Entdecke das gesamte Farbspektrum der Farbfotografie.
Erfahre mehr über die Entstehung der Farbfotografie. Entdecke verschiedene Möglichkeiten für die Wiedergabe von Farbe in der digitalen Fotografie.
Die Welt ist bunt.
Die ersten Fotos waren Schwarz-Weiß, und bis heute ist Schwarz-Weiß-Fotografie ein wichtiges Medium für alle, die sich mit Licht, Struktur und Komposition beschäftigen. In der digitalen Fotografie geht es allerdings hauptsächlich darum, das gesamte Spektrum der sichtbaren Farben nachzubilden.
„Farbbilder zeigen die Welt eher so, wie sie wirklich ist“, findet die Fotografin Nicole Morrison. In der Farbfotografie kannst du auch mit Farbtönen spielen, um eine Stimmung oder ein Gefühl stärker herauszubringen. Und mit digitalen Bearbeitungsprogrammen gelingen die Farben deiner Fotos genau so, wie du sie dir vorstellst. „Es sind immer die bunten Fotos, die bei mir für gute Laune sorgen oder mich begeistern“, sagt Morrison.
Die Geschichte der Farbfotografie.
Es war ein langer Weg von den Anfängen der Schwarz-Weiß-Fotografie bis zu den leuchtenden Farbbildern der Digitalkameras von heute. Die ersten Schwarz-Weiß-Aufnahmen entstanden in der Mitte der 1830er Jahre nach dem Daguerreotypieverfahren. Die Fotos wurden auf polierten Metalloberflächen erstellt, wofür extrem lange Belichtungszeiten und lichtempfindliche Chemikalien erforderlich waren. Die Schwarz-Weiß-Fotografie entwickelte sich stetig weiter und blieb bis zum Ersten Weltkrieg sehr populär.
Die ersten Farbfotos.
1861 nahm Thomas Sutton das erste Farbfoto auf. Diese berühmte Aufnahme zeigt ein Ordensband in schottischem Karomuster. Sutton verwendete dafür die Drei-Farben-Methode, erfunden von dem Physiker James Clerk Maxwell. Maxwell hatte herausgefunden, dass die Wahrnehmung von Farbe in einem Bild erzeugt werden kann, indem ein Ausschnitt dreimal fotografiert wird, jeweils durch einen Glasfilter in den Farben Rot, Grün und Blau. Eine ähnliche Technik verwendete 1877 der Franzose Louis Ducos du Hauron für seine berühmte Landschaftsaufnahme Vue d’Agen (Ansicht von Agen).
Die Brüder Auguste und Louis Lumière entwickelten zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Autochrom-Verfahren. Hier wurden sogenannte Autochromplatten verwendet, auf die rot, grün und blau eingefärbte Kartoffelstärkekörnchen aufgetragen wurden. Neben der langen Belichtungszeit und komplizierten Handhabung der Platten sprach auch die Qualität der Aufnahmen gegen diese Technik. 1908 jedoch erhielt Jonas Gabriel Lippmann für seine Methode, Farbfotos in nur einem Arbeitsschritt zu erstellen, den Nobelpreis für Physik. Im sog. Lippmannverfahren wird eine farbempfindliche Filmschicht (Emulsion) auf eine Glasplatte gelegt und belichtet.
Vom nachkolorierten Schwarz-Weiß-Foto zur Hochglanzaufnahme im Time Magazine.
Die Lippmann-Emulsion wurde zum direkten Vorläufer des gängigen Farbfilms, bei dem ebenfalls lichtempfindliche Emulsionen zum Einsatz kamen. Die Freunde Leopold Mannes und Leopold Godowsky erfanden 1935 den Dreifarbenfilm, den Unternehmen wie Kodak und Polaroid populär machten. Doch obwohl der Farbfilm „Kodak Kodachrome“ bald in Geschäften erhältlich war, dauerte es noch einige Jahrzehnte, bis die Farbfotografie so richtig Fahrt aufnahm. Sie galt lange Zeit eher als Spielerei denn als Kunstform wie die Schwarz-Weiß-Fotografie. Erst in den 1970er Jahren gewannen Fotografen wie William Eggleston durch Ausstellungen und Publikationen Anerkennung.
Tipps für Farbaufnahmen.
Mit modernen Digitalkameras ist es einfacher denn je, die Welt in lebendigen Farben abzubilden. Nach der Aufnahme kannst du die Farben verändern, um einzigartige Effekte zu erzielen. Mit den folgenden Tipps holst du das Optimum aus deinen Farbaufnahmen heraus.
Aufnahmen im RAW-Format.
Kameras im RAW-Modus zeichnen alle vom Sensor erfassten Fotodaten auf. Im JPEG-Modus werden diese Daten komprimiert. Bei RAW-Fotos stehen dir für die Nachbearbeitung also mehr Daten zur Verfügung. „Gerade in der Farbfotografie braucht man für die Nachbearbeitung so viele Daten wie möglich“, erklärt Nicole Morrison.
Farben strategisch einsetzen.
