TUTORIAL-ARTIKEL

Anfänger

8 Min.

Tipps zur Fotoproduktion.

Ein Blick auf die Grundlagen der Fotobearbeitung und Auswahl von Stockfotos.

Benötigte Materialien
In der Anwendung üben

Fotos sind wesentliche Elemente bei der visuellen Kommunikation. Es lohnt sich daher, sich näher mit Fotobearbeitung zu beschäftigen. Wir stellen dir hier einige einfache Bearbeitungsmöglichkeiten vor, mit denen du deine Fotos so anpassen kannst, dass sie deine Message effektiv vermitteln.

Grundlegende Anpassungen und Verbesserungen. 

Schon mit kleinen Änderungen lässt sich die Wirksamkeit oder Aussage eines Bildes deutlich verstärken. Oft genügt es, ein Foto einfach nur zuzuschneiden, um unerwünschte oder überflüssige Bereiche zu entfernen. Manchmal ist das Bild etwas dunkel geraten und muss aufgehellt werden. Auch die Farben können auf unterschiedlichste Weise angepasst werden, z. B. indem die allgemeine Farbintensität justiert oder lediglich die warmen Farbtöne herausgearbeitet werden.

Horizontale und vertikale Spiegelung. 

 Durch Spiegeln kannst du die Ausrichtung eines Bilds ändern. Vielleicht soll eine abgebildete Person lieber links statt rechts stehen. Spiegele das Bild in diesem Fall horizontal. Spiegele das Bild vertikal, wenn du etwas auf den Kopf stellen möchtest oder das Bild kopfüber aufgenommen wurde. Manchmal wirkt ein Bild durch eine Spiegelung auch einfach nur besser.  

Bilddrehung. 

Du kannst Bilder auch um eine Achse drehen. Wie beim Spiegeln lassen sich damit die Positionen der Objekte und Personen im Bild und auch der Fokus verändern, um eine Aufnahme nachträglich zu korrigieren oder einen besonderen Effekt zu erzielen. 

Zuschneiden und formen. 

Beim Zuschneiden entfernst du einen Teil des Fotos oder Bilds, um die Gesamtkomposition zu verbessern. Häufig wird bei der Aufnahme nicht an den Bildaufbau gedacht, und manche Räume oder Inhalte müssen für das endgültige Foto entfernt werden. Oft enthalten die Aufnahmen auch unerwünschte oder überflüssige Elemente, z. B. Passanten oder die Stoßstange eines anderen Autos in einer Straßenszene. Einige Programme für Fotobearbeitung bieten auch die Möglichkeit, Bilder in bestimmten Formen zuzuschneiden, was weiteren Gestaltungsspielraum bietet.

Bildgröße. 

Die Bildgröße lässt sich auf unterschiedliche Weise verändern. Ziehe an einer Ecke des Bildes nach außen oder innen, um das ursprüngliche Seitenverhältnis beizubehalten. Beachte aber, dass Bilder beim Vergrößern unscharf werden können. Dies liegt daran, dass sie sich aus einer bestimmten Anzahl an Pixeln (Bildpunkten) zusammensetzen. Das wird schon bei der Aufnahme festgelegt. Dabei gilt: je geringer die Auflösung, desto niedriger die Pixelanzahl. Beim Vergrößern werden diese Pixel ab einem bestimmten Punkt sichtbar, wodurch das Bild körnig erscheint.

Foto- und Bildwerte.

In den meisten Bildbearbeitungsprogrammen kannst du eine Reihe von Werten ändern, die bestimmte Aspekte des Fotos beeinflussen, z. B. Kontrast, Helligkeit und Wärme. Über diese Parameter erhöhst du die Wirkung oder Verständlichkeit eines Bilds und stimmst es auf einen gewünschten Stil ab.

Die Helligkeit bezieht sich darauf, wie hell oder dunkel ein Bild ist. Änderungen an diesem Wert beeinflussen alle Pixel im Bild – sowohl die hellen als auch die dunklen. Wenn du diesen Wert erhöhst, werden alle Bildbereiche heller, reduzierst du ihn, werden alle Bildbereiche dunkler. Bei manchen Bildern kann es auch passieren, dass eine Erhöhung der Helligkeit dunkle Bereiche stärker hervortreten lässt, sodass das Bild besser unverändert bleibt. In Nachtaufnahmen, bei denen der Blitz oder der Nachtmodus nicht den gewünschten Effekt hatte, kann eine höhere Helligkeit mehr Details zum Vorschein bringen. Aufnahmen, die aufgrund der gerade herrschenden Lichtverhältnisse zu hell geraten sind, profitieren oft von einer Reduzierung der Helligkeit. Durch Abdunkeln lässt sich auch die Stimmung eines Bilds ändern.

