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Das Wichtigste bei der Reisefotografie.

  • Auf Reisen kannst du Landschaften, Städte, Architektur oder Menschen fotografieren.
  • Warum in die Ferne schweifen? Fotografiere zum Einstieg erst einmal interessante Orte in deiner Nähe.
  • Wenn du mit Reisefotografie Geld verdienen möchtest, stelle online ein Portfolio deiner besten Bilder zusammen.

Arten von Reisefotografie.

Reisefotografie ist nicht an ein bestimmtes Genre gebunden, sondern kann ganz unterschiedliche Arten von Fotos umfassen. Je nach Reiseziel und Aktivitäten sind beispielsweise Astrofotografie oder Wildtierfotografie denkbar. Überlege dir, auf welche Aspekte deiner Reise du dich konzentrieren möchtest.

Landschaftsfotografie.

Überall auf der Welt gibt es malerische und interessante Orte, die sich gut als Fotomotiv eignen. Wenn du beim Wandern die Umgebung festhalten möchtest, befasse dich vorher mit der Landschaftsfotografie. Informiere dich auch über die Gegebenheiten vor Ort, überlege, welche Tageszeit am besten geeignet ist, und denke an den Wetterschutz für dich und deine Ausrüstung.

A photo of a desert landscape.

Städtefotografie.

Stadtbilder sind ebenfalls typisch für die Reisefotografie. Sei es eine Skyline mit Wolkenkratzern oder das alltägliche bunte Treiben in den Straßen – in der Stadt kannst du wunderbar mit Perspektiven, Texturen, Licht und Farbe experimentieren. Wähle unterschiedliche Bildausschnitte und Blickwinkel, beispielsweise vom Dach eines Gebäudes oder aus einem Fenster im Souterrain.

Architekturfotografie.

Mit Architekturfotografie dokumentierst du Gebäude und Bauwerke, die dir auf deiner Reise ins Auge springen. Versuche, dein Motiv bei unterschiedlichen Wetter- und Lichtverhältnissen und aus verschiedenen Perspektiven zu fotografieren.

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A photo of buildings in Santorini, Greece.

Straßenfotografie.

Wenn dich Gebäude nicht so sehr interessieren, kannst du auch die Menschen fotografieren, die dir in der Stadt begegnen. Straßenfotografie ist eine Spielart des visuellen Storytelling, die sich vor allem mit Alltagsszenen befasst. Du musst dafür spontan sein, schnell reagieren und dich an die gegebenen Lichtverhältnisse anpassen. Mache Aufnahmen von Personen in ganz alltäglichen Momenten, die in einer fremden Stadt dennoch außergewöhnlich wirken.

Die besten Tipps für Reisefotos.

Mit den richtigen Tipps gelingt dir der Einstieg in die Reisefotografie ganz leicht. Hier findest du alles, was du für den Anfang wissen solltest.

A photo of buildings in Chefchaouen, Morocco.

1. Fotografierende als Storyteller.

Unabhängig von deinem fotografischen Schwerpunkt gilt: Wenn du zum Shooting extra anreist, zählt es als Reisefotografie. Ähnlich wie die Dokumentarfotografie zeigt uns die Reisefotografie etwas über die Wirklichkeit unserer Welt. „Ich sehe es einfach als eine Möglichkeit, meinen Blick auf die Welt mit anderen zu teilen”, so die professionelle Reisefotografin Tiffany Nguyen. „Ich reise an verschiedene Orte, betrachte die Welt durch meine Kamera und erzähle mit meiner Fotografie Geschichten.“

2. Starte da, wo du bist.

Um dich der Reisefotografie zu widmen, musst du weder deine Stelle kündigen noch all deinen Besitz verkaufen. „Ich würde im eigenen Garten anfangen“, rät Nguyen. „Ich habe zuerst nur kurze Wochenend-Trips unternommen. Mit der Zeit fand ich immer mehr Gefallen daran und wurde auch besser im Fotografieren, sodass ich auch in anderen Ländern auf Foto-Tour gehen wollte.“ Erstelle zunächst jedoch eine Liste interessanter Orte in deiner Nähe, die du innerhalb eines Nachmittags erreichen kannst.

