Fotografie.
Kreative Bilder mit Glaskugel-Fotografie.
Mit einer Glaskugel lässt sich nicht nur die Zukunft voraussagen. In der Fotografie kannst du mit Glaskugeln (auch als „Lensballs“ bezeichnet) neue Perspektiven und verblüffende Effekte erzeugen. Erfahre, wie Glaskugeln funktionieren. Erhalte Tipps, wie du deine Fotos auf das nächste Level bringen kannst.
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So läuft alles rund.
- Erfahre, warum eine kleinere Glaskugel besser für den Einstieg ist.
- Wähle eine Kugel mit einem Durchmesser von 60 mm, 80 mm oder 100 mm.
- Informiere dich über die verschiedenen Materialien (gewöhnliches Glas, Bleiglas oder Quarzkristall), und lerne, warum du Plastikkugeln vermeiden solltest.
Die richtige Glaskugel auswählen.
Welche Kugelgröße die richtige ist, hängt ganz von deinen persönlichen Präferenzen ab. Bedenke jedoch, dass kleinere Glaskugeln leichter und damit auch einfacher bei Handhabung und Transport sind. Für den Einstieg sind sie deshalb besser geeignet als größere Modelle. Größere Glaskugeln erzeugen zwar breitere Szenen, doch der Nachteil ist, dass du sie nicht in der Hand halten und gleichzeitig ein Foto aufnehmen kannst. Die drei Standardgrößen sind 60 mm, 80 mm und 100 mm – also klein, mittel und groß. Doch es sind auch andere Größen erhältlich – von Murmel- bis Melonengröße. In der professionellen Fotografie gilt eine Größe von 80 mm als guter Mittelwert.
Glaskugeln gibt es in drei Hauptmaterialien: Bleiglas, bleifreies Glas und Quarzkristall. Fotografin Virginia Chase nutzt eine Glaskugel aus K9-Kristall, der aufgrund der Kombination aus hoher Qualität, Klarheit und geringen Kosten beliebt ist.


Passende Situationen und Orte für Glaskugel-Fotos.
Bei der Glaskugel-Fotografie gibt es kein Richtig oder Falsch. „Du kannst ganz nah an die Glaskugel heranzoomen oder ganz weit heraus, um mehr von der Szene aufzunehmen“, erklärt Chase. „Und auch alle Positionen dazwischen funktionieren. Entscheidend ist, was dir gefällt – und was du vermitteln möchtest: Wie viel von der Szene soll auf dem Bild zu sehen sein? Sollen Betrachtende den Hintergrund sehen können? Soll ein starker Bokeh-Effekt entstehen?“
„Ich nehme viele Nacht- und Städtefotos auf“, so Vierra. „Mit der Glaskugel stechen die Farben der Neonlichter und Wasserreflexionen richtig hervor. Andere nutzen sie für Landschaftsfotos oder kreative Porträts.“
„Ich persönlich mag Naturfotografie und Tieraufnahmen“, fügt Chase hinzu. „Aber die Möglichkeiten sind grenzenlos. Du kannst im Grunde alles durch eine Glaskugel fotografieren. Wichtig ist nur, was du selbst interessant findest.“
Die Glaskugel richtig positionieren.
Es gibt verschiedene Optionen für die Positionierung deiner Glaskugel.
Halte sie in der Hand.
Du kannst die Kugel einfach vor dich halten. Das ist zwar die offensichtlichste Option, aber nicht die einfachste: Mit der einen Hand musst du die Kamera manuell mit niedriger Tiefenschärfe scharf stellen, während du mit der anderen die Kugel balancierst.
Hole dir Hilfe.
Du kannst im Freundeskreis nachfragen, ob jemand dein Hand-Model sein möchte. „Es ist schwierig, die Kamera scharf zu stellen, während du die Kugel hältst“, so Vierra. „Wenn also jemand als Hand-Model einspringen kann, ist das eine große Hilfe.“
Nutze eine Glaskugelhalterung.
Eine Glaskugelhalterung ist eine gute Option, um die Kugel ruhig zu halten und zu schützen. Einige Modelle lassen sich auf ein Stativ schrauben. Andere sind aus Glas gefertigt, das du auf flache Oberflächen legen kannst.
Baue dir eine eigene Halterung.
Du kannst auch deine Umgebung nutzen, um eine kreative Platzierung zu finden. Ein Foto, an das sich Vierra gerne erinnert, wurde mit einer Glaskugel in einer Eiswaffel aufgenommen, in der ein Riesenrad zu sehen war. „Ich habe meine Kugel schon auf Felsen, Steinmauern, Bäume oder in den Sand gelegt“, fügt Chase hinzu. „Bei der Positionierung hast du freie Wahl.“
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Tipps für den Umgang mit Glaskugeln.
„Das Wichtigste ist, die Kugel nicht zu lange mit bloßen Händen zu halten, da die Fette unserer Haut das Material mit der Zeit schädigen können“, erklärt Vierra. Reinige und pflege deine Glaskugel genauso wie dein Kameraobjektiv. Wische sie mit einem Mikrofasertuch ab, und verwende Glasreiniger, damit sie kristallklar bleibt.
Lasse deine Glaskugel nicht zu lange in der Sonne liegen. Lege sie in eine Schutztasche, wenn du sie zum Beispiel im Auto liegen lässt. „Eine Glaskugel ist im Grunde eine Lupe – wenn du also nicht aufpasst, kann ein Brand ausgelöst werden“, warnt Chase.
Den letzten Feinschliff vornehmen.
Das Foto muss nicht direkt in der Kamera perfekt werden. Bei der Glaskugel-Fotografie sind Experimente mit surrealen Effekten nicht nur möglich, sondern ausdrücklich erwünscht. Lasse deiner Kreativität freien Lauf. Finde heraus, was alles möglich ist – mit Fotobearbeitungs-Tools wie Adobe Photoshop und Photoshop Lightroom. Du kannst deine Hand oder die Glaskugelhalterung in Photoshop entfernen, um den Effekt einer schwebenden Kugel zu erzeugen. Du kannst das Foto auf den Kopf stellen, damit das Bild in der Kugel richtig herum steht. Oder du kannst die Glaskugel im Kontrast zum Hintergrund einfärben.

Die Kugel ins Rollen bringen.
Der Charme der Glaskugel-Fotografie besteht unter anderem darin, dass es keine festen Regeln gibt. „Du kannst einfach herumexperimentieren. Finde heraus, was du mit der Glaskugel anstellen möchtest“, so Chase. „Ich habe mir andere Glaskugel-Fotos angesehen, um mich inspirieren zu lassen und herauszufinden, wie meine Aufnahmen aussehen sollten.“ Eine gute Methode, um deine Technik zu verbessern, besteht darin, Fotos nachzuahmen, die dir gut gefallen. Hole dir über Behance Ideen für Glaskugel-Fotos. Oder suche in Social Media nach Inspiration.
„Als ich angefangen habe, mit einer Glaskugel zu fotografieren, habe ich erst einmal alles Mögliche ausprobiert“, erinnert sich Vierra. „Am Anfang kann es leicht passieren, dass man sich entmutigen lässt. Aber du musst einfach weitermachen. Wenn du ein Bild aufnimmst, das nicht richtig aussieht, dann schaue dir die Umgebung und die Einstellungen an, um herauszufinden, was du tun kannst, damit das Bild so aussieht, wie du es dir vorstellst.“
Da jetzt alles glasklar ist, starte deine eigenen Glaskugel-Projekte.
Mitwirkende.