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IM FOKUS:

Einen Gehzyklus erstellen.

Das Erstellen eines Gehzyklus ist eine gute Übung für den Einstieg in die Animation. Figuren zum Laufen zu bringen, gehört zu den grundlegenden Techniken, die du wahrscheinlich regelmäßig in deinen Projekten einsetzen wirst. Erfahre mehr über Gehzyklen, und lerne, wie du eine eigene Laufanimation erstellst.

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Man at desk drawing on design pad in front of two computer monitors.

Was ist ein Gehzyklus?

Ein Gehzyklus ist eine Animationstechnik, bei der Einzelbilder aneinandergefügt werden, um den Eindruck von Bewegung zu erzeugen. Die Bildsequenz zeigt den Bewegungsablauf einer gehenden Figur in einzelnen Zeichnungen. Nacheinander abgespielt, scheint sich die Animation fortzubewegen.

Bedeutung von Gehzyklen.

Ein Gehzyklus stellt die einzelnen Phasen der menschlichen Fortbewegung dar und ist damit auch eine effiziente Grundlage für die Animation einer Gehbewegung. Ein fertiger Gehzyklus kann in der Animation beliebig wiederholt werden, um einen längeren Bewegungsablauf zu simulieren. Damit die Bewegung natürlich wirkt, braucht es jedoch die richtige Methode und eine Menge Übung. Hier kommen Gehzyklen ins Spiel.

Das Gehverhalten einer Figur beinhaltet mehr, als die rein mechanische Bewegung von A nach B. Körpersprache, Gang und Gehtempo sagen schließlich viel über eine Figur aus und sollten deshalb in deine Arbeit einfließen.

Diese Illustrationstechnik wird in den unterschiedlichsten Animationsprojekten eingesetzt, in 2D und 3D ebenso wie in vielen Formen der Cartoon-Erstellung. Es zahlt sich also aus, sich eingehend mit den Grundlagen zu beschäftigen.

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Die vier Grundphasen von Gehzyklen.

1. Ausgangspunkt.

Der Bewegungsablauf startet und endet mit der Kontaktposition. Der Ausgangspunkt ist der vordere Kontaktpunkt. Er befindet sich dort, wo der vordere Fuß deiner Figur auf den Boden aufsetzt.

Der hintere Fuß deiner Figur ist am Boden, und das vordere Bein ist in einer Gehbewegung nach vorne gerichtet. Der vordere Fuß schwebt über dem Boden, kurz bevor er aufgesetzt wird. Achte auf eine natürliche angewinkelte Haltung des Beins, und überlege dir vor dem nächsten Schritt, wie Gewicht, Stimmung oder Gehtempo deiner Figur den Bewegungsablauf beeinflussen.

2. Erste Bewegungsphase.

In der ersten Bewegungsphase wird ein Bein am anderen vorbei bewegt. Der vordere Fuß ist aufgesetzt, während der hintere erhoben ist und nach vorne geführt wird. Der erste Kontaktpunkt wird umgekehrt und das Gewicht der Figur auf das andere Bein verlagert.

3. Umkehrposition.

In der Umkehrposition haben die Beine ihre ursprüngliche Position getauscht. Das hintere Bein ist nun vorn, der Fuß fest am Boden. Das vordere Bein befindet sich hinter dem Körper, und der Fuß ist vom Boden abgehoben.

4. Zweite Bewegungsphase.

Der Zyklus endet mit der zweiten Bewegungsphase. Der ursprünglich vordere Fuß wird wieder nach vorne geführt, der andere Fuß kehrt in seine hintere Position zurück. Die Beine überkreuzen einander und gehen wieder in ihre Anfangsposition.

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Weitere wichtige Aspekte.

Manche Animatoren und Animatorinnen erweitern den Gehzyklus um einen zusätzlichen, separaten Schritt, der sich aber ohne Probleme auch in einen der vier beschriebenen Schritte eingliedern lässt. Eine Gehbewegung wird nicht nur an den Beinen sichtbar, sondern auch in den Auf- und Abwärtsbewegungen von Kopf, Rumpf und Armen. Diese Körperteile sollten ebenfalls animiert werden, um eine natürliche Wirkung zu erzielen.

Beispiele.

Laufanimationen kommen in verschiedenen Medien und Dimensionen zur Anwendung:

2D.

Gehanimationen in 2D basieren in der Regel auf Skizzen und Illustrationen. Die Zeichnungen werden eingescannt und am Computer digital animiert. Alternativ kann mit den traditionellen Maltechniken der Cel- oder Folienanimation auch einzelbildweise vorgegangen werden.

3D-Design.

Bei dieser Methode wird eine 3D-Figur in einer Software animiert. Nachdem du deine Figur als digitales 3D-Modell gerendert hast, kannst du ihre Bewegung und Gangart mithilfe von Spezial-Software ausgestalten.

Andere Lebewesen.

Die Vorgehensweise ähnelt der von menschlichen Gehzyklen. Je nachdem, um welche Art von Wesen es sich handelt, musst du aber vielleicht vier, acht oder sogar noch mehr Beine animieren. Stelle am besten vorab einige Recherchen an, um den jeweiligen Bewegungsablauf und dessen Auswirkungen auf andere Körperteile genau zu verstehen.

