Lerne schrittweise, einen Schädel zu zeichnen.
Male einen realistisch aussehenden Totenkopf in Dreiviertel-Ansicht. In diesem How-to erfährst du, wie es geht. Du erhältst außerdem Tipps, wie du Totenköpfe richtig proportioniert aus anderen Blickwinkeln zeichnest.
Der menschliche Schädel: Jeder hat einen.
Totenköpfe haben als Memento-Mori-Symbol eine lange Tradition. Seit Jahrtausenden werden sie zu Dekorationszwecken verwendet. Um sie zu zeichnen, sollte man sich zuvor etwas eingehender mit ihnen befassen. Sieh dir ein Referenzfoto an, um die Anatomie des menschlichen Kopfes zu studieren. Zeichne zunächst den Umriss. Wenn die Proportionen stimmen, kannst du dir überlegen, ob du eher in Richtung Cartoon gehen willst oder ob es ein realistischeres Abbild werden soll. Entwickle deinen eigenen Stil. Zeichne zum Beispiel einen verwegenen Piratenschädel mit gekreuzten Knochen, einen gruseligen Halloween-Schädel oder einen farbenfrohen Zuckerschädel zum mexikanischen Tag der Toten.
Schädel mit ihrer perfekten Kombination aus einfachen und komplexen geometrischen Formen eignen sich hervorragend, um das Zeichnen menschlicher Formen zu üben. Du lernst, wie Formen und Linien zueinander in Beziehung stehen. „Beim Zeichnen von Totenköpfen mag ich vor allem, dass man sieht, wie alles ineinander übergeht“, sagt Illustrator Lucas Elliott. „Man hat die Augenhöhlen, dann die Vorwölbung, auf der die Augenbrauen sitzen, und schließlich die Schläfe mit dem Knick zu den Wangenknochen.“
Einen Totenkopf zeichnen – so geht’s.
Die folgende Anleitung zeigt dir, wie du einen realistischen Schädel in Dreiviertel-Ansicht zeichnest.
Bilder von Ben House
Schritt 1: Beginne mit den Grundformen und -linien.
Zeichne ein großes Oval für den oberen Teil des Schädels. Zeichne nach unten hin Linien für die Kieferknochen bzw. den unteren Teil des Schädels. Ziehe in der Gesichtsmitte eine vertikale Linie nach unten, auf der sich die Nasenhöhle befindet. Denke daran, dass sich die Nase nicht in der Mitte des Bilds befindet, da der Schädel zur Seite gerichtet ist. Zeichne horizontale Linien auf Höhe der Augenmitte sowie für den unteren Teil der Nasenhöhle und die Mitte des Mundes. „Hilfslinien dienen später als Orientierung“, erklärt Illustrator Ben House. „Mit einer groben Skizze als Grundlage ist man nicht mehr so sehr auf seine Referenzfotos angewiesen. Das Zeichnen macht dann mehr Spaß.“
Schritt 2: Zeichne die Augenhöhlen und die Nasenhöhle.
Zeichne die Augenhöhlen sowie die Höhle ein, wo die Nase sitzen würde. „Das Schöne an einem Totenschädel ist, dass man für die Nase bloß ein großes Loch zeichnen muss“, so House. Die Nasenhöhle endet an der Stelle, an der die runde obere Hälfte des Schädels auf den unteren Teil trifft. Nutze deine Hilfslinien, um die Augenhöhlen auf vertikaler und horizontaler Ebene richtig zu positionieren. Die vertikale Linie in der Gesichtsmitte ist hier sehr wichtig. „Ohne die mittlere Linie könnte die Zeichnung schief werden“, erklärt House.
Bilder von Ben House
Schritt 3: Arbeite die Wangenknochen und die Kieferpartie heraus.
Verfeinere die äußere Form des Schädels. In der Dreiviertel-Ansicht werden auf der teilweise verdeckten Seite des Schädels die Konturen von Schläfe, Wange und Kiefer betont. Zeichne für die Schläfe, den Wangenknochen, den Oberkiefer, wo die Zähne sitzen, und den unteren Teil des Unterkiefers bzw. Kinns deutlich hervortretende gebogene Linien. „Wahrscheinlich brauchst du dafür mehrere Anläufe, bis du zufrieden bist“, meint House.
Schritt 4: Füge Details zum oberen Teil des Schädels hinzu.
