Die Blende.
Die Funktionsweise und Einstellung der Blende zählen zu den wichtigsten Dingen, die ein Fotograf wissen muss.
Die Blende regelt die Lichtmenge, die in die Kamera einfällt.
Ein korrekt belichtetes Bild basiert im Wesentlichen auf dem Zusammenspiel dreier Einstellungen, dem „Belichtungsdreieck“. Die Verschlusszeit regelt, wie schnell oder langsam sich der Kameraverschluss schließt. Sie bestimmt die Dauer der Belichtung, was insbesondere für die Aufnahme von Bewegungen wichtig ist. ISO war ursprünglich ein Maß für die Lichtempfindlichkeit analoger Filme. Bei Digitalkameras wird mit der ISO-Zahl die Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors bestimmt. Fotografen passen diese den jeweiligen Verhältnissen an.
Die Blende ist die einstellbare Öffnung im Kameraobjektiv, über die du steuerst, wieviel Licht auf den Sensor fällt. Das optimale Zusammenspiel dieser drei Einstellungen, die basierend auf den Standortbedingungen und dem Motiv vorgenommen werden, macht eine perfekt belichtete Aufnahme aus.
Effekte verschiedener Blendeneinstellungen.
Die Blendenzahl, auch F-Zahl genannt, gibt die Größe der Blendenöffnung an, durch die das Licht in die Kamera eindringt. Sie bezeichnet das Verhältnis des Blendendurchmessers zur Linsenbrennweite. Je höher die Blendenzahl, desto geringer ist die Blendenöffnung. Kleinere Öffnungen lassen weniger Licht eintreten, größere mehr. Die maximale Blendenöffnung (mit einer Blendenzahl von f/1.4 bei manchen Objektiven) lässt das meiste Licht einfallen. Die minimale Blendenöffnung, bei der das meiste Licht abgehalten wird, kann bei allen Kameras einen F-Wert von f/16 haben.
Einstellung der Blende.
Zu viel Licht macht ein Foto verwaschen, zu wenig Licht führt zu einem sehr dunklen Bild. Die gewünschte Belichtung erzielst du, wenn du die Blendenöffnung an die jeweiligen Umgebungsbedingungen anpasst. Beim Fotografieren mit wenig Licht lässt sich mit einer größeren Blendenöffnung mehr Licht einfangen. Bei Außenaufnahmen mit starkem Licht kannst du mit einer kleinen Blendenöffnung den Lichteinfall reduzieren.
„Wenn der Blendenwert höher ist – also die Blendenöffnung kleiner – braucht man längere Verschlusszeiten, um das zu kompensieren“, erläutert die Fotografin Ivy Chen. „Wichtig ist, die Kamera ruhig zu halten. Der Verschluss ist länger offen – es dauert also länger, die Aufnahme zu machen – und während dieser Zeit führen Bewegungen der Kamera zu Bewegungsunschärfe.“
So beeinflusst die Blendenöffnung die Schärfentiefe
Das Anpassen der Blendenöffnung beeinflusst die Schärfentiefe deiner Bilder – also den Bereich zwischen den nächsten und den entferntesten Gegenständen in einem Bild, die noch im Fokus sind. Geringe Schärfentiefe, bei der der Hintergrund verschwimmt und so das im Fokus stehende Motiv stärker hervorhebt, erreicht man mit großer Blendenöffnung. Dieser Effekt wird auch als Bokeh bezeichnet und kann mit einer DSLR oder spiegellosen Kamera leicht durch Blendenanpassung erreicht werden. Eine kleinere Blendenöffnung führt zu größerer Schärfentiefe, wodurch ein größerer Teil des Bildes im Fokus liegt – ideal für Gruppenfotos oder Landschaftsaufnahmen. Im Gegensatz dazu eignen sich Fotos mit geringer Schärfentiefe sehr gut für Porträts oder Lebensmittelfotografie.
Verwenden der Blendenvorwahl
Zwar kann man die Blendenöffnung immer auch mit manuellen Fokusanpassungen ändern, die meisten modernen Kameras bieten jedoch den Modus Blendenvorwahl (Aperture Priority), eine automatisierte Kameraeinstellung, mit der sich gute Fotos erzielen lassen. Im Blendenvorwahl-Modus stellt der Fotograf die gewünschte Blendenöffnung ein und die Kamera wählt dann automatisch die passende Verschlusszeit. Das ist hilfreich, wenn du eine Reihe schneller Schnappschüsse bei konstanten Lichtverhältnissen machen möchtest und keine Zeit für die Anpassung der Einstellungen hast. Du kannst dabei auch einiges lernen. Beim Überarbeiten siehst du die entsprechenden Verschlusszeiten, die die Kamera bei bestimmten Bedingungen gewählt hat. Der Modus Verschlussvorwahl (Shutter Priority) wählt dagegen die Blendenöffnung entsprechend der eingestellten Verschlusszeit aus. Im Programm- oder Automatik-Modus wählt die Kamera beides.
Ob du mit einer Nikon, Canon oder einer anderen Kamera arbeitest: Das Beherrschen der Blendeneinstellungen – und ihrer Wirkung auf deine Fotos – hilft dir, tolle Aufnahmen unter verschiedenen Bedingungen zu machen und mit kurzen und langen Verschlusszeiten zu experimentieren. Falls danach weitere Anpassungen bei der Nachbearbeitung nötig werden, kommt die Bildbearbeitung ins Spiel. Die Schärfentiefe kann im Nachhinein angepasst werden. Wenn du den gewünschten Bokeh-Effekt nicht hinbekommst, kannst du den Hintergrund unscharf machen, um das Motiv hervorzuheben. Egal welche Ziele du dir in der Fotografie gesetzt hast: Ein tieferes Verständnis der Blende verbessert die Qualität jedes einzelnen Fotos.
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