Schwarz und Weiß verstehen lernen.
Erkunde Farben aus wissenschaftlicher und künstlerischer Sicht. Erfahre, was Schwarz und Weiß von anderen Farbtönen unterscheidet und wie du Schwarz und Weiß in Print- und digitalen Designs verwendest.
Was ist Farbe?
Das Wissen um die Entstehung, Wirkung und dem Zusammenspiel von Farben ist im Grafik-Design unverzichtbar. Wissenschaftlich gesehen sind Farben sichtbare Komponenten des Lichts. Oberflächen absorbieren und reflektieren unterschiedliche Wellenlängenbereiche des sichtbaren Lichts. Dadurch nimmt das menschliche Auge diese Flächen in einer bestimmten Farbe wahr. Eine blaue Blume reflektiert blaues Licht, alle anderen Wellenlängen werden absorbiert. Wir sehen also die Farbe Blau. Wird nahezu alles Licht reflektiert, sieht man Weiß. Wird kein Licht reflektiert, sieht man Schwarz.
Sind Schwarz und Weiß Farben?
Man braucht nur einen Regenbogen zu betrachten, um festzustellen, dass Schwarz nicht im sichtbaren Farbspektrum liegt. Alle Farben außer Schwarz sind Reflektionen sichtbaren Lichts. Schwarz ist die Abwesenheit von Licht. Im Gegensatz zu Weiß und den anderen Farben kann reines Schwarz in der Natur ohne jegliches Licht existieren.
Weiß wird bisweilen als Farbe gesehen, da weißes Licht alle Farben des sichtbaren Lichtspektrums enthält. Oft wird auch Schwarz zu den Farben gezählt, weil man es durch das Mischen anderer Farbpigmente auf Papier herstellen kann. Technisch gesehen werden Schwarz und Weiß als unbunte Farben bezeichnet, mit denen sich Schattierungen und Tönungen der bunten Farben herstellen lassen. „Und doch funktionieren sie wie Farben. Sie wecken Gefühle. Sie können die Lieblingsfarbe eines Kinds sein“, sagt Grafik-Designer Jimmy Presler.
Ist Schwarz die Abwesenheit von Farbe?
Wissenschaftlich gesehen ist Schwarz die Abwesenheit von Licht. Und Farbe entsteht durch Licht. Dennoch bestehen schwarze Gegenstände oder auf weißes Papier gedruckte schwarze Buchstaben aus Pigmenten, nicht aus Licht. Künstler müssen also ihre dunkelsten Farben nutzen, um sich Schwarz anzunähern.
Echtes Schwarz und echtes Weiß sind selten.
Was wir als schwarzes Pigment oder als weißes Licht wahrnehmen, besteht in Wirklichkeit aus einer Mischung dunkler oder heller Farbtöne. Reines Weiß oder Schwarz kommen in der Natur nur in ungefiltertem Sonnenlicht bzw. dem Inneren eines schwarzen Lochs vor.
Welche Farben erzeugen Schwarz? Welche Farben erzeugen Weiß?
Wie du Schwarz oder Weiß herstellen kannst, hängt davon ab, ob du mit dem additiven (lichtbasierten) oder dem subtraktiven (tintenbasierten) Farbmodell arbeitest.
Additive Farben ergeben zusammen Weiß
Für Licht und elektromagnetische Strahlung gilt das Prinzip der additiven Farbmischung. Bei diesem Modell aus der Farbentheorie ergibt sich aus der Kombination aller Farben unsere Wahrnehmung von Weiß. Du kennst vielleicht die Abkürzung RGB, die auf demselben Modell basiert. Wenn man nämlich mit additiven Farben arbeitet, verwendet man Rot, Grün und Blau als Grundfarben.
Digitale Farben werden additiv erzeugt
Das additive Farbmodell findet im digitalen Design Anwendung, da Bildschirme Farbtöne mittels farbigem Licht anzeigen. Jedes Pixel besteht aus drei unterschiedlichen Leuchtstoffen. Diese emittieren rotes, grünes oder blaues Licht, sobald sie von einem Elektronenstrahl getroffen werden. Bei der digitalen Arbeit mit Farben, wie etwa in Adobe Photoshop oder Illustrator, verwendet dein Bildschirm verschiedene Lichtkombinationen, um alle sichtbaren Farben zu erzeugen. Was also erzeugt Schwarz auf einem Bildschirm? Leuchtstoffpixel, die gar nicht beleuchtet werden.