Die hellsten Bereiche eines Fotos werden als Lichter bezeichnet, die dunkelsten als Tiefen. Wenn du in deiner Software die Lichter erhöhst, werden nur die hellsten Bereiche noch heller. Umgekehrt beeinflusst der Wert für die Tiefen nur die dunkelsten Bereiche. Diese Kategorien ermöglichen ein gezielteres Vorgehen als allgemeiner wirkende Parameter wie zum Beispiel der Kontrast.

Der Kontrast ist das sichtbare Farbverhältnis bzw. der sichtbare Bereich von den hellen zu den dunklen Farbtönen. Wenn du den Kontrast in einem Bild erhöhst, werden sowohl die Tiefen als auch die Lichter intensiver. Die Tiefen werden dunkler und die Lichter heller, sodass ein größerer Unterschied entsteht. Umgekehrt nimmt beim Verringern des Kontrasts die Intensität der Tiefen und Lichter ab, wodurch sie sich stärker angleichen.

Fotos mit geringem Kontrast wirken weniger tief und definiert. Bei hohem Kontrast erscheinen die sehr hellen und die sehr dunklen Bereiche klarer, intensiver und definierter. Vielleicht hast du ein Foto, in dem die Farbtöne nahtlos ineinander übergehen. Einzelne Formen lassen sich nur schwer ausmachen, da die Unterschiede zwischen Tiefen und Lichtern zu gering sind. Durch einen höheren Kontrast werden die verschiedenen Bereiche des Fotos besser voneinander unterscheidbar. Einzelne Bildelemente oder Formen heben sich besser von der Umgebung ab.

Die Sättigung beeinflusst die Intensität aller Farben eines Fotos. Ein Bild mit zu blassen Farben erscheint durch eine Erhöhung der Sättigung intensiver und reiner. Sollte dein Foto hingegen zu stark gesättigt sein, kannst du den Wert verringern und die Farben damit etwas dezenter aussehen lassen.

Wärme bezieht sich auf die Darstellung der Rot-, Orange- und Gelbanteile im Bild. Bei einem negativen Wert treten die Blau-, Grün- und Violetttöne stärker hervor, die Farben wirken also kühler. Warme Farben gelten als positiv, optimistisch und intensiv, während kühlere Farben generell als neutraler, passiver und entspannender wahrgenommen werden. Durch gezielte Manipulation der Farbtöne kannst du das gezeigte Motiv verstärken, beispielsweise mit besonders warmen Farben für eine Wüstenszene. Auch das Ändern der Farbwerte kann die Wirkung des Bilds unterstreichen. So passen kühlere Töne zum Beispiel gut zu einer industriellen oder klinischen Umgebung.

Durch Scharfzeichnen werden die weichen Ränder eines Fotos schärfer. Dies sorgt für mehr Klarheit oder Fokus. Bei unscharfen oder zu gedämpft wirkenden Bildern kann diese Funktion viel bewirken.   

Dagegen treten beim Weichzeichnen die Details eines Fotos zurück. Dies kann sinnvoll sein, wenn du Text oder Grafiken über ein Bild legen möchtest. Die oberen Ebenen heben sich dann besser vom Hintergrund ab. Du kannst den Weichzeichnungseffekt auch als Stilmittel einsetzen.

Filter. 

Filter sind im Grunde Vorlagen, mit denen du die ästhetischen Einstellungen eines Fotos änderst. Du kannst damit ein Bild mit einem Klick verbessern, ohne alle Parameter einzeln anpassen zu müssen. Je nach ausgewähltem Filter und den Aspekten, die er beeinflusst, lassen sich damit beispielsweise Blendeffekte abmildern, Farben optimieren und Kontraste erhöhen.

Einige Filter aktivieren Farbvorgaben wie Grautöne oder Duplex-Optionen. Andere hellen das Bild insgesamt auf oder dunkeln es ab. Bei vielen Bildbearbeitungsprogrammen kannst du die Filter anpassen, um den Effekt abzumildern oder zu verstärken.

Hintergrund entfernen.  

