Dokumentiere besondere Anlässe – Event-Fotografie.
Lerne mit diesen Tipps von professionellen Event-Fotografen, wie du wichtige Momente fotografisch festhältst. Die besten Aufnahmen sind das Ergebnis von Vorbereitung, Recherche und schnellem Reaktionsvermögen.
Besondere Anlässe verdienen schöne Aufnahmen.
Event-Fotografie ist die Kunst, hochwertige Bilder von wichtigen Anlässen zu machen: von privaten Festivitäten wie Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern bis zu großen Firmen-Events, Galas, Preisverleihungen und Musik-Festivals. Die Hochzeitsfotografie wird oft als eigenes Genre angesehen, aber die Fähigkeiten eines Hochzeitsfotografen lassen sich in die meisten anderen Formen der Event-Fotografie übertragen. Ziel ist es, das Event in inszenierten Aufnahmen und Schnappschüssen von Personen und Setting festzuhalten.
Der Fotograf als Dokumentarist.
„Natürlich spricht man mit den Leuten und fragt, ob man sie fotografieren darf. Die meiste Zeit läuft man aber herum und dokumentiert das, was man sieht“, erklärt Profi-Fotograf Andrew Bennett. Die Event-Fotografie kann faszinierend und spannend sein. „Mit der Kamera kommst du an Orte, zu denen du normalerweise nicht gehen würdest. Immer wieder landest du in besonderen Locations und Situationen.“
Die richtige Vorbereitung auf ein Event.
Zu den wichtigsten Aufgaben eines Event-Fotografen gehört es, die Augen nach denkwürdigen Momenten offen zu halten. Solche Augenblicke kommen oft überraschend, und sie sind unwiederbringlich. Stelle dich also darauf ein, neben den wichtigsten Programmpunkten auch kleine Details und spontane Szenen festzuhalten. Nicht selten wirst du das Event mit mehreren Tausend Bildern verlassen, aus denen du später eine kleinere Auswahl triffst.
Die folgenden Tipps erleichtern die Vorbereitung auf ein erfolgreiches Shooting.
Spreche mit den Event-Planern.
Hole im Vorfeld alle wichtigen Details zur Veranstaltung ein. Vereinbare ein Briefing mit dem Kunden oder dem Organisator der Veranstaltung. Erkundige dich nach der Teilnehmerzahl, dem Programm und den Räumlichkeiten. „Wenn möglich, solltest du dich sogar direkt vor Ort umsehen“, empfiehlt die Porträt- und Event-Fotografin Greta High. Aber auch der genaue Ablauf ist wichtig, denn nur so kannst du zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. „Ich gehe diese Anlässe sehr entspannt an und improvisiere gern. Das kann man durchaus machen. Trotzdem hilft es natürlich, ungefähr zu wissen, was geplant ist“, so High.
Stecke die Kundenerwartungen ab.
Nachdem du den Ablauf der Veranstaltung und das örtliche Setting kennst, besprich mit dem Auftraggeber, welche Wünsche und Erwartungen er an deine Arbeit hat. Falls du Bedenken hast, ob sich seine Vorstellungen in dem verfügbaren Raum oder Rahmen realisieren lassen, sprichst du das am besten offen an. Erkläre dem Kunden, mit wie vielen Bildern er rechnen kann. Hüte dich davor, mehr zu versprechen, als du halten kannst. Realistisch sind ca. 50–75 Bilder für eine einstündige Veranstaltung. „Im Zweifelsfall ist es immer besser, weniger zu versprechen und dann mehr zu liefern“, rät High. „Meine Kunden freuen sich immer sehr, wenn sie mehr bekommen, als ich ihnen in Aussicht gestellt habe.“
Erstelle eine Shotlist (ohne dich von ihr einschränken zu lassen).
Nach dem Gespräch mit deinem Kunden solltest du in der Lage sein, eine Liste der definitiv erforderlichen Aufnahmen zu erstellen. Ergänzend dazu kannst du weitere Bilder auf die Liste setzen, von denen du glaubst, dass sie gut ankommen. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit dafür. Vergiss aber während der Veranstaltung nicht, auch nach ungeplanten Momenten Ausschau zu halten. „Ich folge lieber spontan dem Lauf der Dinge“, erklärt High. „Wenn ich mich zu sehr auf eine Liste fixiere, habe ich das Gefühl, dass mir wichtige Momente entgehen, die besonders und einzigartig sind.“
Packe das richtige Equipment ein.
Erfahrene Event-Fotografen haben fast immer mehrere Kameras, Akkus und Speicherkarten dabei. Ein Event lässt sich nicht mal eben anhalten. Es gibt nichts Schlimmeres, als ohne Ersatz dazustehen, wenn ein wichtiges Teil ausfällt.
Bennett nimmt zu Shootings zwei DSLR-Kameras mit. Die eine Kamera hat eine Brennweite von 16–35 mm, einen Blendenwert von f/4 und einen integrierten Blitz. Bennett verwendet sie für inszenierte Aufnahmen von Personen, die gleichmäßig hell belichtet sein sollen. Die zweite Kamera hat ein Tele-Objektiv mit einer Brennweite von 150 mm und einen Blendenwert von ca. f/1,2. Er verwendet sie ohne Blitz für Schnappschüsse oder eher künstlerische Aufnahmen mit geringerer Tiefenschärfe.
