Spiele mit Farbe und Licht: Prisma-Fotografie.
Finde heraus, wie du mit einem Glas-Prisma außergewöhnliche Porträts, Landschafts- und Hochzeitsbilder mit Regenbogenlicht erstellst.
Was ist Prisma-Fotografie?
Bei dieser Fotografietechnik wird Licht, das auf ein Motiv fällt, mithilfe eines Prismas gekrümmt, gebrochen oder gestreut. Die regenbogenfarbenen Effekte verleihen Porträts, Album-Covers oder Hochzeitsbildern eine besondere Note. Wer es gern etwas psychedelischer mag, lässt sein Modell aus einem Kaleidoskop oder einer bunten Traumlandschaft hervortreten. Ermöglicht werden all diese Effekte durch Prismen aus Glas, Kunststoff oder einem anderen Material. „Es handelt sich um einen Kameraeffekt, der fließende, realistische Verzerrungen und Streuungen ermöglicht“, so der Fotograf Sam Hurd.
Prismen als Mittel der kreativen Fotografie.
Prismen brechen das Licht. Das Sonnenlicht setzt sich aus den Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett zusammen. Durch die Mischung dieser Farben erscheint das Licht weiß. Ein Prisma bricht das weiße Licht, sodass die bunten Lichtanteile sichtbar werden.
Beim Fotografieren befindet sich das Prisma wie ein Filter zwischen Kameraobjektiv und Modell. So kannst du das Regenbogenlicht und die Verzerrungen, die durch das Prisma entstehen, in deine Aufnahmen einbinden.
Prisma-Fotos vorbereiten.
Voraussetzung für gute Prisma-Bilder sind gute Fotografiekenntnisse. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, solltest du genauso vorgehen wie bei jeder anderen Porträt- oder Hochzeitsaufnahme. „Ich greife nie sofort zum Prisma“, erklärt Hurd. „Zuerst vergewissere ich mich, dass die Beleuchtung stimmt. All das, was zu einem guten Porträt gehört, darf auch hier nicht fehlen.“
Die Menge an Licht, die in deine Kamera eintritt, ist entscheidend für gute Resultate mit einem Prisma. Am besten verwendet man ein geeignetes Objektiv für Nahaufnahmen, da man den Fokus auf nahe Motive richten sollte. „Ein hochwertiges Objektiv mit geringer Tiefenschärfe hilft wirklich. Von einem Zoom-Objektiv rate ich eher ab“, so Hurd. „Die Brennweite ist egal, wichtig ist vor allem die Blende.“ Die Blende ist die Öffnung in der Kamera, die kontrolliert, wie viel Licht auf den Kamerasensor trifft. Dieser Wert kann in den Kameraeinstellungen angepasst werden. Hurd empfiehlt mindestens 2,8, was einen relativ großen Lichteinfall erlaubt.
Die besten Prisma-Effekte erzielst du mit einem manuellen Fokus. Damit kannst du das Einstellung des Objektivs in Bezug auf Prisma, Motiv und Licht schnell anpassen.
Die Prisma-Fotografie profitiert von Sonnenlicht, allerdings sollte direktes Licht von oben (etwa zur Mittagszeit im Freien) vermieden werden. „Direkter Lichteinfall ist bei Aufnahmen mit einem Prisma nicht unproblematisch“, so die Fotografin Stephanie DeFranco. „Die Bilder wirken extrem hart. Ich würde empfehlen, mit einer Lichterkette oder Taschenlampe auszuprobieren, wie der Effekt ausfällt.“
Einsatz von Prismen bei Fotoaufnahmen.
Nachdem du das Prisma vor dem Kameraobjektiv platziert hast, musst du den Fokus so einstellen, dass du klar durch das Prisma hindurchsehen kannst. Wenn du das Prisma hin- und herbewegst, entstehen ein Regenbogen und andere Effekte. Für die einzelnen Prisma-Effekte gibt es keine festen Positionen oder Techniken – du musst einfach durch Ausprobieren herausfinden, was funktioniert. Jede Aufnahme ist anders. Mit der Zeit bekommst du aber ein Gefühl für das Zusammenspiel zwischen Prisma, Kamera und Licht.. „Erwarte nicht, dass alles gleich auf Anhieb klappt“, rät DeFranco. „Es braucht Übung, um herauszufinden, welche Art von Licht am besten geeignet ist.“
Achte auch darauf, das vom Prisma reflektierte Sonnenlicht nicht direkt auf dein Modell zu richten. Zusammengekniffene Augen zerstören den Zauber des Moments.
Du kannst eine kleine Vorrichtung basteln, um das Prisma an der Kamera zu befestigen, oder halte es einfach mit der Hand vor das Objektiv. „Wenn ich das Prisma in der Hand habe, kann ich Ideen viel schneller umsetzen“, erklärt Hurd. „Oft lande ich dabei einen Zufallstreffer.“ Je nach Winkel zwischen Prisma und Lichtquelle lassen sich unterschiedliche Effekte erzielen, z. B. leichte Verzerrungen, ein Regenbogen oder ein Bokeh-Effekt.
Im Handel sind verschiedenste Prismen für die Prisma-Fotografie erhältlich. Am beliebtesten ist aber ein rund 15 cm kleines, dreieckiges Prisma, das sich leicht mit einer Hand vor das Objektiv halten lässt. Solche Prismen findest du neben anderen geeigneten Hilfsmitteln in vielen Kamerageschäften. Auch Wissenschaftsläden oder Online-Händler wie Amazon haben sie im Sortiment.
„Achte darauf, dass das Prisma lang genug ist, damit deine Finger nicht aus Versehen mit auf das Bild geraten“, rät Hurd. Das Prisma muss auch groß genug sein, damit seine Ränder außerhalb des Bildrahmens liegen.
Regenbogenstrahlen lassen sich aber nicht nur mit einem dreieckigen Prisma erzeugen. Jeder Gegenstand, der das Licht bricht, kann dir helfen, eine Szene mit Farbe zu füllen. Versuche es mit einer einfachen Wasserflasche aus Plastik. Auch eine gewöhnliche Glasscheibe oder ein Stück durchsichtiger Kunststoff kann das Licht streuen und einen Regenbogen erzeugen.
„Man kann fast alles vor die Kamera halten und damit irgendeinen Effekt erzeugen“, meint DeFranco. „Wenn du z. B. die Unterkante deines Smartphones an den unteren Rand des Objektivs hältst, entsteht eine coole Reflexion.“
Prisma-Effekte in deine Arbeiten einbinden.
Sobald du die Grundlagen der Prisma-Fotografie beherrscht, kannst du deine Aufnahmen schnell und einfach mit kreativen Effekten versehen. Von Porträt- und Hochzeitsfotografen erwarten Kunden oft besonders individuelle oder außergewöhnliche Aufnahmen. Mit Regenbogen- und psychedelischen Lichteffekten erweiterst du dein Repertoire um eine interessante Komponente und kannst dich als Meister des Lichtzaubers etablieren. So kann ein 15 cm großes Prisma eine kleine und kostengünstige Bereicherung für deine Kameratasche und deine Skills darstellen.
Regenbogeneffekte und andere dekorative Akzente lassen sich auch in Adobe Photoshop hinzufügen. Mit etwas Übung kann so jeder Fotograf seinen Bildern das besondere Etwas verleihen – bei der Aufnahme oder im Rahmen der Nachbearbeitung.
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