Probiere die Reflexionsfotografie aus, um einzigartige Perspektiven zu finden.
Von Gewässern bis hin zu Spiegeln: Reflexionsfotos fangen unverwechselbare Blicke auf Motive und Szenen ein. Erkunde, wie du reflektierende Oberflächen nutzen kannst, um tolle Aufnahmen zu machen.
Bild von Patrick Koetzle
Was sind Reflexionsfotos?
Mit Reflexionsfotos werden alle Aufnahmen bezeichnet – egal in welchem Fotografie-Genre –, bei denen eine reflektierende Oberfläche genutzt wird. Landschaftsfotografie, bei der sich ein Berg im stillen Wasser eines Sees spiegelt, ist Reflexionsfotografie. Ein Bild einer Stadt, die auf der glänzenden Oberfläche eines Wolkenkratzers aufgenommen wird, ist eine Reflexionsaufnahme, ebenso wie die Skyline derselben Stadt, die in einer Pfütze auf einem Gehweg aufgenommen wird. Auch ein Selbstporträt, das in einem Schaufenster aufgenommen wird, ist eine Art der Reflexionsfotografie.
„Bei der Reflexionsfotografie geht es wirklich um die Fähigkeit, ein Bild auf eine andere Art und Weise zu betrachten“, erklärt Fotograf Patrick Koetzle. „Eine Spiegelung im Wasser zu entdecken, das spricht mich an. Es zieht mich geradezu an. Es lässt mich dieses schöne Bild gleich zweimal sehen.“
Erfahre mehr darüber, wie du gute Reflexionsfotos bekommst – und die Welt mit deiner Arbeit auf den Kopf stellen kannst.
Betrachte die Welt auf andere Weise, um erstaunliche Reflexionen zu finden.
Schöne Reflexionen gibt es überall, aber du musst deine Augen schulen und dir deiner Umgebung bewusst sein, um reflektierende Oberflächen zu finden, die du für deine Aufnahmen nutzen kannst. „Viele Leute gehen an einem Fluss, einem See oder einer Pfütze vorbei und sehen nicht unbedingt die Spiegelungen darin“, so Patrick Koetzle.
Einige reflektierende Oberflächen, wie Seen, Pfützen oder Fenster, sind schlicht unbeweglich. Das heißt, dass du dich bewegen musst, um die richtigen Winkel zu finden.
„Bei jeder Reflexion kannst du mit der Höhe herumspielen“, rät Fotograf Tyler Grobmeier. „Du musst vielleicht tief runter auf den Boden gehen, wenn du mehr vom reflektierten Motiv einfangen willst. Wenn es eine Pfütze auf der Straße gibt: Hocke dich auf die Ebene der Straße hin.“
Bild von Patrick Koetzle
Während du dich um deine Reflexionsquelle herum bewegst, passe deine Komposition an. Versuche deine Aufnahme mit Objekten im Vordergrund, zentriere ein Motiv in der Spiegelung eines Sees oder nutze die Drittel-Regel, um ein Gebäude auf einer Seite der Spiegelung einer Pfütze zu positionieren. Habe keine Angst davor, dass Passanten vielleicht etwas seltsame Blicke auf dich werfen. Für den besten Winkel musst du vielleicht tief runter in die Hocke gehen, aber das ist ein kleiner Preis für eine atemberaubende Aufnahme.
Lerne Wasser, Reflektionen, Fenster und Spiegel auf eine neue Art zu sehen. Dann sind die kreativen Möglichkeiten, die du finden kannst, nur durch deine eigene Fantasie begrenzt.
Wissenswerte Tipps für Reflexionsfotos im Freien.
Ein sonst ruhiger, spiegelglatter Teich wird an einem Tag, an dem seine Oberfläche durch einen Regenschauer gestört wird, nichts mehr reflektieren. Aber Minuten nachdem der Regen aufhört, kann das Wasser wieder vollkommen still sein und von Bäumen umgeben sein, die vor lauter Regentropfen glitzern. Wie so oft bei der Fotografie ist das Timing ein wichtiger Faktor.
Du hast zwar keinen Einfluss auf das Wetter, aber du kannst dich mit einem guten Plan auf den Erfolg vorbereiten. Wind und alles andere, was die glatte Oberfläche von Seen und Teichen stören kann, kann problematisch sein. Am frühen Morgen oder in der Abenddämmerung sind die Winde oft ruhiger. Versuche es zu diesen Zeiten, wenn du Spiegelbilder von Bergen, Bäumen und anderen Motiven einfangen willst. Und natürlich solltest du den Wetterbericht hören, wo du erfährst, ob es Regen geben soll.
