Alles, was du über Social-Media-Reichweite und die Verbesserung dieser Kennzahl wissen musst.
Über die Reichweite wird längst nicht so viel gesprochen wie über die Menge an Interaktionen oder die Follower-Zahlen. Dabei spielt diese Kennzahl für deine Social-Media-Performance eine wichtige Rolle – vor allem, wenn du die Markenbekanntheit steigern willst.
Social-Media-Kennzahlen sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Dass ein großer Follower-Kreis die Anzahl der Interaktionen erhöht, liegt auf der Hand. Weniger bekannt ist, dass das auch Auswirkung auf die Reichweite haben kann. Der Algorithmus, der deinen Content den Social-Media-Userinnen und -Usern anzeigt, erhält nämlich durch eine höhere Anzahl Interaktionen einen zusätzlichen Schub.
Generell sind alle Messwerte wichtig. Jeder einzelne davon kann deine Performance beeinträchtigen, wenn du ihm nicht genügend Beachtung schenkst. Je mehr Gedanken du dir über den Einfluss deiner Social-Media-Strategie auf die einzelnen Werte machst, desto größer ist der potenzielle Erfolg.
Als Faustregel beim Social-Media-Management gilt, die Reichweite jedes Kanals zu analysieren und darauf hinzuarbeiten, sie zu verbessern.
Die Social-Media-Reichweite bezieht sich auf die Anzahl einzelner Personen, die deinen Content sehen. Dieser Messwert wird gern mit Impressions verwechselt, bei denen es darum geht, wie oft Content angezeigt wird. Wenn die gleiche Person Content mehrfach aufruft, werden mehrere Impressions gezählt. Beide Zahlen geben Aufschluss über die Verbreitung deines Contents in den sozialen Netzwerken. Beide liefern auch Hinweise zum Erfolg deiner Hashtags oder dazu, wie ansprechend dein Content ist, wie oft er geteilt wird oder wie er vom Algorithmus behandelt wird.
Eine geringe Reichweite hat zur Folge, dass Content kaum gesehen wird. Das bremst dich aus, wenn du neue Follower gewinnen und die Interaktionsrate verbessern willst. Es kann auch nützlich sein, sich das Verhältnis zwischen Reichweite und anderen Werten wie der Interaktionsrate genauer anzusehen. Ist deine Reichweite deutlich höher als die Anzahl der Interaktionen, könnte das daran liegen, dass dein Content zwar im Algorithmus gut abschneidet, aber bei deinem Publikum nicht gut ankommt. In diesem Fall weißt du, woran du arbeiten musst, um deine Social Media-Performance zu verbessern.
Deine Reichweite kannst du mithilfe der Analysedaten aus den sozialen Netzwerken ermitteln. Allgemein gilt: je höher, desto besser. Je höher deine Reichweite ist, desto mehr Personen bekommen über den Algorithmus deinen Content zu sehen. Das wiederum verbessert deine Chancen, die Interaktionsrate zu steigern, neue Follower und mehr Leads zu gewinnen. Für eine genauere Interpretation der Reichweite ist es nützlich, den Wert als Prozentsatz deines Follower-Kreises auszudrücken.
Das geht mit folgender Formel:
(Reichweite) dividiert durch (Anzahl Follower) = x
x multipliziert mit 100
Das Ergebnis ist deine Reach-Rate (in Prozent).
Es ist wichtig zu wissen, dass deine Reichweite nicht nur aus deinen Followern besteht. Trotzdem hilft diese Berechnung, eine bessere Vorstellung vom Verhältnis zwischen Content-Aufrufen und Publikumsgröße zu bekommen.
Wann eine Reach-Rate gut oder schlecht ist, lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Der Wert ist sehr subjektiv und hängt von der Zahl deiner Follower und den gewählten Kanälen ab. Laut BazaarVoice sollten Instagram-Accounts mit mehr als 510.000 Followern mindestens 12 % für Posts und mindestens 2 % für Storys anstreben. Für kleinere Accounts liegen die entsprechenden Mindestwerte bei 32 % und 7 %.
