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Es ist nicht einfach, Rohmaterial in der Postproduktion in ansprechende Inhalte zu verwandeln. Lerne die Grundlagen der Videobearbeitung und erhalte praktische Tipps für große und kleine Bildschirme.
Das menschliche Gehirn sucht ständig nach Erzählungen. Wenn du eine Montage, also eine Bilderfolge erstellst, schließt das Publikum von sich aus auf eine Verbindung zwischen den Bildern. Anfang des 20. Jahrhunderts demonstrierte der sowjetische Filmemacher Lew Kuleshov dieses Phänomen, indem er das Bild eines Mannes drei anderen, sich abwechselnden Bildern gegenüberstellte: einer Suppenschüssel, einem Kind in einem Sarg und einer Frau auf einem Diwan. Kuleshovs Publikum war der Überzeugung, dass sich der Gesichtsausdruck des Mannes mit jeder Gegenüberstellung änderte – erst hungrig, dann traurig, dann romantisch – aber das Filmmaterial war immer dasselbe. Der „Kuleshov-Effekt“, wie dieses Phänomen später genannt wurde, zeigt die Macht, über die ein Cutter verfügt.
Der Oscar-gekrönte Editor Walter Murch, bekannt für Apocalypse Now und Der englische Patient, entwickelte sechs Regeln für das Schneiden von Filmen. Wenn du mit der Bearbeitung beginnst, berücksichtige jeden der folgenden Punkte (beginnend mit dem wichtigsten):
1. Gefühl: Was soll das Publikum fühlen?
2. Erzählung: Entwickelst du die Geschichte sinnvoll?
3. Rhythmus: Fühlt sich das Timing stimmig an?
4. Blickrichtung: Worauf liegt der Blick des Betrachters auf der Leinwand? Der Blick sollte sich nicht zu weit von einer Aufnahme zur nächsten bewegen müssen.
5. 2D-Bildschirmebene: Kann das Publikum die räumliche Orientierung der Charaktere und Objekte auf dem Bildschirm nachvollziehen?
6. 3D-Raum: Entspricht der Schnitt den etablierten räumlichen Beziehungen?
Hinweis: Erfahrene Filmemacher lernen erst diese Regeln und anschließend, wann und wie sie erfolgreich gebrochen werden können.
Praktische Tipps zum Bearbeiten von Videos
1. Organisiere dein Filmmaterial.
Unabhängig davon, welche Videobearbeitungssoftware du verwendest, ob du auf einem Mac- oder einem Windows-Rechner arbeitest: Organisation ist der Schlüssel zum Erfolg. „Wenn du dein Projekt und deine Medien nicht organisiert einrichtest, wird dich das auf lange Sicht umbringen“, sagt Spielfilm-Editor Maurissa Horwitz. Achte darauf, Videodateien, Audiodateien und sogar Standbilder deutlich zu kennzeichnen und sie auf demselben Laufwerk zu speichern, damit sie leicht zugänglich sind.
2. Sieh dir alles an.
Dies ist der erste Schritt im Bearbeitungsprozess. Der Schriftsteller und Filmemacher David Andrew Stoler sagt, dass man Rohdiamanten an den unwahrscheinlichsten Orten findet: „Sieh dir jede einzelne Szene von Anfang bis Ende an, denn man kann nie wissen. Schau dir auch alles Material an, was kommt, nachdem der Regisseur „Cut“ gerufen hat. Einige der schönsten Ausdrücke, die du von den Schauspielern bekommst, passieren nach dem Cut.“
3. Setze dein Material zusammen und mache einen Rohschnitt
Ziehe dein gesamtes Videomaterial per Drag & Drop auf eine Timeline und achte darauf, dass die Bildgröße und Frameraten konsistent sind. Beginne mit einer neuen Timeline und ziehe die besten Takes per Drag & Drop in das Material, das dein Zusammenschnitt wird. Dann kopiere diese Timeline und fange mit den schwierigen Entscheidungen an, indem du deine besten Videoclips auswählst, um einen Rohschnitt zu erstellen – eine lose Version der Story, die du erzählen möchtest. (Denke daran, deine Arbeit häufig in der Cloud und auf einer Festplatte zu speichern und das Datum und die Uhrzeit jeder Version festzuhalten.)
4. Verfeinere deine Arbeit
Hier beginnt dein Rohschnitt, einem zusammenhängenden Werk zu ähneln. Passe Ton und Farbe an, stelle sicher, dass der Dialog hörbar ist und füge in dieser Phase Musik, Titel oder Grafiken hinzu.
5. Das letzte Finetuning
Das Tempo macht einen Film erfolgreich oder grauenhaft. Eine langsame Szene kann die Spannung erhöhen oder das Publikum zu Tode langweilen. Eine schnelle Szene kann die Herzen der Zuschauer höherschlagen lassen oder ihnen einfach nur Kopfschmerzen bereiten. Einige Cutter schneiden Szenen auf mehrere verschiedene Arten, bevor sie das richtige Tempo finden. Also lasse dich nicht entmutigen, wenn du einige Male nachschneiden musst. Denke daran, dass ein Drama langsamer sein kann und sich auf die Charaktere –mitsamt ihrem Ausdruck und ihrer Körpersprache – fokussiert. Aber wenn du eine Komödie machst, ist Geschwindigkeit besonders wichtig.
Sobald du einen endgültigen Schnitt hast, mit dem du zufrieden bist, kannst du dich auf die Fertigstellung von Ton, Farbe und Spezialeffekten konzentrieren.
Alle Regeln für den Videoschnitt gelten auch für Social Media. Wenn du Facebook-, Instagram- oder YouTube-Videos bearbeitest und teilst, solltest du die Bildschirmgröße eines typischen Smartphones und die verkürzte Aufmerksamkeitsspanne von jemandem, der auf sein Handy schaut, im Hinterkopf behalten.
Verschwende keine Zeit Dir bleiben nur etwa zwei oder drei Sekunden, um deinen Zuschauer zu fesseln. „Bewegung ist hilfreich. Wenn du ein 30-Sekunden-Sizzle (ein kurzes Werbevideo) für ein Musikvideo machst, sollte es schnelle Schnitte und interessante Übergänge haben“, sagt Audio- und Video-Editor Lo Boutillette. Es ist wichtig, einige Höhepunkte zu zeigen, aber nicht alles zu verraten – man möchte, dass die Leute klicken, um mehr zu sehen.
„Diese müssen schnell und grell sein, und sie brauchen keineswegs irgendeinen Sinn zu ergeben. Bleibe nirgendwo zu lange“, stimmt Stoler zu, der Teaser und Sizzle Reels für soziale Medien bearbeitet. Er schlägt vor, direkt zur Pointe zu kommen. Kümmere dich nicht einmal um den Aufbau und halte dich nicht mit der möglichen Reaktion auf.
Egal, um welches Projekt es sich handelt, nimm dir Zeit, wenn du editierst. Wenn du nicht weiterkommst oder du feststellst, dass du den Überblick verloren hast, zeig deine Arbeit jemandem, dem du vertraust. Womit fesselst du das Publikum? Wie entschädigst du sie für die Zeit, die sie dir schenken? Egal welche Art von Publikum sich dein Video ansieht: Es wird auf Schnitte reagieren, die die Geschichte voranbringen und logisch und emotional sinnvoll sind.
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