„Der Blick des Menschen wird von kräftigen Farben angezogen. Das lässt sich gezielt nutzen“, erklärt der Fotograf und Autor Jeff Carlson. „Versuche, mit Farben Akzente zu setzen. Aber nicht so viele, dass die Betrachter nicht mehr wissen, wo sie hinsehen sollen.“
Farbpalette und Farbrad.
„Wenn du nicht sicher bist, mit welcher Farbe du anfangen sollst oder welche Farben gut miteinander harmonieren, empfehle ich das Farbrad“, so Nicole Morrison. In Adobe Color findest du vordefinierte Farbpaletten und kannst auch leicht eigene erstellen.
Außen-Porträtaufnahmen.
Suche in deiner Umgebung nach einem bunten Hintergrund, und stimme das Outfit deiner Modells farblich darauf ab. „Ich habe mir in Google Maps eine Karte namens ‚colorful locations‘ erstellt und mit Markern gekennzeichnet, welche Orte sich gut eignen“, so der Tipp von Nicole Morrison.
Farbe in Stillleben oder Food-Fotografie.
Fotografiere Objekte vor Hintergründen in ähnlichen Farben oder Kontrastfarben. „In einem Schreibwarenladen habe ich Tonpapierbögen in verschiedenen Farben besorgt“, erzählt Morrison. „Dann habe ich unterschiedliche Objekte darauf fotografiert, um auszuprobieren, was mir gut gefällt.“
Tools für die Farbbearbeitung in Adobe Photoshop Lightroom.
Vorbei sind die Zeiten, in denen Farbfotos mühselig entwickelt werden mussten. Die innovativen Bearbeitungswerkzeuge von Lightroom bieten dir unzählige Möglichkeiten zur Farbanpassung und -optimierung.
Weißabgleich.
Durch Anpassen des Weißabgleichs eliminierst du unerwünschte Farbstiche (z. B. aufgrund von blauem Licht) und sorgst in einem Schritt für eine genauere Farbdarstellung. „Mit dem automatischen Weißabgleich deiner Kamera hast du in 90 % der Fälle schon ein gutes Ergebnis“, findet Jeff Carlson. „Aber du kannst auch manuelle Änderungen vornehmen, um eine wärmere oder kühlere Stimmung zu erzeugen.“
Tonung und andere Farbeinstellungen.
In Lightroom kannst du im Bedienfeld „Bearbeiten“ unter „Farbe“ mithilfe von Schiebereglern die Temperatur (kühl/warm), Tonung (Grün/Magenta), Sättigung (Farbintensität) und Dynamik (Intensität gedeckter Farben zum Erhalten von Hauttönen) der Farben einstellen.
Farbton, Sättigung und Luminanz.
Klicke im Bedienfeld „Bearbeiten“ im Abschnitt „Farbe“ auf das Symbol neben „Farbmischer“. Dadurch wird das Bedienfeld für Farbton, Sättigung und Luminanz geöffnet. Hier kannst du für die acht Hauptfarben deines Fotos die Einstellungen individuell anpassen.
Ein Beispiel: Wenn du Menschen fotografierst, die im Gras sitzen, wird unter Umständen das Grün auf die Hauttöne reflektiert. Das korrigierst du, indem du im Bedienfeld für Farbton, Sättigung und Luminanz die Sättigung von Gelb und Grün leicht reduzierst. Manchmal ist nicht klar erkennbar, welche Farbe sich zum Korrigieren eines Bereichs eignet. Klicke im Bedienfeld für Farbton, Sättigung und Luminanz auf das Symbol für die Zielkorrektur und dann auf den Bereich des Fotos, der korrigiert werden soll.
Freude am Experimentieren.
„Farbfotografie soll vor allem Spaß machen“, findet Jeff Carlson. „Gehe raus und suche nach Orten mit vielen Farben. Und dann klappt es auch mit interessanten Aufnahmen.“ Auf Pinterest kannst du Moodboards mit farbenfrohen Arbeiten zusammenstellen, die dich inspirieren. Unterhalte dich mit Fotografen, deren Arbeit du bewunderst.
Tauche tiefer in die Bearbeitung von Farbfotos ein.
- Farbe eines Objekts ändern in Adobe Photoshop Lightroom
- Den Unterschied zwischen Sättigung und Dynamik verstehen und Farben zum Leuchten bringen
Mit den Funktionen von Lightroom und Photoshop holst du aus deinen Farbfotos das Optimum heraus. Das Wichtigste: Keine Angst vor Experimenten. „Auch Farbfotografie funktioniert wie normale Fotografie: Erst lernst du die Regeln. Dann entscheidest du, welche du befolgst und welche du über Bord wirfst“, rät Nicole Morrison.
Mitwirkende.
Mit Adobe Photoshop Lightroom erfolgreicher sein
Bearbeite deine Fotos schnell und einfach mit den Lightroom-Vorgaben. Mit der Cloud-basierten Foto-Speicherverwaltung kannst du von überall aus auf deine Projekte zugreifen.
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