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Im Trend: kleine Communitys in Social Media.

Mikro-Communitys machen inzwischen einen wichtigen Anteil der Social-Media-Landschaft aus. Hier erfährst du mehr darüber.

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Wir schreiben das Jahr 2008. Facebook hat Myspace als das meistbesuchte soziale Netzwerk überholt. Viele Menschen posten all ihre Gedanken, Aktivitäten und Gefühle öffentlich sichtbar auf der Plattform. Seitdem hat sich die Nutzung von Social Media grundlegend gewandelt, und es gibt viel mehr Plattformen als nur Facebook.

Online-Communitys wie Facebook-Gruppen, Subreddits, X-Communitys oder LinkedIn-Gruppen erobern sich langsam aber sicher einen prominenten Platz in der Social-Media-Landschaft. Bereits 76 % der Internet-Nutzerinnen und -Nutzer sind nach eigenen Angaben Mitglied einer Online-Community.

Die Frage, die sich aufdrängt: Seit wann gibt es solche „Silos“ in Social Media? In diesem Artikel wird der Trend der kleinen Communitys untersucht: Wann ist er entstanden, warum verbreitet er sich so schnell, und was bedeutet er für die Zukunft von Social Media?

Warum spielen kleine Communitys in Social Media eine so wichtige Rolle?

Social-Media-Plattformen sind ein guter Ort, um Gleichgesinnte zu finden und sich mit ihnen zu vernetzen. Kleine Communitys zu einem bestimmten Thema oder Interessensgebiet eignen sich dafür ganz besonders. Die Mitglieder können sich dort weitgehend ungestört über ihre Lieblingsthemen austauschen. In kleinen Communitys wird die einzelne Person eher wahrgenommen. Manche Menschen fühlen sich auch wohler, wenn sie wissen, dass ihre Beiträge nicht für ein potenziell riesiges, ungefiltertes Publikum sichtbar sind. Die Kommunikation in diesen Gruppen ist oft ehrlicher und authentischer. 36 % der Userinnen und User bevorzugen nach eigenen Angaben Online-Communitys, weil sie dort gehaltvollere Diskussionen führen können. Offenbar wird in Social Media heute mehr Wert auf Qualität als auf Quantität gelegt. Der Austausch mit Gleichgesinnten ist vielen wichtiger als die Interaktion mit der großen Masse.

Social Media in der jüngsten Vergangenheit: Auswirkungen der Pandemie.

Der Trend zu Online-Communitys wurde mit Sicherheit maßgeblich von der COVID-19-Pandemie befeuert. Von Anfang 2020 bis Mitte 2022 gab es immer wieder Lockdowns und Kontaktbeschränkungen. Persönliche Begegnungen mit anderen waren nicht wie gewohnt möglich. Schon zu Beginn der Pandemie nahm die Beteiligung an Online-Communitys schlagartig um 81 % zu. In Umfragen gaben 91 % der Befragten an, andere während dieser Zeit in einer Online-Gruppe oder -Community unterstützt zu haben.

Der starke Zulauf bei kleinen Communitys während der Pandemie und darüber hinaus ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass Menschen nach einem Ersatz für den persönlichen Kontakt suchten, sich Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten wünschten oder ihren Social-Media-Konsum angesichts psychischer Probleme wie Ängsten und Depressionen überschaubarer gestalten wollten.

Weitere Faktoren, die zur Beliebtheit kleiner Communitys beitragen.

Influencerinnen und Influencer sind heute aus Social Media nicht mehr wegzudenken. Ihr Hauptziel besteht darin, eine Community aufzubauen und diese zu beeinflussen. Angesichts ihrer umfangreichen Präsenz auf Plattformen und der Tatsache, dass ihre Posts sich in der Regel auf bestimmte Nischen und Zielgruppen beschränken, verwundert es nicht, dass sich bald kleine Communitys bildeten, um der Reichweite dieses Phänomens zu entgehen.

Der Trend zu kleineren Online-Communitys könnte auch auf den zunehmenden Wunsch hindeuten, sich aktiv mit anderen über gemeinsame Interessen auszutauschen, statt passiv Content für Follower zu konsumieren. Die Entwicklung kleiner Communitys war quasi der nächste logische Schritt für diejenigen, die Social Media gerne dazu nutzen, ihre Interessen zu pflegen.

Natürlich sind zahlreiche Marken und Unternehmen auf den Zug aufgesprungen und nutzen Mikro-Communitys zum Vermarkten ihrer Produkte und Services. Viele Organisationen, darunter Lego und Glossier, haben eigene Online-Communitys ins Leben gerufen, um Zielgruppen direkt mit Content rund um ihre Produkte und Marken zu versorgen. Weitere Antriebsfaktoren sind Kundenbindung und Umsatzsteigerung. Teilweise werden mit Online-Communitys auch Umsätze generiert – wenn nämlich der Zugang zur Gruppe und zum dort bereitgestellten exklusiven Content kostenpflichtig ist.

Das große Ganze.

Social-Media-Plattformen tun gut daran, entsprechend der sich wandelnden Nutzung immer wieder neue Funktionen und Verbesserungen zu veröffentlichen. Auch der Trend zu kleinen Communitys wurde bereits aufgegriffen. Facebook hat gerade die Möglichkeit vorgestellt, als Gruppe Storys zu posten. Auf X (vorher Twitter) können Gruppen Qualifizierungsfragen für Interessentinnen und Interessenten festlegen.

Instagram hat die massive Beliebtheit kurzer Videos (Tendenz weiterhin steigend) für sich entdeckt und erinnert langsam immer mehr an TikTok. Es ist also durchaus denkbar, dass einige der führenden sozialen Netzwerke in den nächsten Monaten oder Jahren sich das Angebot Community-basierter Plattformen wie Reddit oder Discord näher ansehen.

Unabhängig von seinem Ursprung hat der Mikro-Community-Trend in vieler Hinsicht Positives bewirkt: 98 % der Userinnen und User, die einer Online-Gruppe angehören, fühlen sich dieser nach eigenen Angaben verbunden. Da Social-Media-Plattformen erkennen, dass sie Menschen eine Möglichkeit für bedeutsamere Kontakte bieten können, werden Authentizität, Akzeptanz und Zugehörigkeitsgefühl vielleicht zentrale Faktoren in der Zukunft dieser Netzwerke sein.


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