Was sind Vektorgrafiken?

Was sind Vektorgrafiken?

Vektorgrafiken sind Bilder, die sich aus Punkten, Geraden, Kurven und Formen zusammensetzen, die auf mathematischen Formeln beruhen. Wenn man die Größe einer Vektorgrafik ändert, beeinträchtigt das weder die Auflösung noch die Qualität. Das heißt, Vektorgrafiken lassen sich beliebig vergrößern oder verkleinern. Ein vektorbasiertes Firmen-Logo lässt sich beispielsweise sowohl für ein Visitenkarten- als auch ein Poster-Design oder auch für eine Bildkomposition in Adobe Photoshop verwenden. Jede Kreation, die mit vektorbasierter Illustrations-Software wie Adobe Illustrator erstellt wird, ist eine Vektorgrafik.

Das Gegenstück zu Vektorgrafiken sind Bitmaps bzw. Rasterbilder. Sie bestehen aus farbigen Pixeln und können ebenfalls skaliert werden – allerdings werden ab einer bestimmten Größe Kanten unscharf, und die Bildqualität lässt nach. Die Auflösungsunabhängigkeit von Vektorgrafiken macht sie vielseitig einsetzbar – von kleinen Illustrationen bis zu riesigen Werbetafeln.

Die Anfänge der Vektorillustration.

Einige der allerersten Computer-Grafiken wurden auf Vektorbasis dargestellt und zwar schlicht deshalb, weil die erforderliche Rechenleistung für die Erstellung und Anzeige von Rasterbildern unerschwinglich war. Computer nutzten bereits in den 1960er- und 1970er-Jahren Vektorgrafiken. Ebenso Videospiele wie Asteroids aus dem Jahr 1979. Diese Praxis setzte sich bis in die 1980er-Jahre fort, bis Bildschirme und Rechner nach und nach auf Rastergrafiken umgestellt wurden.

Aufgrund des Bedarfs an Bildern, die sich in verschiedenen Größen drucken lassen, sowie an responsiven Webdesigns, die sich an verschiedene Bildschirmgrößen anpassen, sind Vektordateien im modernen Design unverzichtbar. Damit lassen sich klare, skalierbare Bilder für verschiedene Zwecke erzeugen. Moderne Typografie wird fast ausschließlich auf Vektorbasis erstellt. Der Text, den du gerade betrachtest, ist eine Vektorgrafik. 3D-Modelle und die Computer-Grafiken (CG), die wir z. B. in Superhelden-Blockbustern sehen, wären ohne die Entwicklungen in der Vektorkunst und Illustration nicht denkbar.

Vektorgrafik mit Software-Programmen.

Für Neulinge im Bereich Vektorgrafik empfiehlt es sich, mit Umrissen zu beginnen, bevor sie die Illustration ausgestalten. Das ist wie bei einem Haus: Werden die Wände nicht richtig gebaut, lässt sich später die Haustür nicht öffnen – mag sie noch so schön bemalt sein.

Hier sind einige inspirierende Beispiele für Vektorillustrationen:

• Orlando Arocena: Arocenas Überblick seiner Vorgehensweise bei der Ausarbeitung des Filmplakats für Dumbo zeigt, wie versierte Illustratorinnen und Illustratoren mittels Vektorgrafiken absolute Kultbilder schaffen können.
• Susanne Paschke: Paschkes digitale Kunst ist bekannt für ihre Komplexität und den Detailreichtum.
• Cristiano Siqueira: Siqueiras Arbeiten sind dynamisch und ergänzen Bilder von Athletinnen und Athleten oder Sportwettbewerben.
• Helen Huang: Ihr Schwerpunkt sind Illustrationen von Figuren und Landschaften für Kinderbücher.

Natürlich musst du grundlegende Zeichen-Skills lernen und üben. Aber zwischendurch dürfen Regeln auch mal gebrochen werden: „Nichts ist in Stein gemeißelt“, sagt Art Director Dylan Todd. „Trotzdem schadet es nicht, mit den Grundlagen vertraut zu sein, bevor man anfängt, alternative Wege auszuprobieren.“

„Es schadet nicht, mit den Grundlagen vertraut zu sein, bevor man anfängt, alternative Wege auszuprobieren.“

Lerne die grundlegenden Funktionen und Tools von Adobe Illustrator kennen. Das ist ein guter Ausgangspunkt für erste Experimente im Bereich Vektorgrafik. In unseren Tutorials erfährst du, mit welchen Techniken Illustratorinnen und Illustratoren wunderschöne, funktionale Grafiken schaffen – entweder als eigenständige Kreationen oder als Teil umfassender Design-Projekte.