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ILLUSTRATOR.

Von der Kritzelei zur Kunst: Zeichenkurs für Einsteigende.

Du möchtest Zeichnen lernen, weißt aber nicht, wo du anfangen sollst? Hier sind ein paar Tipps für den Einstieg.

Illustrator kennenlernen

Studien von verschiedenen Tanzposen

Strichfiguren sind ein guter Anfang.

Buntstifte und Malen gehören zu jeder Kindheit, aber viele Menschen wenden sich mit der Zeit von der Kunst ab. Einige verlieren schlichtweg das Interesse. Oft aber wenden sich Menschen davon ab, weil sie der Überzeugung sind, dass Zeichnen eine angeborene Gabe sei. Die einen können es, die anderen nicht. Das ist nicht wahr. Zeichnen kann man lernen. Und je mehr und kontinuierlich man übt, desto besser wird man. Wer die Leidenschaft und die Hingabe besitzt, kann den Hang zum Bekritzeln von Arbeitsblättern oder Seitenrändern zu konstruktiven Zeichenübungen ausbauen.

Motive im Alltag.

Irgendwo musst du mit dem Zeichnen beginnen. Also kannst du auch gleich dort anfangen, wo du bist: Zeichne deine Umgebung.

„Zeichne das, was du vor der Nase hast. Wenn du Dinge um dich herum abbilden kannst, hast du schon viel erreicht“, sagt Editorial Artist Chris Kindred. „Jedes bisschen Anstrengung lohnt sich. Beim Zeichnen gibt es keine vergeudete Mühe.“

Von Blumen zu Figuren, von einer Pendlerin in der U-Bahn bis zu einem Hund im Park: Überall bieten sich Motive, anhand derer du deine Fertigkeiten verbessern kannst. Kindred empfiehlt, immer einen Skizzenblock bei sich zu haben, damit du überall üben kannst. Oder du nimmst dein Tablet mit und zeichnest unterwegs digital.

„Jedes bisschen Anstrengung lohnt sich. Beim Zeichnen gibt es keine vergeudete Mühe.“

„Übe Aktzeichnen. Städte und Hochschulen bieten oft kostengünstige Zeichenkurse für Neulinge an“, sagt Künstlerin Mildred Louis. „Zu verstehen, wie Strukturen aufgebaut sind, ist wichtig für das Zeichnen. Je besser du Proportionen verstehst, desto einfacher kannst du sie abwandeln, wenn du stark stilisieren oder hyperrealistisch zeichnen willst – diese Grundlage musst du aber erst aufbauen.“

Skizze eines nach oben schauenden Hunds

Skizze einer Frau, die ihre Beine auf einem Tisch gelegt hat

Lernen durch Kopieren.

Auf der Arbeit unserer Vorgängerinnen und Vorgänger aufzubauen, ist eine großartige Art, zu lernen. Das Werk einer anderen Person als das eigene auszugeben, wird als Plagiat bezeichnet. Die Arbeit von erfolgreichen Illustratorinnen und Illustratoren nachzuempfinden, ist jedoch eine Beobachtungsübung und hilft dabei, deine Fertigkeiten im Zeichnen zu verbessern.

„Einsteigende denken gerne: ‚Wenn ich eine Vorlage nutze, dann ist das gemogelt‘. Es gibt diese seltsame Einstellung zum Kopieren“, sagt Illustratorin und Comic-Künstlerin Jen Bartel. „Alle professionell arbeitenden Künstlerinnen und Künstler, die ich kenne, nutzen Unmengen an Vorlagen. Wenn du etwas oft genug nachahmst, bildet sich ein Muskelgedächtnis, sodass du auch ohne Vorlage loszeichnen kannst. Wenn du aber noch ganz am Anfang stehst, ist das Verwenden von Bildern oder das Beobachten von Motiven im Alltagsleben unglaublich hilfreich.“

Bemerkenswerterweise kommt dieser Ratschlag von vielen Künstlerinnen und Künstlern.

„Wähle einen Stil, der dir besonders gut gefällt“, sagt Graphic-Novel-Autor und -Illustrator Ethan Young. „Für Neulinge ist es überhaupt keine Schande, so viel wie möglich zu kopieren.“

„Ich habe anfangs Animes nachgezeichnet. Und ich tue es heute noch“, sagt Louis und bemerkt, dass das ein erster Schritt auf dem Weg zum eigenen Stil ist.

„Für Neulinge ist es überhaupt keine Schande, so viel wie möglich zu kopieren.“

Musizierende lernen nicht Gitarre spielen, indem sie eigene Werke komponieren, sondern indem sie die Musik anderer spielen. Für angehende Künstlerinnen und Künstler gilt dasselbe Prinzip. Und mit Zeichen-Tutorials auf Behance ist es einfacher als je zuvor, verschiedene Stile aus der Erfahrung anderer Illustratorinnen und Illustratoren zu erlernen.