Kleinere Marken erzielen in der Regel bessere Werte als größere Accounts. Das klingt vielleicht überraschend, liegt aber daran, dass große Marken deutlich mehr Personen erreichen müssen, um auf einen vergleichbaren Prozentsatz zu kommen.
Wie schon erwähnt, bezieht sich die Reichweite auf die Anzahl der Personen, die deinen Content gesehen haben, während Impressions messen, wie oft der Content gesehen wurde. Die Impressions sind oft höher, weil auch berücksichtigt wird, wenn Content derselben Person mehrmals angezeigt wurde.
Die Reichweite gilt häufig als aussagekräftiger. Für viele Accounts ist es nämlich in erster Linie interessant zu wissen, wie viele Personen ihren Content gesehen haben. Wie oft ein Post angezeigt wurde, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Die Reichweite kann große Auswirkung auf die Interaktionsrate haben. Es ist deshalb nützlich, die beiden Werte zu vergleichen, um mögliche Schwachstellen in der Strategie aufzudecken. Impressions helfen hier eher wenig: Nur weil eine Person deinen Content mehrfach sieht, verbessert sich dadurch nicht zwangsläufig die Interaktion.
Unternehmen, die über Social Media ihr Wachstum vorantreiben und den Umsatz steigern wollen, erhalten durch die Reichweite eine bessere Vorstellung davon, wie viele Kundinnen, Kunden und potenzielle Leads mit einem einzelnen Post erreicht werden. Es ist immer erfreulich, wenn jemand einen Post mehrfach sieht. Für ein Unternehmen, das vor allem einen möglichst großen Personenkreis ansprechen möchte, ist diese Information aber weniger relevant.
Überprüfe deine Reichweite in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit anderen wichtigen Kennzahlen wie der Menge der Interaktionen und der Zahl deiner Follower. Leichter geht das mit einem Analyse-Tool – vor allem, wenn du mehrere Kanäle nutzt. Aber auch die wichtigsten sozialen Netzwerke bieten Analysedaten, mit denen du deine Performance verfolgen kannst.
Achte bei der Bewertung deiner Reichweite nicht nur auf den Durchschnittswert, sondern auch auf die Ergebnisse einzelner Posts und Storys. So bekommst du eine Vorstellung davon, ob bestimmte Arten von Content eine besonders hohe Reichweite erzielen und deshalb öfter eingesetzt werden sollten. In einigen sozialen Netzwerken, z. B. bei Instagram-Insights, siehst du außerdem, wie sich deine Reichweite aus Followern und Nicht-Followern zusammensetzt. Auch daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen. Steigt z. B. der Anteil der Nicht-Follower stark an, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass dein Content im Algorithmus gut abschneidet oder von deinen Followern mit vielen anderen Personen geteilt wurde.
Wir haben schon darauf hingewiesen, dass sich Kennzahlen oft gegenseitig beeinflussen. Die folgenden sieben Tipps helfen dir konkret dabei, deine Reichweite zu verbessern.
Schon wenige einfache Maßnahmen können dazu beitragen, deinen Content besser auffindbar zu machen und die Reichweite zu steigern. Wenn du in deinen Beiträgen Marken oder Accounts taggst, die du erwähnst, motivierst du diese Personen oder Accounts dazu, deine Posts zu teilen oder auf andere Weise zu reagieren. So erreicht dein Content einen größeren Personenkreis. Auch Geo-Tags (sofern angemessen) können deinem Content einen zusätzlichen Schub geben. Mit beliebten und relevanten Hashtags werden Beiträge leichter gefunden.
Für die Verbesserung der Reichweite ist es wichtig, dass dein Content möglichst oft geteilt wird. Grundsätzlich wird hochwertiger Content besonders oft geteilt. Es spricht aber auch nichts gegen eine gelegentliche freundliche Aufforderung an dein Publikum: Ermuntere deine Follower, interessierte Bekannte zu taggen oder deinen Post im Kollegenkreis weiterzuverbreiten. Achte aber darauf, es nicht zu übertreiben, und beziehe dich jeweils nur auf einzelne Posts.
Interaktion und Reichweite sind eng miteinander verknüpft. Steigt die Interaktionsrate, verbessert sich auch die Reichweite. Um Content ansprechender zu gestalten, hilft es, die demografischen Daten der Zielgruppe zu analysieren und die Posts entsprechend auszurichten. Wichtig ist außerdem eine flexible Strategie. Nur wenn du verschiedene Themen und Formate ausprobierst, findest du heraus, was funktioniert.