Auf flachen, reflektierenden Oberflächen können in der Mittagszeit durch die Sonne Blendeffekte entstehen. „Das Erste, was du bei der Reflexionsfotografie vermeiden willst, sind Blendeffekte“, weiß Tyler Grobmeier. Die vielgepriesene Goldene Stunde, wenn das Licht in der Zeit des Sonnenaufgangs und Sonnenuntergangs diffus ist, ist eine großartige Tageszeit, um gutes Licht ohne Blendung zu bekommen.
Beachte, dass du mit bestimmter Ausrüstung und besonderen Kameraeinstellungen auch mittags arbeiten kannst, oder du kannst damit sogar nachts Reflexionsfotos aufnehmen.
Standort
Es kann eine Menge Aufwand erfordern, bis du den richtigen Winkel gefunden hast, bei dem sich ein Gebäude oder Berg in einem bestimmten Gewässer spiegelt. Mit ein wenig Recherche kannst du dir dabei Zeit und Ärger ersparen.
Bild von Patrick Koetzle
„Die Komposition steckt hinter meiner Liebe zur Reiseplanung – ich bin geradezu besessen davon. Ich recherchiere lange auf Google Maps oder Google Earth, bevor ich irgendwo zum ersten Mal hinfahre“, berichtet Patrick Koetzle. An Orten, die du kennst, ist es einfach, das richtige Timing und den richtigen Winkel zu finden, um tolle Reflexionen zu fotografieren. Aber wenn die Zeitfenster des natürlichen Lichts begrenzt sind, kannst du ohne vorherige Recherchen den perfekten Moment ganz leicht verpassen.
„Die Vorplanung ist das A und O“, weiß Patrick Koetzle. „Gib einfach einen Ort ein und sieh dir die Beispielbilder an, um Inspiration und Ideen zu bekommen. Google Maps kann dir dabei helfen, zu planen, welche Winkel du bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang einnehmen könntest, weil so das Licht anders einfällt.“
Kameraeinstellungen und Ausrüstung, die dir helfen, Spiegelbilder einzufangen.
Wie immer hängen alle deine Entscheidungen letztlich von der Frage ab, was du fotografieren willst. Deine Einstellungen und die Auswahl der Ausrüstung sind andere, wenn du einen Baum zusammen mit dessen Reflexion fotografieren willst, als wenn es dir einzig um eine Aufnahme der Reflexion geht.
„Wenn du dich schließlich hinhockst und Fotos von einer spiegelnden Oberfläche machst, solltest du verschiedene Arten von Aufnahmen und verschiedene Kompositionen machen“, empfiehlt Tyler Grobmeier. „Du kannst ein Teleobjektiv und ein Weitwinkelobjektiv verwenden, damit du eine möglichst vielfältige Auswahl an Fotos bekommst.“
Die Brennweiten der verschiedenen Objektive bestimmen teilweise, was bei deiner Reflexionsfotografie möglich ist. Ein Weitwinkelobjektiv mit einer kürzeren Brennweite kann eine größere Szene einfangen, wie einen Berg und dessen Spiegelung. Dagegen eignet sich eine längere Brennweite – wie bei einem Teleobjektiv – besser, um nur die Spiegelung in den Fokus zu nehmen.
Größere Blenden erzeugen eine geringe Tiefenschärfe, was bedeutet, dass sie ideal für einen unscharfen Hintergrundeffekt wie Bokeh sind. Willst du zum Beispiel die Spiegelung eines Motivs einfangen, dann solltest du eine große Blende wählen. Kleinere Blenden bringen mehr von der Szene mit in den Fokus und sind gut, wenn du ein Motiv zusammen mit dessen Spiegelung einfangen willst.
Bild von Tyler Grobmeier
Verschlusszeit
Passe die Verschlusszeit je nach Lichtmenge und möglicher Bewegung in deiner Aufnahme an. Eine kurze Verschlusszeit ermöglicht dir, einen kurzen Moment in der Zeit einzufrieren – ideal, um die Reflexion eines Motivs einzufangen, das an einer Pfütze oder einem Fenster vorbeiläuft. Auch bei Wellen auf dem Wasser kannst du mit einer kurzen Verschlusszeit Teile einer Reflexion einfangen.
Wenn dein Motiv sich nicht bewegt und auch deine reflektierende Oberfläche ruhig ist, hast du mehr Möglichkeiten. Mit einem Stativ, das deine Kamera stabilisiert, und bei günstigem Wetter, das dir ein schönes reflektierendes Gewässer bietet, kannst du eine relativ lange Verschlusszeit verwenden. Verwende ein Stativ und eine lange Verschlusszeit bei Nacht, um die Reflexion der Sterne einzufangen.