3. Recherche muss sein.

Mit etwas Vorausplanung sparst du Zeit und Mühe – und erhältst bessere Bilder. „Du musst schon eine Idee im Kopf haben, wenn du ankommst“, meint der Reisefotograd Forrest Smith. „Ich erstelle vorab gern ein Moodboard, um genau das Bild zu finden, das ich mir vorstelle.“

Nguyen recherchiert viel im Internet und nutzt dabei Blogs, Google Earth und die Bildersuche von Google. Außerdem sucht sie auf Instagram gezielt nach unterschiedlichen Winkeln und Perspektiven. „Die sozialen Medien sind eine riesige Ressource, besonders die Hashtags auf Instagram“, erklärt sie. „Sie sind eine große Hilfe, wenn man die aktuellen Bedingungen an einem bestimmten Ort herausfinden möchte. Wenn ich z. B. einen Wasserfall fotografieren möchte, verschwende ich nur meine Zeit, wenn er gerade trocken ist. Also suche ich nach dem Hashtag des Wasserfalls, um eine genaue Vorstellung vom Wasserstand zu bekommen.“

Neben den Wetterbedingungen kannst du durch Online-Recherchen auch herausfinden, wie beliebt ein Reiseziel ist, wie du am besten hinkommst und zu welcher Tageszeit es vermutlich am wenigsten überlaufen ist. „Ich recherchiere, wie weit ich laufen muss, welcher Höhenunterschied dabei zu überwinden ist und auf welche Hindernisse oder Herausforderungen ich mich einstellen muss“, sagt Nguyen.

A travel photo of a gondola to the mountain peak of Dachstein glacier in Austrian Alps
An aerial photo of New York City at night.

4. Das richtige Equipment.

Erstelle eine Packliste, damit du am Tag deiner Exkursion nichts vergisst. Denke an Ersatzakkus, eine zusätzliche Speicherkarte, eine Stirnlampe, Notfallverpflegung, Regenschutz für dich und deine Ausrüstung sowie zusätzliche Objektive. Überlege dir, ob du ein Teleobjektiv wirklich brauchst, wenn du weißt, dass du weite Strecken laufen musst.

„Mir ist wichtig, dass die Ausrüstung leicht und kompakt ist“, sagt Nguyen, die eine spiegellose Sony-Kamera verwendet. Im Gegensatz zu DSLRs haben diese Kameras keinen Spiegel, der das Licht auf den optischen Sucher zurückwirft. „Gehäuse und Objektive sind viel kleiner als bei den DSLR-Kameras. Trotzdem bieten sie eine extrem hohe Qualität und Auflösung“, so Nguyen. Sie nutzt verschiedene Objektive, darunter eines mit 24–70 mm und f/2,8 und eines mit 16–35 mm und f/2,8 für Weitwinkelaufnahmen. Außerdem hat sie ein Festobjektiv (ein Objektiv mit fester Brennweite) für Astrofotografie oder Low-Light-Aufnahmen und ein leichtes Stativ aus Carbon dabei. Wenn sie sich nicht weit vom Auto entfernt, nimmt sie auch ein Teleobjektiv mit 70–200 mm und einem Blendenwert von f/2.8 mit.

Sowohl Nguyen als auch Smith setzen Drohnen für Luftaufnahmen ein, wenn sie wissen, dass diese vor Ort erlaubt sind. (In den US-amerikanischen Nationalparks z. B. ist der Einsatz von Drohnen verboten.) Smith bevorzugt für seine Arbeit die DSLR Canon 5D Mark IV. Wie Nguyen verwendet er ein 24–70 mm-Objektiv mit einem Blendenwert von f/2,8. „Wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin, will ich flexibel sein. Dann habe ich noch ein Festobjektiv mit 24 mm oder 100 mm dabei“, erklärt Smith. Im Gepäck hat er außerdem Neutraldichtefilter (Graufilter). „Die sind super, wenn du Wasser fotografierst.“

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A photo of a sunset on a desert landscape.

5. Der richtige Zeitpunkt.

Teil deiner Recherchen sollte auch sein, wann die beste Tageszeit für Aufnahmen an deinem Ziel ist und wie lang du brauchst, um dort hinzukommen. „Ich nutze gern natürliches Licht und fotografiere am liebsten während der goldenen Stunde bei Sonnenuntergang“, so Nguyen. „Ich versuche, Aufnahmen zur Mittagszeit zu vermeiden. Das Licht ist dann sehr hart und macht sich auf den Fotos nicht so gut. Außerdem sind mehr Leute unterwegs.“ Wenn du in einem Nationalpark oder an anderen vielbesuchten Zielen leere Landschaften fotografieren möchtest, empfiehlt es sich, schon vor Sonnenaufgang vor Ort zu sein.