Subtraktive Farben ergeben zusammen Schwarz
Die Farbe von Pigmenten und Tinten sind subtraktiv. Subtraktive Farben werden durch Licht erzeugt, das bereits Materie durchdrungen hat. Maler können verschiedene Farben mischen, um schwarz wirkende Farbe zu erzeugen. Im Druckwesen werden Farben ebenfalls subtraktiv eingesetzt. Die primären Druckfarben sind: Zyan (C), Magenta (M), Gelb (Y) und Key oder Schwarz (K). Deshalb werden druckbare Dateien oft als CMYK-Dateien bezeichnet.
Wie Designer Schwarz und Weiß wirkungsvoll einsetzen
Weiß und Schwarz sind die vielleicht wichtigsten „Farben“ beim Design, denn sie sind für die Darstellung von Licht und Schatten unverzichtbar. „Was in Schwarzweiß nicht gut aussieht, sieht auch in Farbe nicht gut aus”, erklärt die Designerin und Illustratorin Tammi Heneveld. Daher solltest du zunächst nur mit Graustufen experimentieren, also Schattierungen von Schwarz und Weiß. So kannst du dich ganz auf die Schattengebung und die Komposition deines Entwurfs konzentrieren. Danach kannst du Farben in Adobe InDesign oder Photoshop hinzufügen. Oder du belässt es einfach bei Schwarz und Weiß.
„Schwarzweiß-Designs können eine Stimmung oder Atmosphäre genauso wirkungsvoll vermitteln wie andere Farben, die Leute eher als hell und farbenfroh beschreiben würden“, so Illustrator Jon MacNair. „Grafisch gesehen können sie erstaunliche Wirkungen erzeugen.“
Tipps für das Drucken von Schwarz
Zum Drucken digitaler Arbeiten wandelst du den Entwurf zunächst von einer RGB-Datei in eine CMYK-Datei um. Um den späteren Druck am Bildschirm besser imitieren zu können, musst du die Bildschirmhelligkeit anpassen. Meistens eignet sich eine Bildschirmhelligkeit von 75 Prozent. Du kannst auch in der entsprechenden Druckerei nachfragen, welche Einstellung optimal ist.
#000000 vs. Tiefschwarz
Bei der Konvertierung einer Datei von RGB in CMYK in InDesign, Photoshop oder Illustrator wird reines RBG-Schwarz (Hexcode #000000) automatisch in Tiefschwarz umgewandelt, also eine Kombination aus 60 Prozent Zyan, 40 Prozent Magenta, 40 Prozent Gelb und 100 Prozent Schwarz. Der Grund dafür ist, dass die richtige CMYK-Kombination tatsächlich ein noch dunkler wirkendes Schwarz erzeugt, als 100 % schwarze Tinte.
Widerstehe der Versuchung, die CMYK-Regler noch weiter nach oben zu schieben. „Wenn man bei Drucken alle Farben auf 100 Prozent hochdreht, sieht das einfach schlecht aus. Das Papier wird dann viel zu hoch gesättigt“, erklärt Presler. „Wenn man aber einfach 100 % schwarz druckt, wirkt der Druck schwächlich.“
Sowohl auf Papier als auch digital erreichst du neue Effekte, wenn du ein tiefes Verständnis für Schwarz und Weiß und deren Zusammenspiel mit anderen Farben entwickelst. Schwarz und Weiß allein können die Schattierungen und die Lichtgestaltung bei deinen Arbeiten perfektionieren. Entdecke selbst, was du mit nur zwei Schattierungen erreichen kannst.
Mitwirkende
Mehr Möglichkeiten mit Adobe InDesign.
Erstelle und veröffentliche eBooks, Broschüren, Flyer, Postkarten, Poster oder interaktive Seiten-Layouts.
Das könnte dich auch interessieren:
Wie werde ich professioneller Illustrator?
Erfahre, wie du ein Portfolio erstellen und deine Werke präsentieren kannst, um erfolgreich eine neue Karriere zu starten.
Zeichnen und Malen mit Tusche.
Entdecke die vielfältigen Möglichkeiten mit Tinte und Tusche.
Tipps für die Erstellung eines Ambigramms.
Entdecke Ambigramme – Wörter oder Designs, die aus einer anderen Richtung gelesen oder betrachtet dasselbe Wort oder Design ergeben.
Lerne die Vielseitigkeit dieses Dateiformats kennen und seine Vorteile für deine Design-Projekte.
Adobe InDesign herunterladen
Moderne Layouts für Print- und digitale Publikationen.
7 Tage kostenlos, danach 26,21 € pro Monat.