Zeichenübungen.

Wichtig: Durch genaues Beobachten schulst du deinen Blick. „Ich schaue mir die Arbeiten von Leuten an, die mich inspirieren, und versuche zu verstehen, wie sie bestimmte Zeichenprobleme gelöst haben“, sagt Kindred. „Überlege dir, wie die- oder derjenige das erreicht hat, und versuche, diesen Prozess von Grund auf nachzumachen.“

Schaue dir diese schrittweisen Tutorials und Livedemos zum Thema Zeichnen an. Lerne Tipps und Erkenntnisse von anderen Kreativschaffenden.

Digital skizzieren und malen.

Art-Nouveau- und Comic-Künstlerin Lois van Baarle geht mit dir Schritt für Schritt die einzelnen Phasen der Entstehung eines digitalen Gemäldes durch.

Mit Pinseln experimentieren.

Lade die Pinsel des Künstlers Kyle T. Webster herunter, und installiere sie. Folge den Anweisungen zu deren Anpassung, bevor du mit dem Experimentieren beginnst.

Digitale Zeichnung einer Figur, die eine Schlange in der Hand hält

Einen Comic-Streifen erstellen.

Verfolge den Künstler Chad Lewis, wie er eine Skizze zu einem perfekt kolorierten Comic-Streifen ausarbeitet.

Übung zur Ausgestaltung einer Skizze zu einem Comic, z. B. über Thor

Figurenillustrationen studieren.

Schaue Illustrator und Designer Logan Faerber beim Zeichnen und Kolorieren von Figurenillustrationen zu, während er Fragen der Behance-Community beantwortet.

Video über das Zeichnen und Illustrieren von Figuren am Computer
Man recherchiert und übt oft allein. Zögere aber nicht, dir Einblicke und Inspiration über Behance und den Adobe YouTube-Kanal zu holen. Dort erhältst du Tipps von Künstler Rob-zilla und vielen anderen. Zeichen-Skills praktisch anzuwenden, ist das Wichtigste. Aber mache dich auch mit den Arbeiten anderer Künstlerinnen und Künstler vertraut – das kann enorm lehrreich sein und die Fantasie beflügeln.

Weitere Tipps zur Verbesserung deiner Fertigkeiten beim Skizzieren und Zeichnen.

Es führt kein Weg daran vorbei: Zeichnen zu lernen, erfordert viel Übung. Anfangs fühlt man sich etwas überwältigt von der Zeit, die man mit dem Üben verbringen muss.

„Weil einem Dinge nicht einfach zufliegen, kann das am Anfang ganz schön entmutigend und frustrierend sein“, sagt Bartel. „Aber so ist es immer, wenn man etwas Neues lernt. Also übe, übe, übe – und gib niemals auf.“

Beginne damit, deinen persönlichen Zeichenstil kennenzulernen.

„Übe, übe, übe – und gib niemals auf.“

„Versuche, möglichst lange Linien zu zeichnen – und zwar ohne Lineal“, rät Kindred. „So wirst du beim Zeichnen selbstbewusster.“ Eine andere Übung, die er vorschlägt: Zeichne so viele Linien wie möglich durch einen einzigen Punkt. Es geht darum, mit der eigenen Arbeitsweise immer vertrauter zu werden. „So übe ich das Ausbessern“, sagt Kindred. „Das muss man als Künstlerin bzw. Künstler nämlich ziemlich oft.“

Es ist wie beim Fitness: Die kreativen Muskeln zu trainieren, ist eintönig, aber Wiederholung ist der Schlüssel zum nachhaltigen Muskelaufbau. Es ist wichtig, über das hinauszugehen, was einem zufliegt, und seinen Wohlfühlbereich zu verlassen.

„Viele Leute zeigen bei meinen Werken auf die Gesichter. Dabei habe ich am Anfang nicht gerne Gesichter gezeichnet“, sagt Louis. „Dann habe sehr viel geübt und mich auf verschiedene Gesichtszüge und Gesichtsausdrücke konzentriert. Es half mir ungemein, meine eigene Art Gesichter zu zeichnen, und das Ganze wurde dadurch viel einfacher.“

„Mache, was dir Spaß macht. Mache, was sich richtig und natürlich anfühlt. Suche immer nach genau diesem Gefühl.“

Wenn du an deinen Schwachstellen arbeitest, verbessert das natürlich auch deine allgemeinen Fähigkeiten. Aber diese Übungen sind ein Mittel zum Zweck – und der Zweck liegt darin, Zeichnungen und Bilder zu schaffen, auf die du stolz bist. „Mache, was dir Spaß macht“, sagt Kindred. „Mache, was sich richtig und natürlich anfühlt. Suche immer nach genau diesem Gefühl.“

Mitwirkende.

Chris Kindred, Mildred Louis, Jen Bartel, Ethan Young

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