H.264: Advanced Video Codec (AVC)
Erfahre mehr zu Funktionen und Einsatzbereichen des Videocodec
So funktioniert der Standard-Videocodec
Mit dem am häufigsten verwendeten Standard für Videokomprimierung kannst du Videos in hoher Qualität präsentieren und anschauen. AVC/H.264 kann alle Anforderungen hochauflösender Videos mit hervorragender Bildqualität bei geringer Dateigröße bewältigen. Wir erklären dir mehr zum Advanced Video Codec, die Einsatzgebiete und wie du mit AVC-Videos umgehst.
H.264: Definition und Anwendung des AVC-Formats
H.264, auch Advanced Video Coding (AVC) oder MPEG-4 Teil 10, ist einer der am weitesten verbreiteten Videokomprimierungsstandards. AVC ist mit Lizenzkosten verbunden, kann also nicht jederzeit kostenfrei wie beispielsweise AV1 verwendet werden. Dieses Codec kann hochauflösende Videoinhalte bis zu 4K UHD (Ultra-High-Definition) enthalten. Das macht es zu einer bevorzugten Wahl für beeindruckende visuelle Inhalte. Dabei sorgen niedrige Bitraten und geringe Dateigrößen dennoch für ein schnelles, reibungsloses Videoerlebnis. Durch die weite und langjährige Verbreitung von H.264/AVC können die meisten Multimediaplayer und Videobearbeitungsprogramme mit AVC-codierten Dateien arbeiten.
Info:
Eine Bitrate bezeichnet die Anzahl an Informationseinheiten, die pro Sekunde eines Videos verarbeitet werden müssen.
AVC oder H.264 wird zur Komprimierung von Videodaten verwendet. Ziel der Videokomprimierungen mit Formaten wie H.264 ist es, die Größe der Datei so weit zu reduzieren, dass du sie effizient übertragen kannst. Beispielsweise könnte eine unkomprimierte Videodatei mehrere Blu-ray-Discs zur Speicherung beanspruchen. Zusätzlich würde die Übertragung enorm viel Zeit kosten, was eine Echtzeitwiedergabe unmöglich machen würde.
Um dies zu umgehen, gibt es Komprimierungsformate wie AVC/H.264 oder ähnliche. H.264 ist ein sogenanntes verlustbehaftetes Format. Das bedeutet, dass es bei der Codierung überflüssige Informationen und Details entfernt, um die Dateigröße zu verkleinern. Ein Standard wie AVC stellt dabei gleichzeitig sicher, dass die Videoqualität dennoch hoch bleibt. Dadurch kannst du komprimierte Videodateien einfach und schnell bearbeiten, speichern, weitergeben und abspielen.
Vorteile des AVC/H.264-Codecs
Der H.264 Videocodec ist nicht umsonst einer der gängigsten Standards. Der Codec bietet dir einige Vorteile, wie beispielsweise:
- Qualitativ und vielseitig: Eine AVC-Datei kann detaillierte Videos in hoher Qualität speichern, ebenso wie eine Vielzahl an Bildformaten. Von Slow-Motion-Videos bis zu Standbildern bietet dir der Codec vielfältige Möglichkeiten zur Videoerstellung.
- Niedrige Komprimierungsrate: H.264-Dateien zeichnen sich durch ihre niedrige Komprimierungsrate aus. Das bedeutet, dass sie qualitativ hochwertige Videos in kleiner Dateigröße speichern können. So lassen sich AVC-codierte Videos einfach, schnell und effizient verwenden.
- Geringe Größe: H.264-codierte Videos benötigen nur wenig Speicherplatz. Sie ermöglichen damit eine Echtzeitübertragung mit niedriger Bandbreite. Dadurch sind Videos in diesem Format ideal für Streamingdienste.
Einsatzbereiche des AVC/H.264
Seine weite Verbreitung und hohe Qualität macht AVC zu einer beliebten Option für die Videoerstellung. Ob Videoinhalte für soziale Medien, Kurzfilme, Video-Sharing, Trailer, Streaming oder Blu-ray, der Codec überzeugt durch seine vielfältigen Einsatzbereiche. Zu den Hauptgebieten gehören:
- Videostreaming: Viele Streamingplattformen verwenden das Format. AVC/H.264-codierte Videos lassen sich ohne Qualitätsverlust auch bei langsamer Internetverbindung verbreiten.
