Lerne, Schweine zu malen.
Ob realistische Schweinezeichnung oder Cartoon-Schweinchen – dieses How-to zeigt dir, wie es geht.
Mache dich mit den Merkmalen von Schweinen vertraut.
Schweine nehmen in unserer Vorstellungswelt einen besonderen Platz ein. Sie kommen in Märchen, Kinderreimen und Fabeln vor. Um die Persönlichkeit dieser intelligenten, sozialen Wesen einzufangen, solltest du dir zunächst ein paar Referenzfotos ansehen. Hausschweine sehen ganz anders aus als Wildschweine und Warzenschweine. Sie unterscheiden sich sowohl in Bezug auf die Körper- und Kopfform als auch in der Farbe und Länge des Fells. Sobald du einige Fotos hast, an denen du dich orientieren kannst, bist du startklar.
Bild von Terryl Whitlatch
Beginne mit den Formen.
Ob realistische Zeichnung oder ein Cartoon-Schweinchen wie Peppa Wutz – um ein Schwein in der Seitenansicht zu zeichnen, beginnt man am besten mit den Grundformen. „Schweine sind wegen ihres runden Körpers relativ einfach zu zeichnen“, sagt Künstlerin Terryl Whitlatch. „Der Körper hat die Form einer großen Geleebohne. Für den Kopf kannst du einen auf der Seite liegenden Krug zeichnen. Die Öffnung ist die Vorderseite der Schnauze.“
Illustrator Alex Braun beginnt mit Ovalen. „Ich zeichne zuerst die Grundformen und füge dann weitere Formen hinzu. Den Körper kann man durch ein großes rechteckiges Oval darstellen, das in die ovale Dreiecksform des Kopfes übergeht“, erklärt Braun.
Whitlatch empfiehlt, für die Beine gebogene Linien zu zeichnen, die sich nach unten hin verjüngen und fast zu einem Punkt zusammenlaufen. „Schweine haben sehr kleine, zierliche Füße“, sagt sie.
Füge Details hinzu.
Wenn du mit der Grundform des Körpers zufrieden bist, kannst du Details wie Ohren, Füße und Schwanz hinzufügen. Sieh dir auf den Referenzfotos an, wie die Ohren geformt sind. Sie haben meistens die Form einer Raute oder eines Fächers und sitzen hinter den Augen.
Braun zeichnet anschließend eine fast vertikale Linie für das Nasenloch und eine horizontale Linie für das Maul. Durch Hinzufügen eines Ovals für das Auge verleiht er seinem Schwein Persönlichkeit. Whitlatch zeichnet für das Maul eine gerade, horizontale Linie, die sie wieder wegradiert. Danach zeichnet sie für einen realistischeren Look mit einer gezackten Linie darüber. Außerdem fügt sie auf dem oberen Teil der Schnauze sowie über und unter den Augen Linien hinzu. Um die Wange und Kieferpartie darzustellen, zeichnet sie Kurven.
Hausschweine haben Ringelschwänze, Wildschweine dagegen meist gerade Schwänze. Die Schwänze von Warzenschweinen sind ebenfalls gerade und haben am Ende eine Quaste. Für den Ringelschwanz zeichnet Whitlatch eine S-Form. Braun zeichnet ein umgekehrtes C.
Orientiere dich an deinen Referenzfotos, um die Beine und Klauen herauszuarbeiten. Wie viel ist von den Beinen auf der abgewandten Seite zu sehen? Schweine sind wie Kühe, Schafe und Ziegen Paarhufer. Jeder Fuß hat zwei Hauptzehen, auf denen das Schwein läuft, sowie zwei Afterzehen an den Seiten. Bei einem Cartoon-Schwein kannst du wie Braun die Details an den Klauen weglassen.
Um das Schwein noch realistischer darzustellen, zeichne noch Linien für die Muskulatur. Whitlatch zeichnet eine gebogene Linie in Richtung des Schulterbereichs und eine weitere kleinere über dem Hinterbein, um die Beckenneigung herauszuarbeiten. Sie sieht sich immer wieder die Fotos an, um die Konturen korrekt zu erfassen, und fügt an den Ohren und am Schwanz ein paar Haare hinzu.
