![Foto von neonblauen Audiowellen und einem Schaltpult](./media_12ac2130585111e82dee427047e6986010d7dc542.jpeg?width=750&format=jpeg&optimize=medium)
Video.
Das optimale Audioformat.
Die Auswahl ist groß. Für jeden Anspruch gibt es das ideale Format – für Zuhörende wie für Produzierende.
![Eine Frau sitzt in einem Tonstudio vor umfangreichem Audio-Equipment](./media_15cab4eff87184176c659998edc0800ccfee5b64b.jpeg?width=750&format=jpeg&optimize=medium)
Grundlegendes zur Tonqualität.
Audio-Codecs sind Programme, die Daten für die Übertragung komprimieren und diese Daten auf der Empfängerseite wieder dekomprimieren. Ihre Geschwindigkeit wird in verarbeiteten Bits pro Sekunde in Tausenderschritten gemessen und als „Bit-Rate“ oder „KBit/s“ bezeichnet. Diese Zahl kann auch innerhalb eines Formats schwanken. Niedrigere Bit-Raten führen meist zu kleineren Dateien, gleichzeitig gehen aber auch mehr Daten (Sound) bei der Komprimierung verloren.
Andere wichtige Faktoren sind die Sampling-Rate und die Bit-Tiefe. Die Sampling-Rate ist die Anzahl Samples (der Signalamplitude oder des „Tons“) pro Sekunde. Die Bit-Tiefe bezieht sich auf die Anzahl Bits pro Sample – je höher diese Zahl, desto voller (und möglicherweise lauter) der Ton.
![Foto von neonblauen Audiowellen und einem Schaltpult](./media_12ac2130585111e82dee427047e6986010d7dc542.jpeg?width=750&format=jpeg&optimize=medium)
![Close-up von Audiowelllen mit blauen und roten Bokeh-Kreisen](./media_11b710b555a618837254a8e63ca32ce7b53986da7.jpeg?width=750&format=jpeg&optimize=medium)
![Foto eines Monitors, auf dem Audiowellen zu sehen sind](./media_19ff6a45d9ebbab9750204f9ab804d10ddb3591e3.jpeg?width=750&format=jpeg&optimize=medium)
Verlustbehaftete Formate.
Bei verlustbehafteten Audioformaten gehen bei der Übertragung Daten verloren. Sie lassen sich nicht auf die ursprüngliche Dateigröße dekomprimieren. Sie werden also kleiner, und Schallwellen gehen verloren. Audioprofis, die Dateien hin- und hersenden, verwenden lieber verlustfreie Formate, da sich sonst die Dateien bei jedem Export verschlechtern.
MP3.
MP3 (MPEG-1 Audio Layer III) ist das beliebteste verlustbehaftete Format. MP3-Dateien funktionieren auf den meisten Geräten. Die Dateigröße lässt sich damit bis auf ein Zehntel einer verlustfreien Datei bringen. Für Verbrauchende ist MP3 ausreichend, da sich der verloren gehende Tonumfang größtenteils im unhörbaren Spektrum befindet. Wenn es allerdings um Bit-Tiefe geht, gilt das nicht. „Bei MP3-Dateien kann die Bit-Tiefe nur bis zu 16 Bit betragen. Damit kann man nicht gut arbeiten“, sagt Produzent und Tontechniker Gus Berry. „Man braucht mindestens 24 Bit für Aufnahmen und Abmischung.“
AAC.
Advanced Audio Coding- bzw. AAC-Dateien (auch bekannt als MPEG-4 AAC) nehmen sehr wenig Platz ein und eignen sich gut für Streaming, vor allem auf dem Smartphone oder Tablet. Das AAC-Format wird von iTunes/Apple Music, YouTube und Android verwendet. 1 Minute Musik passt in weniger als 1 MB bei mindestens gleicher Bit-Rate wie bei MP3.
Ogg Vorbis.
Ogg Vorbis ist der kostenlose Open-Source-Audio-Codec, den beispielsweise Spotify verwendet. Er eignet sich gut für Streaming – aber die Komprimierung führt zu Datenverlusten. Profis halten es für ein effizienteres Format als MP3 – mit besserem Sound bei gleicher Bit-Rate.
Verlustfreie Formate.
Solche Dateien werden wieder in ihre ursprüngliche Größe dekomprimiert, wobei die Tonqualität erhalten bleibt. Da Audioprofis für ihre Arbeit alle Originalschallwellen brauchen, bevorzugen sie eindeutig verlustfreie Formate. Diese Dateien können um ein Vielfaches größer sein als MP3-Dateien. Die verlustfreien Bit-Raten hängen eher von der Lautstärke und Dichte der Musik als von der Tonqualität ab.
FLAC.
Das Open-Source-Format „Free Lossless Audio Codec“ ermöglicht eine verlustfreie Komprimierung und ist kostenlos.
ALAC.
„Apple Lossless Audio Codec“ komprimiert Audiodateien ohne Datenverlust, funktioniert aber nur auf Apple-Geräten.
Unkomprimierte Formate.
Diese Dateien bleiben bei Übertragungen gleich groß.
WAV.
WAV (Waveform Audio File) bewahrt alle Originaldaten, weshalb es ein ideales Format für die Tontechnik ist. „WAV hat einen größeren Dynamikumfang und eine größere Bit-Tiefe“, sagt Creative Producer und Tontechnikerin Lo Boutillette über ihr bevorzugtes Format. „Es ist die höchste Qualität“, stimmt Berry zu. „Mit 24 Bit oder 32 Bit und einer Sampling-Rate von bis zu 192 kHz und heutzutage sogar noch höher.“ Bei der Zusammenarbeit an und dem Austausch von WAV-Dateien bleiben Timecodes erhalten. Das kann besonders bei Videoprojekten nützlich sein, bei denen eine genaue Synchronisation wichtig ist.
AIFF.
AIFF-Dateien (Audio Interchange File Format) ähneln WAV-Dateien und wurden ursprünglich von Apple entwickelt. Sie brauchen allerdings mehr Platz als MP3-Dateien. Sie können unter macOS und Windows abgespielt werden, enthalten aber keine Timecodes, sodass sie zum Bearbeiten und Mischen weniger geeignet sind.
DSD.
„Direct Stream Digital“ ist ein unkomprimiertes, hochauflösendes Audioformat. DSD-Dateien codieren Ton mittels Pulsdichtemodulation. Sie sind sehr groß und haben eine Sampling-Rate, die bis zu 64 x höher ist als die einer normalen Audio-CD, sodass sie High-End-Audiosysteme erfordern.
PCM.
Pulse-Code-Modulation wird für CDs und DVDs verwendet, erfasst analoge Wellenformen und wandelt sie in digitale Bits um. Bis zum DSD-Format galt dies als das Beste, was man erreichen konnte, um eine vollständig analoge Audioqualität zu erzielen.
Fazit.
Wenn du überwiegend Sprachaufzeichnungen anhörst oder nichts gegen Musikdateien ohne Optimierung hast, kannst du Platz in deiner Musiksammlung sparen und einfach auf komprimierte Formate setzen. Wenn du besser geschulte Ohren und teure Audiogeräte hast, ist die verlustfreie Komprimierung vielleicht besser für dich geeignet. Sie stellt den Kompromiss aus Qualität und Platzbedarf dar. Wenn du Audio aufnimmst oder bearbeitest oder mit Video kombinierst, solltest du immer verlustfreie oder unkomprimierte Formate verwenden. Für jeden Anspruch findet sich ein passendes Audioformat.