TUTORIAL-ARTIKEL

Anfänger

5 Min.

Harmonische Schriftpaare wählen.

Erfahre, worauf du bei der Wahl von Schriften achten solltest, um Text einen harmonischen Look zu geben.

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Überblick.

Bei Adobe Express-Projekten kann die richtige Typografie viel bewirken. Überlege dir, welche Schriften am besten zur Message und zum Inhalt deines Projekts passen. Folgende Grundlagen können dir bei deiner Entscheidung helfen.

Die Schriftart setzt den Ton.

Schriften müssen zur Art des Projekts passen. Welches Gefühl oder welche Ästhetik möchtest du mit der Typografie erreichen? In den nächsten Abschnitten befassen wir uns mit den Merkmalen der gängigsten Schriftarten:

Serifenschriften. 

Eine Serife ist eine kleine, dünne Linie oder die häkchenartige Verlängerung am Ende eines Buchstabens. Diese Linie gibt Buchstaben nicht nur einen individuellen Touch – sie verbessert auch ihre Lesbarkeit. Serifenschriften vermitteln ein Gefühl von Eleganz, Tradition, Geschichte und Seriosität.

Serifenlose Schriften. 

 Diese Schriften weisen keine Serifen auf. Sie haben ein minimalistisches, klares Erscheinungsbild und lassen sich deshalb gut mit auffälligeren Schriften kombinieren. Sie wirken modern und sind vielseitig einsetzbar.

Egyptienne-Schriften.

Egyptienne-Schriften haben blockartige Serifen. Das heißt, die Linien am Ende der Buchstaben sind immer gleich dick. Egyptienne-Schriften geben Text einen gewichtigeren Look als herkömmliche Serifenschriften und sind daher ideal für Überschriften und Slogans. Früher wurden sie aber auch für sekundäre Textbausteine wie Fließtext verwendet.

Schreibschriften.

Schreibschriften ahmen Handschriften nach. Formelle Schreibschriften erinnern an Kalligrafie. Informelle Schreibschriften bzw. Casual-Schriften sind im Vergleich lockerer und weniger kunstvoll. Formelle Kursivschriften sind in der Regel schnörkelig, schwungvoll und elegant. Manchmal muss man aber aufpassen, dass der Text gut lesbar bleibt. Casual-Schreibschriften zeichnen sich durch eine lockere Führung aus und sind besser zu lesen.

Display-Schriften. 

Dekorative bzw. Display-Schriften erregen Aufmerksamkeit. Die ästhetische Bandbreite ist groß, doch grundsätzlich sind Display-Schriften originell und visuell interessant. Da Text in diesen Schriften weniger gut lesbar ist, werden sie meistens für primäre Textelemente genutzt. Sie sollten bewusst sparsam eingesetzt werden.

Innerhalb jeder Kategorie gibt es viele Variationen. Und es gibt kategorieübergreifende Gemeinsamkeiten in Bezug auf ästhetische Merkmale oder Stil. Ein klarer, klassischer Look lässt sich z. B. sowohl mit Serifen- als auch mit serifenlosen Schriften erzielen. Wie wir Schriften wahrnehmen, wird durch unsere Erfahrungen und unseren kulturellen Hintergrund bestimmt. Schriften, die wir in der Vergangenheit oft in einem bestimmten Kontext gesehen haben, rufen unbewusst Emotionen oder Assoziationen hervor. Empfindungen sind sehr subjektiv. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Zielgruppe gut kennst. Nur so kannst du ihre Reaktion auf dein Design richtig einschätzen.

Prinzipien des Design.

Orientiere dich bei der Gestaltung von Text und der Auswahl von Schriften an den Grundprinzipien des Design.

Denke über die Hierarchie deiner Elemente nach. Meist soll die Überschrift oder ein primäres Textelement dominieren und auffälliger als andere Textstellen sein. Du willst also das Augenmerk der Lesenden zuerst auf die wichtigsten Informationen in deinem Design lenken. Das erreichst du mit einer markanten Schrift, einer hohen Schriftstärke, Fett- oder Kursivdruck. Fließtext sollte schlichter sein. Er enthält weniger wichtige Informationen und mehr Kontext oder Details. Achte aber darauf, dass er gut lesbar ist.

Wie du siehst: Durch die Kombination von Schriften gemäß allgemeinen Design-Prinzipien erhältst du eine ausgewogene, gelungene Typografie. Beide Schriften sind serifenlos. Die Schriftart „Gravesend Sans Bold“ hebt die Überschrift durch ihre Schriftstärke und Großbuchstaben vom restlichen Text ab. Diese Hervorhebung des Titelbereichs veranschaulicht die hierarchische Gliederung der Informationen.

Bei der Kombination von Schriften sind Ausgewogenheit, Proportion und Kontrast wichtig. Ausgewogenheit und Proportion sind in diesem Fall eng miteinander verflochten, denn Schriften sind nicht so nuancenreich wie ein vollständiges Design. Richtige Proportionen tragen wesentlich zum Faktor Ausgewogenheit bei.

Sorge für Balance. Sind die Schriften untereinander ausgewogen? Wirkt eine Schrift gewichtiger als die andere? Klein- und Großbuchstaben können gezielt eingesetzt werden, um mehr Gleichgewicht oder aber auch eine gewisse Asymmetrie zu erreichen.

Auf das richtige Größenverhältnis kommt es an. Passen Fließtext und primäres Textelement proportional zueinander? Ist der Unterschied zwischen Schriftgrad und Schriftschnitt sinnvoll? Auch Höhe und Breite der Zeichen sollten stimmig sein.

In diesem Beispiel wird der Schriftschnitt der Überschrift mit dicken Buchstaben durch locker formatierten Fließtext ausgeglichen. Aviano Future Heavy in Großbuchstaben betont die Asymmetrie noch stärker. Die Ausgewogenheit der Textelemente hängt zum Teil von der richtigen Skalierung und Proportionierung ab.

Buchstaben derselben Schriftfamilie sorgen für Kontinuität. Ähnliche Zeichen bei den kombinierten Schriftarten – für „a“ oder „g“ – bewirken ein einheitlicheres Design. Es gibt z. B. eine geschlossene („einstöckige“) und eine offene („zweistöckige“) Form des Buchstaben „g“. Beides im selben Design kann unruhig wirken.

In diesem Beispiel steht eine Überschrift in einer relativ informellen Schreibschrift serifenlosem Fließtext gegenüber. Dadurch hebt sich die Überschrift gut vom Text ab. Das einstöckige „g“ sorgt für ein kontinuierliches Schriftbild.

Dem gegenüber steht der Kontrast. Unterscheiden sich die Schriften ausreichend voneinander? Können sie leicht auseinandergehalten werden? Kontrast kann auf unterschiedliche Weise erzielt werden, z. B. über Schriftgrad, Stärke, Farbe, Abstand oder Stil. Achte aber auf die richtige Balance: Zu wenig Kontrast lässt deinen Text eventuell dumpf und farblos wirken, während zu hoher Kontrast ein uneinheitliches, unruhiges Schriftbild ergeben kann.

Einheitlichkeit ist ein weiterer Faktor für harmonische Schriftkombinationen. Auch bei starkem Kontrast müssen Schriften sich visuell gut ergänzen und zu einem harmonischen Gesamtbild beitragen.


Tutorial:

Adobe Express

9. Februar 2024

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