DNxHD – der Video-Codec von Avid leicht erklärt
DNxHD, kurz für „Digital Nonlinear Extensible High Definition“ ist ein verlustbehafteter HD-Videocodec. Ursprünglich wurde er von Avid als Postproduktionscodec, also für die Videobearbeitung, entwickelt. Wir erklären euch alles Wissenswerte zum DNxHD-Codec, die Vor- und Nachteile und wie ihr mit DNxHD-codierte Videodateien einfach exportiert und importiert.
DNxHD: Definition
Der DNxHD-Codec ist ein verlustbehafteter, hochauflösender Videocodec. Häufig wird er innerhalb von MXF-Containern verpackt. Zum Einsatz kommt er vor allem in der Videobearbeitung. DNxHD wurde 2004 von „Avid Technology“ entwickelt, um der zunehmenden Nachfrage nach HD-Videos in Film und Fernsehen gerecht zu werden. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung von DNxHD ist der flexible Codec neben anderen Zwischencodecs wie ProRes auch heute noch in der Film- und Fernsehindustrie weit verbreitet. Viele professionelle Videobearbeitungsprogramme unterstützen mit DNxHD codierte Videodateien, darunter auch Adobe Premiere Pro und Adobe Media Encoder.
Vor- und Nachteile des Avid DNxHD-Codecs
Wie alle Codecs bringt auch DNxHD einige Vor- und Nachteile mit sich. Zu den wichtigsten Vorteilen zählen:
- Variable Bitrate: Der Codec kann je nach Komplexität des Videos die Bitrate dynamisch anpassen. Das führt zu höherer Qualität bei kleinen Dateigrößen.
- Unterstützt viele Auflösungen: DNxHD unterstützt eine breite Palette von Standard Definition (SD) bis zu High Definition (HD).
- Fortschrittliche Komprimierung: Avids DNxHD-Codec verwendet fortschrittliche Techniken, die hochwertige Ergebnisse bei kleinen Dateigrößen liefern.
- Zuverlässig und konsistent: DNxHD ist besonders für zuverlässige und konstante Qualität bekannt. Für Videoprojekte, in denen Stabilität an erster Stelle steht, ist der Codec daher gut geeignet.
- Quelloffen: Du kannst den Codec frei einsehen und für nicht-kommerzielle Projekte verwenden.
- Prozessorfreundlich: Dein PC wird bei der Arbeit mit DNxHD codierten Videos nicht übermäßig belastet.
Trotz zahlreicher Vorteile bringt der von Avid entwickelte Codec auch Nachteile mit sich. Dazu gehören:
- Lizenzkosten: Wer den DNxHD-Codec für kommerzielle Zwecke nutzen möchte, muss Lizenzkosten bezahlen.
- Betriebssysteme: Apple unterstützt DNxHD nicht mehr nativ. 2018 entwickelte Apple mit ProRes einen eigenen hochauflösenden Codec, der deutlich effektiver auf Apple-Geräten funktioniert.
- Nicht für höhere Auflösung: Für Videos in 2K oder höher ist DNxHD nicht der richtige Codec.
- Nur mit weiteren Plug-ins nutzbar: Um DNxHD auf Windows oder Apple zu nutzen, benötigst du das von Avid entwickelte QuickTime-Plug-in.
Einsatzbereiche des DNxHD-Codecs
DNxHD kannst du für verschiedene Zwecke nutzen. Zu den gängigsten Einsatzbereichen gehören:
- Videobearbeitung: Der Haupteinsatzbereich von Avids DNxHD-Codec ist die digitale Videonachbearbeitung. Dank verlustbehafteter Komprimierung kannst du mit DNxHD unnötige Daten verwerfen, ohne dabei die Bildqualität zu beeinträchtigen. Das ermöglicht dir die Videobearbeitung, ohne die Rechenleistung deines PC zu stark zu beanspruchen.
- Gemeinsame Nutzung & Zusammenarbeit: Der DNxHD-Codec ermöglicht eine schnelle Übertragung von hochauflösenden Videos in Echtzeit. Das ermöglicht dir die Weitergabe für problemlose ortsübergreifende Zusammenarbeit.