How-to: In acht Schritten einen Gehzyklus erstellen.

Erstelle anhand der folgenden Schritte einen ersten eigenen animierten Gehzyklus.


1. Recherchieren.

Suche nach Beispielen für Gehzyklen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Art von Gang du erstellen möchtest. Die Projekte anderer Artists können dir Anregungen liefern und eine bessere Vorstellung vom anvisierten Endergebnis vermitteln.


2. Die Route planen.

Markiere die Ausgangs- und Umkehrpunkte, an denen deine Figur beim Vorwärtsgehen die Füße am Boden aufsetzt.

Basic animation of a person’s head tilted upwards.


3. Den Ausgangspunkt illustrieren

Rufe dir noch einmal die Position für den vorderen Kontaktpunkt in Erinnerung, an dem der Laufzyklus deiner Figur beginnt. Das vordere Bein sollte angewinkelt und nach vorne gerichtet sein. Der hintere Fuß ist fest am Boden aufgesetzt.


4. Die erste Bewegungsphase zeichnen.

Füge nun die nächste Schlüsselposition, die Bewegungsphase, hinzu. Dabei sollte es sich um eine nahtlose Weiterführung der vorherigen Phase handeln. Das vordere Bein ist ein Stück nach hinten gerutscht, und das hintere Bein ist angehoben und auf dem Weg nach vorn. Die Position der Beine wird gewechselt.


5. Den Körper animieren.

Als Nächstes musst du auch den restlichen Körper deiner Figur animieren. Beim Gehen schwingen die Arme, und Kopf und Rumpf bewegen sich auf und ab. Durch diese kleinen Bewegungen wirkt deine Animation natürlicher und glaubwürdiger.


6. Beugung und Gewicht darstellen.

Das Körpergewicht deiner Figur hat Einfluss auf den Bewegungsablauf. Überlege dir, wie sich die Knie deiner Figur beugen, wie sich die Hüfte dreht und wie die Füße beim Aufsetzen auf den Boden das verlagerte Gewicht aufnehmen. All diese Elemente sind wichtig, um einen natürlicheren Look zu erzielen.


7. Den Umkehrpunkt erstellen.

Hier ist der Positionswechsel der Beine abgeschlossen. Das ursprüngliche Vorderbein befindet sich nun hinter dem Körper, der Fuß schwebt knapp über dem Boden. Das ursprüngliche hintere Bein ist vorn, und der Fuß ist fest aufgesetzt.


8. Die Position erneut wechseln.

Wiederhole die Bewegungsphase in umgekehrter Form. Vergiss nicht, auch die Anpassungen am Kopf sowie an den Armen und anderen Körperteilen zu übernehmen. Danach sollte sich deine Figur exakt in derselben Stellung befinden wie zu Beginn des Zyklus.


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Tipps.

  • Achte auf einheitliche Kontaktpunkte. Damit sind die Teile des Bildes gemeint, in denen deine Figur die Füße am Boden aufsetzt.
  • Denke an den Effekt des Körpergewichts. Wie „schwer“ eine Figur ist, hat im echten Leben Auswirkungen auf die Gehweise. Versuche, in deinen Illustrationen einen ähnlichen Effekt zu erzielen.
  • Plane im Voraus. Überlege dir vorher, in welche Richtung deine Figur gehen soll. Auf diese Weise behältst du einzelnen Elemente besser unter Kontrolle.
  • Überarbeiten. Wenn du beim ersten, zweiten oder auch zehnten Versuch noch nicht mit dem Ergebnis zufrieden bist, überarbeite deine Zeichnungen oder probiere eine andere Herangehensweise aus.

Basic animation of a person’s head tilted upwards.

Häufig gestellte Fragen.


Aus wie vielen Frames besteht ein Gehzyklus?

Die Anzahl der Einzelbilder im Gehzyklus hängt davon ab, wie schnell sich deine Figur bewegen soll. Ein zügigeres Gehtempo bedeutet in der Regel mehr Bilder. Die standardmäßige Anzahl liegt bei acht Frames.


Wie wird ein Gehzyklus in 2D animiert?

Zur Bearbeitung deiner 2D-Illustrationen benötigst du eine Animations-Software. Scanne die Zeichnungen mit einem Smartphone oder Tablet ein, um sie in ein digitales Format umzuwandeln, das du dann am Computer animieren kannst.


Was zeichnet einen effektiven Gehzyklus aus?

Eine wichtige Stelle ist die Bewegungsphase, wenn das eine Bein am anderen vorbeigeht. Jedes Bild sollte nur so viel Bewegung enthalten, dass der Gesamtablauf natürlich und glatt wirkt. Vergiss auch nicht, Arme, Rumpf und Kopf zu animieren, da sich all diese Körperteile beim Gehen mitbewegen. Andernfalls wirkt die Sequenz unnatürlich und unglaubwürdig.


Erfahre mehr zum Thema Animation.

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