- HDTV-Broadcasting: Hochauflösende Fernsehprogramme werden häufig mit H.264 codiert und gespeichert, um sie über HDTV-Geräte auszustrahlen.
- Aufnahme und Wiedergabe: H.264 komprimiert Videos so weit, dass du ein einstündiges HD-Video auf einem normalen 2 bis 4 GB USB-Laufwerk übertragen kannst. Das macht AVC/H264 zu einem verbreiteten Standard für Hard- und Softwarelösungen für die Video-Wiedergabe.
- Videokonferenzen: Der Codec ist auch für Soft- und Hardwarelösungen für Videokonferenzen beliebt.
AVC-Dateien öffnen und abspielen
Damit du deine AVC-codierten Videos öffnen und abspielen kannst, benötigst du einen Mediaplayer mit ausreichend hoher Leistung.
Eine beliebte Wahl ist der systemoffene und plattformübergreifende VLC Media Player, um AVC-Dateien auf dem PC anzusehen. Aber auch viele weitere gängige Mediaplayer unterstützen das Format. Damit kannst du deine H.264-Videos ganz einfach über den Mediaplayer direkt oder über „Rechtsklick > Öffnen mit“ abspielen
Tipp:
Solltest du dein Video nicht sofort abspielen können, prüfe, ob du die aktuelle Version deines Mediaplayers installiert hast. Manche älteren Versionen können mit dem Abspielen Probleme haben.
Weitere Mediaplayer, die AVC/H264 unterstützen, sind beispielsweise: Windows Media Player, WinX, Media Compose, Elecard AVC HD Player, VideoByte Blu-ray Player.
Hinweis: Hast du auch mit aktueller Version deines Mediaplayers Probleme mit der Wiedergabe, musst du das Format gegebenenfalls noch zuweisen oder den passenden Codec installieren. Wie du das prüfst, zeigen wir dir beispielhaft mit dem VLC Media Player:
- Öffne VLC.
- Klicke auf „Werkzeuge“.
- Wähle „Codec Informationen“.
- Du solltest nun ein Fenster mit den bereits installierten Codecs sehen.
Sollte bei dir der H.264-Codec fehlen, kannst du diesen ganz einfach im Internet finden und herunterladen, beispielsweise mit Codec Packs wie K-Lite. Hast du weiterhin Probleme, kann es sein, dass dein Mediaplayer den Videocodec nicht automatisch erkennt. Dann probiere Folgendes:
- Öffne VLC.
- Klicke auf „Werkzeuge“ und wähle „Präferenzen“.
- Klicke auf „Alle einblenden“, damit du alle Einstellungsmöglichkeiten siehst.
- Navigiere zu „Eingang/Codecs > Demuxers > Demux Modul“.
- Lege „H264-Videodemuxer“ fest und klicke auf „Speichern“.
Nun solltest du dein Video abspielen können.
Hinweis: Hast du VLC auf dem Mac, verbirgt sich die Werkzeugleiste unter „VLC Media Player > Einstellungen“.
Videos in H.264 Format in Adobe Premiere Pro importieren
Wenn du deine H.264-Videos bearbeiten möchtest, kannst du Adobe Premiere Pro verwenden. H.264 AVC ist ein von Premiere Pro für den Import unterstütztes Dateiformat.
Um dein Video in Adobe Premiere Pro zu importieren, hast du verschieden Möglichkeiten:
- Aus dem Explorer (Windows) oder Finder (macOS): Gehe zu „Datei > Importieren “ und suche das gewünschte Video über das Fenster zum Durchsuchen deiner Dateien. Wähle die gewünschte Datei aus.
- Drag-and-drop und Projektfenster: Alternativ kannst du deine Videodatei mit Drag-and-drop vom Explorer oder Finder direkt in dein Premiere Pro Projektfenster ziehen.
- Drag-and-drop und Schnittfenster: Hast du ein geöffnetes Schnittfenster, kannst du dein Video auch direkt in dieses ziehen. Bei einer bereits geöffneten Sequenz wird der neue Clip automatisch zu dieser hinzugefügt und gleichzeitig in das Projektfenster importiert. Hast du noch keine geöffnete Sequenz, erstellt das Programm eine neue. Diese hat dann die Einstellungen der ersten hinzugefügten Mediendatei.
Tipp:
Du kannst auch ganze Ordner in dein Projektfenster ziehen. Dabei wird eine Ablage erstellt, die automatisch nach diesem Ordner benannt ist. Das ist auch für Order mit Dateien möglich, die Audio und Video kombinieren.
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