Werkzeuge zum Entfernen des Bildhintergrunds eröffnen viele Möglichkeiten. Dieses Feature kann die Aussage eines Bilds komplett verändern und gibt außerdem Raum für Kreativität und Experimente. Entferne den Hintergrund, um das Motiv (eine Person oder ein Objekt) freizustellen. Mit dem neuen, transparenten Hintergrund eignet sich das Bild vielleicht für ganz andere Zwecke. Entferne einen Hintergrund, weil er dir nicht gefällt und du das Motiv stattdessen in eine andere Umgebung einfügen oder vor einem kunstvollen, farbenfrohen Hintergrund platzieren willst. Das Feature eignet sich auch gut für Produktfotos. Indem du ein Objekt aus seinem Kontext nimmst, kannst du es beliebig neu interpretieren, bearbeiten und mit anderen Elementen kombinieren, um dein Produkt optimal auf die Zielgruppe abgestimmt zu präsentieren.

In manchen Programmen lässt sich der Ausschnitt bearbeiten, um kleine Makel oder unerwünschte Bildbereiche zu entfernen. Der Ausschnitt kann dann auch umgekehrt werden, sodass der Hintergrund erhalten bleibt und stattdessen das Motiv entfernt wird.  

Auswahl von Stockbildern.   

Stockbilder sind eine gute Alternative, wenn du keine eigenen Aufnahmen machen kannst oder willst. Im Idealfall findest du sogar Bilder, die dir in dieser Qualität selbst nicht gelungen wären. Doch was macht ein gutes Stockbild aus?

Ein gutes Stockbild ist auf den Inhalt abgestimmt und unterstützt die Message des Projekts. Dabei kann es sich um ein abstraktes Bild (z. B. einen dekorativen Hintergrund) oder ein Foto mit einem konkreten Motiv (eine Schülerlotsin begleitet Kinder über eine Kreuzung) handeln. Hauptsache, das Bild passt zum Projekt, da es die Zielgruppe andernfalls vielleicht verwirrt oder von der Botschaft ablenkt.

Achte bei der Auswahl auf Farben, Ausrichtung und Größe. Das Bild muss sich thematisch, ästhetisch und in Bezug auf die Abmessungen in dein gegebenes Projekt einfügen. Wenn du beispielsweise Platz für ein Bild im Hochformat vorgesehen hast, vergeude deine Zeit nicht mit der Suche nach Bildern im Querformat. Je nach Stockanbieter kannst du die Suche entsprechend filtern.

Berücksichtige die Bildqualität. Hochwertige Bilder zeichnen sich durch eine gute Beleuchtung, eine angemessene Auflösung (bezogen auf die Anzahl der Pixel in der Bilddatei und somit den Detailgrad und die Klarheit des Bilds), Relevanz und Aktualität aus. Sie sehen nicht nur gut aus, sondern passen auch zu deiner Botschaft und sind aktuell (bzw. stammen aus einer passenden Zeit).

Für Stockbilder sollten dieselben Maßstäbe gelten wie für alles andere. Hinterfrage die Komposition der Bilder, die du dir ansiehst. Wird der Blick der Betrachtenden gelenkt? Wurden die Grundprinzipien des Designs eingehalten? Dazu zählt beispielsweise die Drittel-Regel: Das Bild wird gedanklich in neun Teile zerlegt. Das Motiv sollte sich in einem der äußeren Drittel befinden, während die anderen beiden Drittel frei bleiben.

Ein gutes Stockbild erzählt eine Geschichte. Es wirkt nicht künstlich oder konstruiert. Deine Botschaft wirkt überzeugender, wenn das ausgewählte Bild thematisch damit verbunden ist. Ungestellte Bilder von Personen erzielen in der Regel mehr Wirkung als ungeschickte Inszenierungen. Dieser Aspekt mag weniger relevant sein, wenn du deine Zielgruppe mit einer bestimmten Figur ansprechen willst. Dann kann Augenkontakt mit den Betrachtenden wichtig sein.

Stockbilder mit kontrastärmeren Bereichen eignen sich gut, wenn du Text und Grafiken hinzufügen möchtest. Vor einem Bildbereich mit geringem Kontrast sind andere Elemente besser zu sehen als vor Bereichen mit hohem Kontrast. Wenn du bei einem Projekt gleich mehrere Elemente einfügen musst, benötigst du auch mehrere dafür geeignete Bereiche.

Das waren unsere Tipps zur Fotobearbeitung und -produktion. Es gibt eine Fülle von Effekten, die du kennenlernen und ausprobieren kannst. Perfekt für Kreative und solche, die es werden wollen. Viel Spaß dabei!


Tutorial:

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15. März 2024

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