Halte immer Ausschau nach unverhofften Motiven. „Man muss zum richtigen Zeitpunkt mit der richtigen inneren Einstellung am richtigen Ort sein“, weiß Smith. „Halte die Augen offen. Es gibt immer eine Geschichte zu erzählen. Egal ob im Herzen von New York City oder in der entlegenen Wildnis von Utah: Irgendetwas passiert immer. Wenn du offen für deine Umgebung bist, kannst du unglaubliche Storys erzählen.“

Smith empfiehlt, immer eine Kamera dabei zu haben – und sei es nur eine Polaroid oder ein Smartphone. Durch ständiges Fotografieren schulst du dein kreatives Auge. „Ob beim Besuch einer Sehenswürdigkeit oder bei einem Spaziergang in der Nachbarschaft, achte auf mögliche Kompositionen und gutes Licht. Diese spontan aus der Hüfte geschossenen Bilder sind oft viel aussagekräftiger als sorgfältig geplante Aufnahmen“, meint er.

6. Mit Ungewissheiten leben.

Zu jeder Reise gehört ein Element der Ungewissheit. Vielleicht gelingt dir das Bild deines Lebens – oder es zieht Nebel auf und du wirst klatschnass. Nimm Widrigkeiten wie schlechtes Wetter, eine Straßensperrung oder einen verpassten Zug gelassen.

Es hilft, einen Plan B und für alle Fälle noch einen Plan C zu haben. So bleiben dir immer Alternativen, wenn etwas schiefläuft. „Versuche, bei deinen Erwartungen und allem, was du nicht kontrollieren kannst, realistisch zu bleiben. So fällt es dir leichter, flexibel zu sein und auf einen anderen Plan umzusteigen“, rät Nguyen.

A photo of a farmer laying out their harvest to dry.

7. Geschichten erzählen.

Jedes Reisefoto erzählt eine Geschichte über einen bestimmten Zeitpunkt und Ort. „Betrachtende mit auf die Reise zu nehmen, ist für mich der wichtigste Teil der Reisefotografie“, erklärt Smith. „Ziel ist es nicht nur, einen Ort abzubilden, sondern authentische Momente zu finden, die ein Bild erst lebendig machen.“

Scheue dich nicht, bekannte Motive zu fotografieren. Deine Fotos erzählen einzigartige Storys – auch dann, wenn das Reiseziel schon unzählige Male abgelichtet wurde. „Wenn du zehn Fotografinnen und Fotografen an denselben Ort schickst, kommen sie mit zehn völlig verschiedenen Bildern zurück“, sagt Nguyen. „Sie sind auf unterschiedliche Art bearbeitet und erzählen unterschiedliche Storys, weil alle ihren eigenen Blick haben.“

A photo of people making tortillas next to a photo of a person wearing traditional cultural clothing.
A photo of hands grabbing rice next to a photo of a person wearing a gold ceremonial outfit.

8. Tipps für das Fotografieren auf Auslandsreisen.

Auslandsreisen erfordern viel Vorbereitung, da man seine Zeit dort natürlich optimal nutzen möchte. Man muss aber auch akzeptieren, dass nicht jede Minute geplant werden kann. „Gerade das Spontane trägt sehr stark zum Spaß und Erfolg deiner Erfahrungen bei“, findet Nguyen. „Du weißt nie, wann und wo dir etwas Unvorhergesehenes passiert. Also musst du mit der Situation mitgehen und mit dem arbeiten, was sich dir bietet.“

Gehe offen auf Einheimische zu. Versuche, an ihrer Kultur und ihren Bräuchen teilzuhaben, statt sie nur von außen zu beobachten. „Die Menschen machen den Unterschied. Sie haben ihre eigenen Geschichten zu erzählen, und du kannst viel von ihnen lernen“, erklärt Nguyen.

Verhalte dich stets respektvoll. Wenn du Personen fotografieren möchtest, sprich sie an. Lerne sie etwas kennen, und frage sie dann um Erlaubnis. „Meistens reagieren sie sehr erfreut und unterhalten sich auch gern mit dir“, so Nguyen. „Die Leute haben Spaß daran, weil ihnen so etwas nicht jeden Tag passiert.“

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9. Tipps für das Fotografieren im Familienurlaub.

Die oben genannten Tipps gelten natürlich auch für Familienfotos. Denke aber im Familienurlaub besonders daran, geduldig zu sein, die anderen nicht aus der Ruhe zu bringen und ein Stativ und einen Fernauslöser im Gepäck zu haben, damit du nicht auf allen Fotos fehlst.

Wenn dir konkrete gestellte Fotos vorschweben, teile dies deiner Familie rechtzeitig mit. Vielleicht kannst du als Anregung ähnliche Bilder auf Pinterest oder Instagram zeigen. Kleinere Kinder (oder Jugendliche) musst du eventuell bestechen, damit sie kooperieren.