Ziehe weitere Konturlinien auf dem oberen Teil des Totenkopfes. Bei einem menschlichen Schädel befindet sich neben der Augenhöhle die Schläfe. Sie hat eine gebogene Form, die sich an der Kopfseite zum hinteren Teil des Schädels zieht. Der Schläfenbereich ist leicht eingesenkt. Die Form ähnelt einem großen, nach hinten gerichteten und ungleichmäßig geformten C. Du kannst weitere gebogene Linien an den Stellen hinzufügen, wo sich der rechte Wangenknochen vom Oberkiefer absetzt und wo sich die obere Linie der Braue vom Augenzwischenraum nach außen wölbt.
Bilder von Ben House
Schritt 5: Skizziere die Zähne.
Sobald du die Zähne eingezeichnet hast, wird der Schädel gruselig echt aussehen. Ein Referenzfoto kann hier helfen, besonders für die obere Zahnreihe, da die meisten von uns den oberen Teil der Zähne normalerweise nicht zeichnen. Bei einem Überbiss ist der obere Teil der unteren Zähne möglicherweise nicht zu sehen. Denke daran, für die Mitte der Zahnreihe dieselbe Symmetrielinie zu verwenden wie für Nase und Augen. Beginne mit den beiden Vorderzähnen. Unvollkommenheiten und Unregelmäßigkeiten in der Form sind hier erwünscht. „Die Zähne sind nicht alle gleich geformt“, sagt House. „Zeichnet man alle gleich, sieht das seltsam aus.“
Schritt 6: Füge räumliche Tiefe und letzte Details hinzu.
Jetzt kannst du Schatten hinzufügen und die wichtigsten Linien noch stärker herausarbeiten. Die dunkelsten Bereiche sollten die Höhlen der Augen und der Nase sein, gefolgt von dem leeren Bereich unterhalb der Wangenknochen, wo der Kiefer mit dem oberen Teil des Schädels verbunden ist. „Durch Schatten wirkt alles sofort echter“, erklärt House. „Du kannst dabei so sehr ins Detail gehen, wie du möchtest.“
Zeichne Schädel aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Übe das Zeichnen von Schädeln aus anderen Blickwinkeln, z. B. in der Frontal- oder Seitenansicht, um dich mit der Anatomie noch besser vertraut machen. Wenn du einen Schädel im Profil zeichnest, denke daran, dass die Wirbelsäule nicht unterhalb des Kiefers, sondern am unteren Teil des Hinterkopfes endet. „Alles ist mit der kleinen Stelle an der Schädelbasis verbunden“, erklärt Elliott. „Wenn man mit dem Finger am Nacken nach oben fährt, fühlt man, wie alles miteinander verbunden ist.“
Nutze Referenzfotos zum Üben.
Ein Foto kann sehr hilfreich sein, wenn man einen Schädel aus einem anderen Blickwinkel zeichnet. „Ich kann auch ohne Vorlage einen ganz ordentlichen Schädel zeichnen. Aber ich arbeite so oft wie möglich mit Referenzfotos“, berichtet House. Suche nach außergewöhnlichen Referenzfotos, z. B. in alten Anatomiebüchern. „Ich habe im Keller einen Raum voller Zeitschriften“, erzählt er. „Vor allem in der heutigen Zeit sollte man sich nicht auf Google beschränken. Sonst arbeitest du mit den Bildern, die auch alle anderen haben.“
Digital zeichnen.
Mit einer Mobile App für digitales Zeichnen wie Adobe Fresco kannst du Hunderte von Schädeln zeichnen, ohne deinen Radiergummi abzunutzen. Lerne Adobe Fresco kennen. Erfahre, wie du deine erste Zeichnung beginnst und wie du Referenzfotos oder Hilfslinien als Ebenen hinzufügst, um dich an ihnen zu orientieren.
Zeichne einen Schädel im Comic-Stil.
Dieses Tutorial zeigt dir, wie man ein Porträt im Comic-Stil gestalten kann. Nutze diese Techniken, um einen bunten Totenschädel zu zeichnen.
Das Zeichnen von Totenköpfen kann eine Herausforderung sein. Das sollte dich aber nicht abschrecken. Wenn du den Dreh erst einmal raus hast, sind sie ein vielseitiges Motiv in klassischen Stillleben, knalliger Pop-Art oder Grafiken für Musikalben, Band-Poster oder Events. Einfach ausprobieren!
Mitwirkende.
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