Video-Codec
Wir erklären dir, was ein Video-Codec ist und welche Codecs am gängigsten sind.
ZUM ABSCHNITT SPRINGEN
Ein Videocodec (auch Video-Codec) ist ein Prozess, mit dem digitale Videos codiert und decodiert werden. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Codecs für verschiedene Anwendungsmöglichkeiten. Wir erklären dir, was genau ein Video-Codec ist, wie und warum sie Anwendung finden und welche die gängigsten Formate sind.
Video-Codec: Definition und Anwendung
Ohne sogenannte Videocodecs würde es ein Leben mit digitalen Videos, wie wir es kennen, nicht geben. Es wäre unmöglich, rohe Videodaten zu streamen, zu teilen, zu speichern und zu bearbeiten, ohne Unmengen an Speicherplatz zu verbrauchen. Denn ein Videocodec ist im Wesentlichen ein Algorithmus, der Videorohdaten so weit komprimiert, dass du sie anschließend einfach speichern, übertragen und wiedergeben kannst.
Codec ist eine Wortschöpfung aus „Coder-Decoder“ und „Compressor-Decompressor“. Ein Videocodec komprimiert also die Rohdaten eines Videos in ein codiertes Format. Anschließend wird das Video für die Bearbeitung oder Weitergabe decodiert.
Durch diesen Prozess lässt sich die Größe einer Videodatei reduzieren, ohne dabei die Qualität zu stark zu beeinflussen. Folgen Schritte umfasst dieser Prozess in der Regel:
- Entfernen redundanter oder unwichtiger Daten
- Verringern der Bitrate eines Videos
- Effizientere Codierung der übrig gebliebenen Informationen.
Daher sind die meisten Videocodecs verlustbehaftet. Obwohl die einzelnen Codecs mitunter stark variieren können, ist das Ziel immer das Gleiche: Videodateien so weit wie möglich verkleinern bei gleichzeitiger Erhaltung der Bildqualität. Ein so bearbeitetes Video wird in bestimmten Formaten, sogenannten Containern, zusammen mit weiteren Daten wie Audio und Text gespeichert und strukturiert. Jeder Container kann mit unterschiedlichen Codecs gepaart sein. Meist gibt es jedoch gängige Codecs, die je Containerformat standardisiert zum Einsatz kommen. Das sorgt für höhere Kompatibilität.
Gängige Video-Codecs
Im digitalen Zeitalter gibt es mittlerweile eine große Vielfalt an Videocodecs. Jeder davon hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Welcher der richtige für dich ist, hängt vom Verwendungszweck deines Videos ab. Faktoren, die bei der Auswahl eine wichtige Rolle spielen, sind:
- Videoqualität
- Komprimierungseffizienz
- Gerätekompatibilität
- Lizenzierung
- Codierungs- und Decodierungsgeschwindigkeit
Wir zeigen dir nachfolgend, welche Videocodecs die gängigsten sind und für welche Zwecke sie sich jeweils eignen.
H.264/AVC
H.264 oder AVC, kurz Für Advanced Video Coding, ist einer der Branchenstandards unter den Codecs. Sein Haupteinsatzbereich ist das Internetstreaming z. B. für soziale Medien und auf Videoplattformen. Auch in der Videotelefonie, für digitales Fernsehen und Blu-ray-Discs ist AVC geeignet. H264 zeichnet sich durch hohe Videoqualität mit geringer Dateigröße aus, verursacht jedoch Lizenzkosten. Häufig wird AVC innerhalb von MPG-Containern genutzt. In unserem Artikel zu H264/AVC erfährst du alles Wissenswerte zum Codec.
H.265/HEVC
HEVC oder H.265 ist der Nachfolger von AVC. Er verfügt über noch höhere Komprimierungseffizienz bei besserer Videoqualität. HEVC ist ein bevorzugter Videocodec für den professionellen Videoproduktionsbereich. Er unterstützt High Definition und Ultra High Definition Videos von 4K. bis hin zu 8K, was ein gestochen scharfes Bild ermöglicht. Wie AVC findet er häufig innerhalb von MPG-Containern Verwendung. Noch mehr Informationen HEVC kannst du im passenden Artikel nachlesen.
VP8 und VP9
VP8 ist ein von Google entwickelter, quelloffener Videocodec, den du ohne Lizenzkosten verwenden kannst. Er kommt vor allem innerhalb von WebM-Container zum Einsatz. VP8 lässt sich vielfältig einsetzen und ist besonders für Videokonferenzen und -übertragungen sowie die Videoaufnahme von mobilen Geräten beliebt. VP9 ist der Nachfolger von VP8. VP9 benötigt zwar mehr Ressourcen für die Komprimierung, liefert dafür aber auch ein schärferes Bild. Mehr zu den beiden Codecs findest du in den jeweiligen Artikeln: VP8 und VP9.
AV1
Auch AV1 (oder AOMedia 1) ist ein lizenzfeier und quelloffener Videocodec. Im Vergleich zu anderen Codecs ist AV1 noch sehr jung. Verbreitet ist AV1 vor allem innerhalb von MP4 oder WebM-Containern. AV1 wächst zu einer hochqualitativen Alternative zu bisherigen Standards heran. Der Codec ist besonders für hochwertiges Streaming, Social Media, Videotelefonie und Multimediaproduktionen geeignet. Im Artikel zu AV1 erfährst du alles, was du zu diesem Codec wissen musst.
ProRes
ProRes wurde von Apple entwickelt. Haupteinsatzbereich ist die Postproduktion in der professionellen Video- und Filmbranche. Grundsätzlich eignet sich ProRes aber für alle Schritte, die für einen Videodreh nötig sind. Der Codec ermöglicht eine hochwertige Qualität und gleichbleibende Farbintensität. Welche weiteren Eigenschaften der Videocodec aufweist, kannst du im Artikel zu ProRes nachlesen.
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Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Video-Codec?
Was tue ich, wenn der Video-Codec nicht unterstützt wird?
Wird ein Video-Codec nicht unterstützt, hast du verschiedene Möglichkeiten. Du kannst die Datei in ein anderes Videodateiformat umwandeln. Dafür stehen dir einige Konvertierungstools zur Verfügung. Auch mithilfe von Adobe Premiere Pro und Adobe Media Encoder kannst du viele Formate konvertieren.
Alternativ kannst du dir für deinen Mediaplayer ein passendes Codec-Pack installieren, das du im Internet findest. Welche Lösung die richtig ist, hängt stark vom Verwendungszweck ab.