- Streaming: HD-Videos, die mit DNxHD codiert sind, kannst du dank geringer Dateigröße auch auf Streamingplattformen wie YouTube hochladen.
DNxHD-Dateien mit Adobe importieren und exportieren
Möchtest du deine DNxHD-codierten Videos mit Adobe bearbeiten, musst du sie zunächst importieren und anschließend wieder exportieren. Dabei helfen dir Adobe Premiere Pro und Adobe Media Encoder. Adobe Premiere Pro unterstützt DNxHD als Dateiformat für den Import und Adobe Media Encoder unterstützt mit DNxHD-codierte Videos für den Import und Export.
DNxHD-Dateien mit Adobe importieren
Um die vielfältigen Funktionen und Werkzeuge zur Videobearbeitung in Adobe Premiere Pro zu nutzen, importierst du zunächst dein DNxHD-Video. Gehe dabei wie folgt vor:
- Öffne Adobe Premiere Pro.
- Klicke auf „Datei > Aus Medienbrowser importieren“.
- Wähle nun dein DNxHD-Video aus und klicke „Importieren“.
- Nun kannst du deine Datei in eine „Timeline“ ziehen und mit der Bearbeitung starten.
Alternativ kannst du dein DNxHD-Video auch per Drag-and-drop importieren. Ziehe dein Video dazu direkt in dein Projekt- oder Schnittfenster.
Hinweis:
Fügst du dein Video direkt in dein Schnittfenster, wird dieses bei einer bereits geöffneten Sequenz direkt als neuer Clip zu dieser hinzugefügt und gleichzeitig in das Projektfenster importiert.
DNxHD-Dateien mit Adobe exportieren
Um dein Video mithilfe von Adobe Premiere Pro und Adobe Media Encoder zu exportieren, gehst du wie folgt vor:
- Wähle in der Menüleiste in Premiere Pro „Datei > Exportieren > Medien“.
- Klicke auf Format und Vorgabe.
- Wähle „Warteschlange“. Danach öffnet sich Media Encoder.
- Bei Bedarf kannst du die Exporteinstellungen anpassen und klickst anschließend auf den grünen Button. Nun startet das Rendering.
Info:
Während Media Encoder im Hintergrund dein Video rendert und zum Export bereitstellt, kannst du weiterhin mit Premiere Pro arbeiten oder weitere Videos zur Warteschlange hinzufügen.
Alternativ kannst du deine DNxHD-Datei auch ohne Adobe Media Encoder direkt aus Premiere Pro heraus exportieren. Gehe dazu folgendermaßen vor:
- Wähle „Datei > Exportieren > Medien“.
- Klicke auf „Exportieren“ statt „Warteschlange“.
Nun wird dein Video direkt innerhalb von Adobe Premiere Pro gerendert und exportiert.
Hole dir Adobe Premiere Pro.
Produziere hochwertigen Content mit dem Branchenstandard für professionellen Videoschnitt. 7 Tage kostenlos, danach PRICE - ABM - Premiere Pro plan pro Monat.
Häufig gestellte Fragen
Was ist DNxHD?
Welche Bitrate hat DNxHD?
Welcher Codec ist besser: DNxHD oder DNxHR?
Welchen Unterschied gibt es zwischen DNxHD und H.264?
Der Hauptunterschied zwischen DNxHD und H.264 liegt in den unterschiedlichen Kompressionsverfahren und daraus resultierend in deren Verwendung. Im Vergleich kann H.264 durch GOP-Codierung höhere Qualität bei niedrigen Bitraten liefern. H.264 ist daher die bessere Wahl für die Bereitstellung, das Senden und den Web-Upload.
DNxHD hingegen ist deutlich einfacher in der Verarbeitung, da dank dessen Intra-Frame-Codierung weniger Rechnerleistung gefordert ist. Suchst du also einen Codec, der ideal für die Bearbeitung deines Videos ist, ist DNxHD in diesem Fall die bessere Variante.