Voraussetzung für eine engere Beziehung zur Zielgruppe ist ein aktives Social-Media-Management. Dazu gehört, auf Kommentare zu antworten oder sich an Diskussionen im Kommentarbereich zu beteiligen. Dein Ziel muss sein, kontinuierlich mit den Personen im Gespräch zu bleiben, die sich für deinen Content interessieren.
Ein sinnvoller erster Schritt zur Steigerung der Reichweite ist es, herauszufinden, was sich bisher bewährt hat. Anhand der Analysedaten aus den einzelnen Social-Media-Kanälen kannst du schnell Posts mit besonders guter oder schlechter Performance ermitteln und nach möglichen Mustern suchen. Diese Informationen liefern dir den Ausgangspunkt zur Definition deiner weiteren Strategie. Überlege, welche ähnlichen Inhalte du erstellen könntest oder wie sich erfolgreiche Konzepte auf neue, frische Weise umsetzen lassen.
Wie beim Steigern der Interaktionszahlen heißt es auch beim Vergrößern der Reichweite, immer wieder neue Dinge auszuprobieren. Wenn du verschiedene Arten von Inhalten erstellst, kannst du leicht feststellen, was besonders gut ankommt. Experimentiere mit unterschiedlichen Themen und verschiedenen Formaten wie Instagram-Reels, Storys, Umfragen oder sogar Livestreams. Wichtig ist dabei, flexibel zu bleiben und für alle neuen Features und Formate der sozialen Netzwerke offen zu sein. Die neueren Content-Typen werden vom Algorithmus bevorzugt, und du verhinderst so auch, dass dich experimentierfreudigere Marken abhängen.
Idealerweise werden Beiträge dann gepostet, wenn der größte Teil der Zielgruppe online ist. Wenn du keine Zeit für eigene Recherchen zu deiner Zielgruppe hast, kannst du dir hier einen schnellen Überblick zum optimalen Timing für die größten Plattformen verschaffen.
Die besten Zeiten für einen Post auf Instagram:
Montag, Dienstag und Freitag: 11 Uhr
Dienstag: 14 Uhr
Die besten Zeiten für einen Post auf LinkedIn:
Dienstag: 7–8:30 Uhr, 10–12 Uhr, 17–18 Uhr
Mittwoch: 7–12 Uhr, 17–18 Uhr
Donnerstag: 7–8:30 Uhr, 9 Uhr, 13–14 Uhr, 17–18 Uhr
Freitag: 7–8:30 Uhr, 12 Uhr
Die besten Zeiten für einen Post auf Facebook:
Dienstag, Mittwoch und Freitag: 9–13 Uhr
Die besten Zeiten für einen Post auf Twitter:
Mittwoch: 9–15 Uhr
Dienstag und Donnerstag: 9–11 Uhr
Suche nach Marken oder Influencerinnen und Influencern mit einer ähnlichen Zielgruppe, und schlage ihnen eine Kooperation vor. Mache deutlich, welche Vorteile eine Zusammenarbeit für sie selbst bedeutet. Du kannst z. B. auf deine Expertise in bestimmten Fachbereichen verweisen, die Qualität deines Contents betonen oder einfach Zugang zu deiner eigenen Zielgruppe anbieten. Die Zusammenarbeit mit Marken oder Influencerinnen und Influencern kann für beide Seiten lukrativ sein, da jeder Account Zugang zur Zielgruppe des anderen erhält. Auf diese Weise erweiterst du nicht nur auf einen Schlag deine Reichweite, sondern gewinnst eventuell auch neue Follower.
Social-Media-Kennzahlen sind ein wichtiger Performance-Indikator, aber nicht der einzig entscheidende Wert. Solange du ansprechenden Social-Media-Content erstellst, der gut von deiner Zielgruppe aufgenommen wird, bist du auf dem richtigen Weg. Wenn du deine Reichweite aber gezielt steigern möchtest, helfen dir diese Tipps dabei, bald messbare Erfolge zu erzielen.