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Mehr Tiefe und Atmosphäre für deine Fotos.

Erfahre, wie aus dem kreativen Spiel mit Licht und Schatten einzigartige Fotos entstehen. Unsere Tipps zu Belichtung, Blende, Umgebung und Kameraeinstellungen helfen dir dabei, das Beste aus deinen Aufnahmen herauszuholen. Lerne, wie du das Histogramm und die Regler von Lightroom beim Fotografieren und bei der Nachbearbeitung verwendest. Und entdecke die Arbeiten von Ansel Adams und Paul Strand als Inspiration für deine eigenen Fotoexperimente mit dem Dynamikumfang.

Verleihe deinen Fotos Tiefe.

Helle Lichter und tiefe Schatten machen Fotos überzeugend und einprägsam. Lichter sind die hellsten Elemente in einem Bild, Schatten die dunkelsten. Der Dynamikumfang ist das Verhältnis zwischen diesen strahlenden Lichtern und dunklen Schatten – von leuchtendem Weiß bis zu reinem Schwarz.

Der Dynamikumfang ist der Schlüssel zur Tiefe und Dramatik eines Bildes. Fotos mit einem geringen Dynamikumfang können flach oder grau erscheinen. Ohne einen satten Schwarzpunkt und einen hellen Weißpunkt ist der Tonwertverlauf in einem Bild viel eingeschränkter, wodurch es weniger Kontrast aufweist. Zwar kannst du immer die künstlerische Entscheidung treffen, einen geringeren Dynamikumfang zu verwenden, aber für die meisten Formen der Fotografie ist das nicht ideal.

Klassischerweise sollten Fotos einen Schwarzpunkt und einen Weißpunkt haben. Der Schwarzpunkt, der typischerweise in sehr dunklen Bereichen eines Bilds zu finden ist, bereichert ein Foto, auch wenn er nur einen sehr kleinen Teil des Bildes ausmacht. Alternativ dazu ist der Weißpunkt der Teil des Bildes, der komplett weiß ist – der hellste Punkt im Foto. Der Bereich zwischen diesen Werten lässt das Auge eine ganze Menge entdecken.

Eine Nahaufnahme der Beine einer Person, die vor Felsen am Strand steht, mit Lichtern und Schatten

Fange es mit der Kamera ein.

Der erste Schritt zu einem schönen Foto ist, mit der Kamera die richtigen Lichter und Tiefen zu erfassen. Eine gute Belichtung sorgt dafür, dass deine Kamera genug visuelle Informationen für die anschließende Bildbearbeitung sammelt. Über- und unterbelichtete Bilder enthalten weniger Tonwertdaten, sodass du bei der Bearbeitung weniger Spielraum hast. Dagegen liefern saubere Lichter und Schatten in der Kameraaufnahme eine Menge visueller Daten, mit denen du arbeiten kannst.

Lerne deine Digitalkamera kennen.

Es ist wichtig, dass du dein Instrument in- und auswendig kennst, um damit die bestmöglichen Fotos aufnehmen zu können. Jede Kamera, ob DSLR-, spiegellose oder Smartphone-Kamera, hat ihren eigenen Dynamikumfang. Wenn du verstehst, wie deine Kamera in verschiedenen Lichtsituationen funktioniert, verfügst du über die besten Voraussetzungen für perfekte Bilder.

Berücksichtige deine Umgebung.

Das Motiv, die Lichtquelle, die Tageszeit, die Wetterbedingungen und der Aufnahmeort haben Einfluss auf die Lichter und Tiefen eines Bildes. „Wenn es ein sonniger Tag ist, muss du wissen, wie du die Tiefen belichtest, um die Details in den dunkleren Bereichen zu erhalten“, erklärt der Fotograf Josue Rivas.

Bei der Aufnahme von Hochzeitsfotos beispielsweise musst du wahrscheinlich schnell arbeiten, um die Lichter und Tiefen während der entscheidenden Momente der Zeremonie exakt einzufangen. In der Landschaftsfotografie hast du dagegen mehr Zeit für die Optimierung der Einstellungen, sodass du die richtigen Lichter und Tiefen der statischen Szene erfasst. Aber du musst auch genau auf die Tageszeit achten und auf die Auswirkungen, die das launische Wetter auf deine Beleuchtung haben kann.

Eine Person sitzt auf einer Wüstendüne hinter einer Kamera auf einem Stativ

Passe die Kameraeinstellungen an.

Sobald dir die Umgebungsbedingungen klar sind, kannst du die entsprechenden Kameraeinstellungen vornehmen, um plastische Lichter und Tiefen einzufangen. ISO-Wert, Blende und Verschlusszeit sind entscheidend für eine erfolgreiche Belichtung mit einem robusten Dynamikumfang. Der ISO-Wert bezeichnet die Lichtempfindlichkeit deiner Kamera. Der Blendenwert ist das Maß für die Öffnung des Objektivs, und die Verschlusszeit steht für die Belichtungszeit.

„Du musst verstehen, was die Blende bewirkt und was deine ISO-Grenzen sind. Beim ISO-Wert gilt: Je niedriger die Zahl, desto mehr Licht brauchst du, um ein gut belichtetes Bild aufzunehmen. Das bedeutet, dass du die Verschlusszeit verlängern oder die Blende vergrößern musst“, erklärt Josue Rivas. Wenn du an einem hellen, sonnigen Tag fotografierst, solltest du einen niedrigeren ISO-Wert wählen. Das bedeutet, dass deine Verschlusszeit länger oder deine Blende größer sein kann.

