letztendlich bestimmen Likes, Kommentare, Shares, vollständiges und/oder wiederholtes Anschauen und Follower über den Erfolg bei TikTok. Solche Interaktionen sind Indikatoren für den TikTok-Algorithmus, dass ein Video gut ankommt. Dieser Content wird dann bevorzugt auf den „Für dich“-Seiten angezeigt.
Wem deine Videos präsentiert werden, hängt von ihrer Thematik ab.
Das Thema wird wie folgt abgeleitet:
Stichwörter im Untertitel
Sounds
Hashtags
Effekte
Inhalt (z. B. Transkripte)
TikTok bietet diesen Content den Personen an, die mit „Entdecken und Suchen“ nach ähnlichen Inhalten gesucht haben oder über den „Für dich“-Feed Interesse an bestimmten Themen zeigen.
TikTok empfiehlt basierend auf Gerät und Account-Einstellungen von Userinnen und User gezielt bestimmte Inhalte.
Zu den Einstellungen, die in den TikTok-Algorithmus einfließen, gehören u. a.:
Sprache
Land
Gerätemodell
Interessenkategorien, die man bei der erstmaligen Nutzung ausgewählt hat
Dadurch wird sichergestellt, dass der angebotene Content die gewählte Sprache aufweist, im Land der Userin oder des Users gepostet wird und den angegebenen Interessen entspricht.
Nicht alle Social-Media-Algorithmen sind gleich. Während bei manchen Social-Media-Kanälen die Anzahl Follower oder frühere Videos, die besonders erfolgreich waren, eine Rolle spielen, haben diese beiden Faktoren keinen Einfluss auf dein Ranking bei TikTok.
Das bedeutet, dass auch neue Content Creators mit wenig Followern oder Posts die Chance haben, auf den „Für dich“-Seiten zu landen.
Folgende Content-Arten werden von TikTok nicht empfohlen:
duplizierte Inhalte
Content, den du bereits gesehen hast
Content, der vom Algorithmus als Spam gekennzeichnet wird
potenziell verstörende Inhalte (z. B. medizinische Eingriffe oder der legale Konsum reglementierter Güter)
Halte dich generell an die TikTok-Community-Richtlinien. Vermeide Themen, die gegen die Auflagen des Unternehmens verstoßen.
Nachdem du nun weißt, wie der TikTok-Algorithmus Content für Feeds priorisiert, haben wir 10 Tipps zusammengestellt, die deine Erfolgschancen verbessern.
Die Aufmerksamkeitsspanne auf TikTok ist extrem kurz. Userinnen und User, die nicht innerhalb der ersten 3 Sekunden gefesselt sind, wischen direkt weiter zum nächsten Video. Wenn sie deinen Clip also komplett anschauen sollen, zeige gleich zu Beginn etwas, das ihr Interesse weckt.
Bei TikTok ist die vollständige Wiedergabe eines Videos einer der stärksten Indikatoren für Interesse. Daher ist es wichtig, die Aufmerksamkeit bis zum Schluss aufrechtzuerhalten. Experimentiere mit der Videolänge, Untertiteln oder bestimmten Inhalten, um sicherzustellen, dass dein Publikum das Video bis zum Ende ansieht.
Barrierefreiheit ist zwar kein Aspekt, den der TikTok-Algorithmus berücksichtigt. Leichtere Zugänglichkeit des Contents durch Elemente wie Untertitel verbessert jedoch deine Reichweite und erhöht die Anzahl Shares.
Der TikTok-Algorithmus kategorisiert Inhalte nach Themenbereichen und bietet sie dann dem relevanten Publikum an. Wenn du konsistent Content über 1 bis 3 Nischen produzierst, wirst du mit höherer Wahrscheinlichkeit als Expertin oder Experte in diesen Fachbereichen wahrgenommen und hast leichteren Zugang zur gewünschten Zielgruppe. Thematische Konsistenz hilft dir, deine Followerbase auszubauen und die Interaktionsrate zu erhöhen – ein weiteres Plus für den Algorithmus.
Der TikTok-Algorithmus bevorzugt Videos mit angesagten Sounds oder Songs. Trendige Tracks werden als interessant und unterhaltsam eingestuft, und es ist wahrscheinlicher, dass Videos mit diesen Tracks einem größeren Publikum präsentiert werden.
Die beste Zeit zum Posten auf TikTok ist unter der Woche zwischen 6 und 10 Uhr sowie 19 und 23 Uhr. So erreichst du Userinnen und User, wenn sie morgens online gehen, und dann wieder beim abendlichen TikTok-Schauen. Das ist ein guter Ausgangspunkt, wenn du nicht weißt, wann deine Zielgruppe meistens online ist. Am besten probierst du aber verschiedene Zeiten aus, um die beste Zeit für deine Posts zu finden. Oder prüfe in deinen TikTok-Analytics, zu welchen Zeiten die Interaktionsrate für deinen Content am höchsten ist.
Der TikTok-Algorithmus belohnt große Content-Mengen. Poste also möglichst oft neue Beiträge. Videoproduzentin und Streamerin Kat Pan (@katliente) empfiehlt, 3 Mal pro Tag zu posten. Bei TikTok for Business ist von 1 bis 4 Mal pro Tag die Rede, um in den besonders umfangreichen Feeds regelmäßig aufzufallen.
Wie bei vielen anderen Social-Media-Plattformen kann das Experimentieren mit neuen Funktionen oder Content-Formaten die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der Algorithmus deinen Content bevorzugt, um die betreffende Funktion zu promoten und ihre Popularität zu steigern. Speziell bei TikTok kannst du mit dem Testen neuer Funktionen deine Reichweite verbessern. TikTok nutzt deinen Content, um auf Neuerungen aufmerksam zu machen und zu sehen, wie dein Publikum darauf reagiert.
TikTok SEO kann dir dabei helfen, sicherzustellen, dass dein Content in Suchergebnissen zum betreffenden Thema angeboten wird. Verwende Stichwörter im Untertitel, und wähle die richtigen Hashtags. Erwähne Stichwörter auch im Audio-Track deines Videos. Dadurch erhöhst du deine Chancen, dass dein Clip entdeckt und gesehen wird. Diese Taktik macht auch dem Algorithmus deutlich, worum es in deinem Video geht. So kann er deinen Content der relevantesten Zielgruppe auf der „Für dich“-Seite anbieten.
Bei TikTok geht es nicht nur um das Posten von Content, sondern auch den Aufbau einer Community. Prüfe regelmäßig die Kommentare und Nachrichten zu deinen Videos, und reagiere darauf. So fühlen sich Zuschauende mit dir verbunden und werden mit größerer Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft Content von dir anschauen – großartig für den Algorithmus. Starte auch eine Konversation mit anderen Content Creators in deiner Nische. So baust du Beziehungen auf und steigerst die Interaktionsrate deines Kanals.
Im Gegensatz zu anderen Social-Media-Plattformen wie z. B. Instagram muss Content für TikTok nicht professionell und kunstvoll aufbereitet und optimiert werden. Bei TikTok können Creators sie selbst sein und sich frei äußern. Authentizität und Glaubwürdigkeit – das ist das Erfolgsrezept von TikTok. Genau darauf beruht die zunehmende Popularität der Plattform in den letzten Jahren. Habe Spaß, sei unterhaltsam, und bleibe immer du selbst – auch dann, wenn du für eine Marke wirbst.
Der TikTok-Algorithmus ist nicht dein Feind. Nutze die gewonnenen Erkenntnisse, um deinen Content für TikTok zu optimieren, deine Reichweite zu verbessern und deinen Kanal auszubauen.