Eine längere Verschlusszeit kann dir helfen, schöne Aufnahmen zu machen, wenn das Wasser unbeständig ist, aber mit diesen langen Belichtungen fängst du dann keine Reflektionen ein. Sie verwandeln Wellen in traumhafte, seidige Wassergebilde, aber diese Oberflächen spiegeln nichts, denn es werden ganze Sekunden der Wellen in Bewegung aufgenommen.
Zirkularpolarisatoren und Neutraldichtefilter
Du kannst diese beiden Filter an einem Objektiv anbringen, um die Lichtmenge zu reduzieren, die in deine Kamera eindringt. Neutraldichtefilter (ND) wirken für dein Objektiv wie eine Sonnenbrille. Sie filtern helles Licht heraus, sodass du auch noch Reflexionsfotos machen kannst, wenn die Sonne schon höher am Himmel steht. Zirkularpolarisatoren entfernen oder vermindern Licht, das von Oberflächen wie Wasser reflektiert wird. Wenn du einen solchen Filter für die Reflexionsfotografie verwendest, kann er die Blendung reduzieren, sodass du mehr Details in deinen Reflexionsaufnahmen einfangen kannst.
Werde kreativ mit Reflexionsaufnahmen.
Während die Symmetrie eines Berges, der sich perfekt in einem See spiegelt, ein wunderschönes Foto sein kann, solltest du nicht zögern, auch andere Arten von Reflexionsaufnahmen zu erkunden.
„Denke über den Tellerrand hinaus, um ein bisschen mehr Realismus in das Foto zu bringen“, schlägt Tyler Grobmeier vor. „Du kannst zum Beispiel die Oberfläche stören, indem du einen Stein ins Wasser wirfst. Das zerstört zwar schnell die Illusion eines idealen Bildes, aber du hast immer noch die Reflexion.“ Lege ein Blatt in die Mitte einer Pfütze. Experimentiere einfach und schaue, was passiert.
Bild von Tyler Grobmeier
Nutze Alternativen, die dir durch deine Ausrüstung ermöglicht werden. „Nimm ein Stativ mit“, rät Tyler Grobmeier. „Wenn du niemanden hast, der ein Foto von dir macht, kannst du ein Foto von dir selbst auch mit dem Selbstauslöser machen und dich in die Reflexion einfügen, um das Foto etwas lustiger zu machen.“
Und vielleicht das Wichtigste: Halte dich nicht zurück. „Versuche, möglichst künstlerische Aufnahmen einzufangen“, empfiehlt Patrick Koetzle. „Ich glaube, diese Aufnahme könnte fantastisch aussehen. Aber vielleicht auch nicht. Wen interessiert das? Am Ende könnte etwas herauskommen, was du nicht erwartet hast.“
Verfeinere deine Reflexionsaufnahmen.
Es braucht vielleicht etwas Übung, bis du den richtigen Dreh bei der Reflexionsfotografie gefunden hast, und Adobe Photoshop Lightroom ist ein großartiges Werkzeug, das dir hilft, deine Versuche in Richtung Perfektion zu verbessern. Du kannst deine Bilder auch in Lightroom bearbeiten und optimieren. Passe Glanzlichter und Schatten, Farbton und Sättigung an, um die Wirkung deiner Reflexionsaufnahmen noch zu verstärken. Wenn du dabei Bearbeitungsfunktionen findest, die dir gefallen: Speichere sie als Lightroom-Voreinstellung, um deine eigenen filterähnlichen Anpassungen zu erstellen, die du dann immer wieder verwenden kannst.
Falls du Schwierigkeiten hast, die perfekte Reflexionsaufnahme zu erstellen, kannst du die Ressourcen von Adobe Photoshop nutzen, wo du sicher Hilfe findest. Du kannst zum Beispiel ein HDR-Bild erstellen, das zwei Fotos kombiniert. Mache ein Foto von der ganzen Szene als Ausgangsbasis. Richte dann deinen Fokus auf das Motiv jenseits des Wassers und mache ein Foto. Verschiebe schließlich den Fokus zur Reflexion und nimm sie im Bild auf. Du kannst alle drei Aufnahmen in Photoshop kombinieren, um eine gut ausgeleuchtete, perfekt fokussierte Szene zu erstellen.
Halte Ausschau nach einer guten Reflexion, fange sie so gut wie möglich mit der Kamera ein, dann kannst du sie später nach Herzenslust bearbeiten. Experimentiere mit der Reflexionsfotografie – sowohl mit der Kamera als auch bei der Nachbearbeitung, dann wird dein Weg hin zu brillanten Reflexionsaufnahmen von Erfolg gekrönt sein.
Mitwirkende
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