Bild von Terryl Whitlatch
Gestalte dein Schwein mit Farben.
Die Farben von Hausschweinen sind unterschiedlich. Es gibt rosa, gelblich-weiße, schwarze und schwarz-weiße Schweine sowie rosa Schweine mit schwarzen Flecken. Die Farben von Windschweinen sind noch unterschiedlicher. Whitlatch wählt für ihr Hausschwein einen gelblichen Beigeton. „Anschließend verwende ich einen Rosaton für das Ohr, den Bereich der Schnauze und für die Bereiche um das Auge und die Schulter. Das sind die Bereiche, in denen das Blut durch die Haut durchscheint“, erklärt sie. Wann man sich Referenzfotos ansieht, fällt auf, dass diese Rosatöne vor allem bei Tieren auftreten, die wenig oder keine Haare haben.
Braun zeichnet digital. Er verwendet für sein Schwein einen Lachsrosaton. „Ich wähle ein dunkleres und gesättigteres Rosa und füge an den Ohren einen kleinen Farbverlauf hinzu, der den Blutfluss darstellen soll“, sagt Braun. An der Schnauze macht er dasselbe. Mit einem weichen Pinsel gleicht er die Übergänge an.
Bild von Terryl Whitlatch
Füge Lichter und Schatten hinzu.
Whitlatch wählt für ihr realistisches Schwein einen warmen Grauton, um an den Innenseiten der Beine, unterhalb des Kinns und zum Inneren des Ohres hin Schatten hinzuzufügen. „Wenn wir uns vorstellen, dass das Schwein draußen herumläuft und die Sonne scheint, sind das die Bereiche, die das Licht nicht erreicht“, sagt sie. Für den letzten Feinschliff fügt Whitlatch im Nasenbereich noch etwas Rosa hinzu und versieht das Auge mit einem dunklen Blauton, da die Augen von Hausschweinen oft blau sind.
Braun fügt seinem Cartoon-Schwein an den Hinterbeinen Schatten hinzu. Hierzu erstellt er eine neue Ebene und setzt den Mischmodus auf „Multiplizieren“. Mit einem neutralen Rosa erzeugt er an den Hinterbeinen, am Bauch und am Hals mehr Tiefe. Um den Eindruck von räumlicher Tiefe noch zu verstärken, zeichnet er an den Stellen, an denen die Beine mit dem Körper verbunden sind, dünne Linien. Auch am Schwanz und an den Ohren fügt er Schatten hinzu. „Bilder von Schweinen helfen, die räumliche Tiefe und die Form der Ohren besser zu verstehen, sodass du die Form der Schatten darunter zeichnen kannst“, erklärt Braun.
Braun fügt dem Schwein noch Schlammspritzer hinzu, um ihm etwas Charakter zu verleihen. Durch Linien etwas außerhalb des Körpers gibt er dem Schlamm eine eigene Form, so als würde er sich auf der Haut des Schweins befinden. Mit weiteren Schattenlinien gibt er dem Schlamm räumliche Tiefe. Das Ergebnis ist ein glückliches, schmutziges, kleines Schwein.
Ein Schwein zeichnen mit Adobe Fresco.
Mit den interaktiven Pinseln in Adobe Fresco kannst du wie mit echten Öl- und Aquarellfarben oder Markern malen. Wenn du mit deiner Zeichnung fertig bist, kannst du, wenn du willst, weiter üben. Zeichne ein anderes Tier, z. B. einen Vogel oder ein Pferd. Oder zeichne drei kleine Schweine und einen Wolf für eine Märchenillustration.
Egal, was du als Nächstes zeichnest, denke an diesen letzten Rat von Whitlatch: „Entspanne dich, und nimm dir Zeit. Mache dir Musik an, und vergiss nicht, dass Radiergummis deine Freunde sind und du nicht perfekt sein musst.“
Mitwirkende.
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