Die meiste Zeit wirst du vermutlich ungestellte Bilder deiner Familie aufnehmen. Unberechenbarkeit ist dabei Teil des Pakets. Lasse dich von der aktuellen Stimmung leiten, und versuche nicht, alles zu kontrollieren. Oft sind die authentischsten Urlaubsfotos auch die besten. Vorfreude und Erschöpfung, Begeisterung und Enttäuschung – die Mischung macht's.

10. Üben, üben, üben.

Die beste Methode, bei Reisefotos besser zu werden, besteht darin, immer wieder neue Orte aufzusuchen und zu fotografieren. „Investiere Zeit und Sorgfalt, und mache so viele Aufnahmen wie möglich“, empfiehlt Nguyen. Erweitere fortlaufend dein Portfolio. Wenn du eine Karriere als Profi anstrebst, überlege dir genau, welche Fotos du teilst Du solltest bei jedem Foto genau wissen, welche deiner Kompetenzen du damit demonstrieren willst.

A raw landscape photo, pre-processing.
A landscape photo, post-processing. The picture is brighter and the colors are more vibrant.

11. Tipps zur Nachbearbeitung deiner Fotos.

Mit der Bildbearbeitungs-Software Adobe Photoshop Lightroom lässt du aus guten Fotos herausragende Bilder entstehen. Lightroom bietet intuitive Funktionen, um z. B. einem Foto den richtigen Drive in Richtung Drittel-Regel zu geben oder eine Horizontlinie gerade auszurichten. Für schnelle Korrekturen an Stadt- und Naturaufnahmen gibt es Presets, die mehrere Einstellungen enthalten. Unsere Tutorials zeigen dir von der Bildschärfung bis zur Entfernung unerwünschter Elemente alles, was du für die Bildoptimierung wissen musst.

Lasse dich bei jeder Reise mit deiner Kamera bewusst auf das Abenteuer und die damit verbundene Ungewissheit ein. Sei geduldig mit dir selbst und deiner Umgebung. Mit jedem Foto sammelst du wertvolle Erfahrungen und erzählst ein neues Kapitel deiner Story.

Reisefotografie als Beruf.

Wenn du deine Leidenschaft für Reisefotografie zum Beruf machen möchtest, solltest du zunächst einmal sehr viele Fotos aufnehmen und daraus ein Portfolio deiner besten Arbeiten zusammenstellen. Wenn du das nötige Engagement mitbringst und gerne unkonventionell arbeitest, kannst du dich als Fotografin bzw. Fotograf selbständig machen.

  • Behalte die Kosten im Blick. Auch wenn du schon eine Kamera samt Zubehör und einen Computer hast, kommen weitere Kosten für Fotobearbeitungs-Software und die Reisen an sich auf dich zu.
  • Stelle ein Portfolio zusammen. Kundinnen und Kunden möchten deine Arbeiten sehen, bevor sie dich buchen. Ein für deine Zielgruppe und Nische maßgeschneidertes Portfolio ist daher wichtig.
  • Vermarkte dich geschickt. Wenn du mit deinen Fotos Geld verdienen willst, musst du dich auch mit Themen wie Marketing und Branding auskennen. Erarbeite dir einen eigenen Stil, damit potenzielle Kundschaft ungefähr weiß, was sie von der Zusammenarbeit mit dir erwarten kann.
  • Verlasse die ausgetretenen Pfade. Viele tropische Paradiese sind geradezu überlaufen mit Menschen auf der Jagd nach dem perfekten Reisefoto. Wende dich vorab an kleine Pensionen, Hotels und Firmen vor Ort, die noch Gäste und Kundschaft suchen. Verweise sie auf dein Portfolio, und frage sie, ob sie im Gegenzug für eine kostenlose Übernachtung oder gegen ein geringes Entgelt Interesse an professionellen Fotos von ihrem Angebot hätten.
  • Nutze jede Reise als Chance. Wenn du dich für Reisefotografie interessierst, hast du wahrscheinlich schon die halbe Welt bereist. Nimm dir bei jedem Trip Zeit, neue Fotos für dein Portfolio aufzunehmen. Professionelle Reisefotografinnen und -fotografen sind oft moderne Nomaden mit schwankendem Einkommen. Gewöhne dir daher an, überall zu arbeiten, und bleibe neuen Chancen gegenüber aufgeschlossen.

Last, but not least: Denke immer daran, dass der Erfolg nicht über Nacht kommt und dass dich jeder kleine Schritt deinem Ziel ein wenig näherbringt. Viel Glück und gute Reise!

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