High hat gern verschiedene Objektive und Blitze, Lampenstative sowie Prismen und ein paar andere Spielereien zur Auswahl. Wenn du erst einmal weißt, was sich für dich gut bewährt hat, kannst du ohne Probleme eine Packliste für deine Lieblingsausrüstung erstellen.
Weitere Tipps und Tricks zur Event-Fotografie.
Bonusbilder.
Du brauchst eine gute Vorstellung davon, welche Bilder dein Kunde erwartet. Vertraue aber auch deiner Intuition. Überlege dir, welche Aufnahmen der Kunde nicht explizit verlangt hat, aber vielleicht zu schätzen weiß. „Wenn du die Fotos der ausverkauften Release-Party einer Indie-Band machst, zeigst du natürlich, dass das Haus voll war“, erklärt Bennett. „Ich würde versuchen, mit einem Weitwinkelobjektiv die ganze Besuchermenge auf ein Bild zu bekommen. Das macht sich gut bei den Konzert-Promotern und den Labels. Bei einer Firmenveranstaltung solltest du wissen, wer der CEO ist und wer zur Führungsriege gehört, damit du ein paar Aufnahmen dieser Personen machen kannst. Bei einer Hochzeitsfeier mit üppiger, kunstvoller Dekoration bietet es sich an, viele kleine Details festzuhalten.“
Viele Fotografen gehen ganz in ihrer Arbeit auf. Vergiss aber nicht, dich gegenüber den Menschen vor deiner Linse höflich und freundlich zu verhalten. Wenn die Zeit reicht, zeigt Bennett den Gästen gern die Aufnahmen, die er von ihnen gemacht hat. „Das macht den Leuten Spaß. Sie können ihre Meinung sagen und etwas herumwitzeln. Und wenn sie noch einmal fotografiert werden wollen, erfülle ihnen den Wunsch“, fügt er hinzu. „Als Event-Fotograf musst du zu allem bereit sein.“
Einen Helfer mitnehmen, wenn Namen benötigt werden.
Einige Kunden verlangen, dass du dir die Namen aller fotografierten Personen notierst. Wenn du z. B. auf einer Party bist, über die im Gesellschaftsteil eines Magazins berichtet werden soll, musst du wissen, wer auf den einzelnen Fotos zu sehen ist. Am einfachsten ist es, jemanden dabei zu haben, der sich bei jedem Foto den Namen der Datei und der Personen auf dem Bild notiert.
Überraschende Veränderungen der natürlichen oder künstlichen Beleuchtung kommen immer vor. Stelle dich also darauf ein, Verschlusszeit und andere Kameraeinstellungen spontan ändern zu müssen. Mit zunehmender Praxis fällt dir das immer leichter. „Manchmal ist alles startklar, und dann kommt der Videofilmer mit einem Videolicht, und du musst Knall auf Fall alles umstellen“, so High. „Jemand, der noch nicht viel Erfahrung hat, fühlt sich da schnell überfordert. Ich mache das inzwischen aber ganz instinktiv.“
Event-Fotos in der Nachbearbeitung.
Erstelle Backups deiner Bilder.
Am besten erstellst du mehrere Backups auf verschiedenen Medien. „Ich lösche eine Speicherkarte erst dann, wenn die Bilder beim Kunden sind“, erklärt High. „Festplatten gehen immer wieder mal kaputt. Ganz zu Beginn meiner Karriere habe ich einmal die Bilder eines Kunden verloren. Das ist mir nie wieder passiert. Es war einfach nur schrecklich.“
Treffe eine Auswahl, und nutze Batch-Editing.
„Ich gehe zunächst alle Fotos durch und wähle die aus, von denen ich denke, dass sie dem Kunden gefallen könnten“, erläutert Bennett. „Niemand hat Lust, sich 2.000 Fotos anzuschauen.“ Nachdem du die besten Aufnahmen ausgewählt hast, kannst du dir überlegen, wie du die Fotos durch Korrekturen am Weißabgleich, den Tiefen und Lichtern oder der Schärfe optimierst. Mit Adobe Photoshop Lightroom kannst du eigene Vorgaben erstellen und so in einem Schritt dieselben Änderungen auf alle Fotos anwenden.
Probiere auch diese Lightroom-Tipps für Event-Aufnahmen aus:
- Eigene Vignette erstellen: Bestimmte Elemente eines Fotos in den Hintergrund rücken
- Fotos direkt aus Lightroom mit Kunden teilen: Web-Galerie erstellen
Tipp für Einsteiger: Einen Event-Fotografen begleiten.
High legt Einsteigern einen Einsatz als Zweitfotograf ans Herz. Als Assistent hast du weniger Druck, alles auf Anhieb richtig zu machen. Stattdessen kannst du experimentieren, künstlerische Aufnahmen ausprobieren und praktische Erfahrung sammeln. „Ich kann die Tätigkeit als Zweitfotograf bei Veranstaltungen gar nicht genug empfehlen“, meint sie. „Wenn du einen Fotografen findest, der dich zu einem Event mitnimmt, lernst du dabei mehr als auf jedem anderen Weg.“
Mitwirkende.
Adobe Photoshop Lightroom besser nutzen.
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