Wenn du in einem dunklen Raum oder bei minimalem Licht fotografierst, solltest du einen hohen ISO-Wert für eine höhere Lichtempfindlichkeit wählen. Aber sei vorsichtig. Ein höherer ISO-Wert kann zu Bildrauschen und zum Verlust von Details führen. Die Blende beeinflusst auch die Tiefenschärfe. Wenn du eine niedrige Blendenzahl hast (was bedeutet, dass die Blende weiter geöffnet ist), wird dein Foto eine geringe Tiefenschärfe aufweisen.

„Wenn du die Tiefen aufhellst, um deren Details zum Vorschein zu bringen, werden die Lichter ausgebrannt und du verlierst viele der Details darin. Das bedeutet, dass die hellen Stellen etwas überbelichtet sind“, erklärt Josue Rivas. Du solltest immer nach dem goldenen Mittelweg suchen – mit Schattendetails, aber ohne Überbelichtung der hellen Bereiche. Experimentiere mit verschiedenen ISO-Werten, Blendenwerten und Verschlusszeiten, um die richtigen Einstellungen für dein Foto zu finden.

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Perfektioniere deine Aufnahme in der Nachbearbeitung.

„Die besten Ergebnisse bei der Anpassung der Schwarz- und Weißwerte sowie Lichter und Tiefen in Adobe Photoshop Lightroom erzielst du mit Fotos mit guten Daten“, sagt Josue Rivas. Beginne mit diesen Tools und Funktionen, um dein Bild zu optimieren.


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1. Histogramm

Prüfe die Belichtungs- und Tonwerte mit dem Histogramm-Werkzeug. Benutze es, um den Dynamikumfang des zu bearbeitenden Bildes zu sehen. Bevor du den Kontrast anpasst oder andere Einstellungen änderst, wirf einen Blick auf das Histogramm und verwende es als Ausgangsbasis.


2. Belichtungsregler

Bevor du zu den anderen Bearbeitungsschritten übergehst, passe zuerst die Gesamthelligkeit mit dem Belichtungsregler an. Ziehe ihn nach links, um die Belichtung zu verringern und das Bild abzudunkeln, oder nach rechts, um die Belichtung zu erhöhen und das Bild aufzuhellen.


3. Schwarz- und Weißregler

Die Schieberegler für Schwarz und Weiß helfen dir, die optimalen Lichter (Weiß) und Tiefen (Schwarz) im Foto zu festzulegen. Drücke Option/ALT, um die Beschneidungsvorschau anzuzeigen, die dir die weißesten Punkte im Bild zeigt. Ziehe den Regler bis kurz hinter den Punkt, an dem die Pixel beginnen, sichtbar zu werden. Wenn in dieser Ansicht zu viele Pixel erscheinen, bedeutet das, dass das Bild überbelichtet wird. Es kann helfen, über diesen Punkt hinauszugehen, um herauszufinden, wie weit du die Weißtöne erhöhen kannst, ohne das Bild zu überbelichten und Details zu verlieren.”

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Die Lichteinstellungen von Adobe Photoshop Lightroom überlagert über einem Foto eines Blumenstraußes
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Wiederhole den Vorgang mit dem Schwarz-Schieberegler. Rufe die Beschneidungsvorschau auf, indem du Option/ALT drückst, um den Schwarzpunkt deines Bildes festzulegen, d. h. den wirklich schwarzen Bereich deines Fotos. Bewege den Schieberegler, bis nur noch ein paar Pixel in der Beschneidungsvorschau zu sehen sind. Dadurch ist sichergestellt, dass du die satten, dunklen Bereiche des Bildes erhältst, ohne dass Struktur oder Bildinhalt verloren geht.
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4. Schieberegler für Lichter und Tiefen

Verwende die Schieberegler für Lichter und Tiefen zur Feinabstimmung des Bilds. Bei diesen Werkzeugen gibt keine „goldene Mitte“. Es kommt ganz auf das Bild und deine kreativen Vorlieben an.

Verringere mit dem Regler die Lichter, um die hellsten Bereiche des Bildes abzudunkeln und verlorene Details wiederherzustellen, oder erhöhe sie, um die hellsten Bereiche noch weiter aufzuhellen.

Erhöhe die Tiefen, um Details, die in den dunklen Bereichen deines Fotos verloren gegangen sind, wieder sichtbar zu machen, ohne dass das Bild verblasst oder verwaschen wirkt.

Ein Graustufen-Luftbild von felsigem Berggelände

Personalisierbare Experiences.

Während du herausfindest, wie du mit Tiefen und Lichtern die beste Wirkung erzeugst, lasse dich von den Arbeiten anderer Fotografinnen und Fotografen inspirieren. Betrachte zum Beispiel den hohen Kontrast in den Schwarz-Weiß-Landschaftsfotos von Ansel Adams mit ihrem großen Dynamikumfang. In seinen ikonischen Aufnahmen der nordamerikanischen Nationalparks nutzte er den vollen Tonwertumfang von tiefen Schatten bis zu hellen Lichtern.

Auch Mitteltöne oder eine kontrastarme Anpassung können einzigartige Fotos schaffen. Viele der berühmten Porträts von Paul Strand spielen mit einem begrenzteren Tonwertumfang, aber sie fesseln dennoch das Auge und faszinieren die Betrachtenden.

Es gibt nicht den einen optimalen Weg bei der Bearbeitung der Tiefen und Lichter. „Habe keine Angst, deine Grenzen auszutesten und allmählich das zu finden, was dir wirklich gefällt. Hüte dich davor, andere zu kopieren, und verfolge nur das, was du für gut hältst“, sagt Josue Rivas.


Mitwirkender.

Josue Rivas


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